Wenn die Stille deine Wunden heilt. Thomas Krasicki

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Wenn die Stille deine Wunden heilt - Thomas Krasicki

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musste mir allerdings zunächst Gedanken über meine Zukunft machen, denn immerhin hatte ich jetzt viel mehr Freizeit. Der erste Schritt in meinen Plänen, war mich an der Berufsoberschule für Wirtschaft anzumelden.

      Da ich nun im Sport nichts mehr erreichen konnte, wollte ich mir wenigstens die Möglichkeit für ein späteres Studium offen halten. Es war die beste Entscheidung, die ich zu diesem Zeitpunkt treffen konnte. Immerhin war ich durch die Operation mehrere Monate krankgeschrieben und hatte somit viel Zeit, um mich vorzubereiten.

      Bis zum Schulbeginn waren es noch einige Wochen. Mittlerweile fiel mir zu Hause die Decke auf den Kopf. Zu sehr hatten mich die letzten Ereignisse mitgenommen. Ich dachte viel über die Vergangenheit nach, aber ich wusste auch, dass ich nichts mehr rückgängig machen konnte.

      Besonders von meiner Ex-Freundin war ich sehr enttäuscht. Immer wieder tauchte sie in meinen Gedanken auf. Einige Wochen nach unserer Trennung nahm ich für sie im Tonstudio einen Song auf. Er sollte das symbolisieren, was in unserer Beziehung im Vordergrund stand - nämlich Vertrauen und gegenseitige Unterstützung, auch in schwierigen Zeiten. Das Lied war als Versöhnungsgeschenk zu ihrem Geburtstag gedacht. Doch alle Mühe sollte umsonst gewesen sein.

      Ihr Herz schlug nicht mehr für mich, viel schlimmer noch, sie hatte sich neu orientiert, mich quasi von einem Tag auf den anderen ausgetauscht. Von einem Menschen verletzt zu werden, von dem man es am wenigsten erwartet, schmerzt ungemein. Mein Herz wurde in Stücke gerissen.

      Ich fühlte mich leer und hoffnungslos. Mein Mädchen hatte mich in dem Moment verlassen, in dem ich sie am meisten gebraucht hätte. Ich musste mich damit abfinden, sollte allerdings aus diesen Situationen für die Zukunft lernen.

      Ich wollte die letzten Wochen vor Schulbeginn nicht in meiner gewohnten Umgebung verbringen. All das erinnerte mich zu sehr an die Vergangenheit. Nach kurzer Absprache mit meiner Mutter beschlossen wir, in den Urlaub zu fahren. Meinen jüngsten Bruder Julian nahmen wir kurzer Hand mit.

      Der Urlaub sollte etwas ganz Besonderes sein. Meine Mutter hatte bereits Wochen zuvor eine Reise nach Danzig, einer Stadt an der Ostsee, ins Auge gefasst. Dort lebte die Schwester meines Vaters mit ihrer Familie. Es war schon einige Jahre her, dass ich meine Verwandten das letzte Mal gesehen hatte. Umso mehr freute ich mich auf diese Reise.

      Das war genau das, was ich in meiner jetzigen Lage gebrauchen konnte! Ich setzte große Hoffnungen daran, mich dort mental zu sammeln um gestärkt wieder zurück zu kommen. Es gab nur wenige Freunde, von denen ich mich verabschiedet hatte. Zumal es auch nur einige Wochen waren, die ich fernab der Heimat verbringen sollte. Einem Menschen jedoch, der mir viel bedeutete, legte ich ein Abschiedsschreiben in den Briefkasten.

      Ich hatte einige Differenzen mit dieser Person gehabt und doch stand sie mir sehr nah. Vielleicht, weil sie eine der wenigen war, die ich nach meiner Operation an mich herangelassen hatte.

       Bis bald

      Die Zeit läuft weiter sie bleibt nicht stehen

      und ich werde heute in Urlaub gehen.

      Du weißt im Moment, da geht´s mir elend,

      aber klar ist auch, du wirst mir fehlen.

      Doch ich halte es aus, denn ich bin bald wieder da,

      was danach passiert, ist heute nicht klar.

      Es kommt wie es kommt, so muss ich es nehmen,

      doch für meine Trauer brauch ich mich nicht zu schämen.

      Pass auf dich auf, wir werden uns bald sehen,

      die Zeit bis dahin wird schnell vergehen.

      Und vergiss nicht, du wirst immer mein …ine sein,

      sei nicht böse, denn du weißt, ich mein das nicht gemein.

      Also, ciao, adios und einfach goodbye,

      wenn ich meine Freude finde, bin ich wieder frei.

      Ich wusste nicht wie dieser Mensch auf mein Schreiben reagieren würde. Für mich hatten diese wenigen Worte eine große Bedeutung. Das wollte ich in diesem Gedicht zum Ausdruck bringen.

      Aber nun sollte ich mich auf meine Reise nach Danzig konzentrieren. Doch bevor das möglich war, verbrachte ich die letzten Stunden vor der Abfahrt damit, mir noch einmal Gedanken über die vergangenen Monate zu machen.

      Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf. Am meisten war es meine Ex-Freundin, die in meinen Erinnerungen hauste. Ich hatte ihre Entscheidung damals nicht verstanden. Leider ergab sich später nie die Möglichkeit uns auszusprechen. Somit blieben viele Fragen offen.

       Schlimme Erinnerung

      Woche für Woche, Tage über Tage,

      bin selbst schuld, denn ich brachte mich in diese Lage.

      Immer diese Bauchschmerzen gehabt,

      habe jedes Mal an sie gedacht.

      Dachte, dass wir unzertrennlich sind,

      doch da war ich wohl ein wenig blind.

      Ein Team, das niemand zerstört

      und nur uns beiden gehört,

      war immer dieser Wunsch von mir,

      das sagte ich in jener Nacht zu ihr.

      Leider ist es anders gekommen,

      denn sie hat sich einen anderen genommen.

      Und jedes Mal, wenn ich mir meinen Kopf zerbreche,

      weil ich denke, dass ich mich irgendwann dafür räche,

      für das alles, was geschehen war,

      dann wird mir eines jedoch klar,

      ob ich mich räche oder ihr vergebe,

      gehen wir in Zukunft getrennte Wege.

      Das war nur einer von mehreren Texten, die meine Gefühle wiederspiegelten. Besonders wegen dieser traurigen Erlebnisse wollte ich mein Verhalten ändern. Ich wollte mich nicht mehr in die Dinge so hineinsteigern, wie ich es früher getan hatte.

      Lieber alles etwas lockerer angehen, das war meine Devise. Ich musste nur versuchen, so zu leben, dass ich am Ende des Tages glücklich meine Augen schließen konnte. Das war mein oberstes Ziel, welches ich vornahm. Doch dieses Unterfangen sollte sich allerdings als nicht so einfach erweisen. Ich hatte einen Wunsch, bevor ich nach Danzig fuhr.

       Wunsch

      Will endlich das wiederfinden,

      was ich seit langem gesucht habe,

      würde

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