Die Nadel des Todes. Joachim Bräunig

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Die Nadel des Todes - Joachim Bräunig

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stets, dass dies nicht zu ihrem Alter passe. Auf das Leben mit einem Hauptkommissar hatte sie sich schnell eingestellt und unterstützte ihn bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit mit all ihren Möglichkeiten. Sie versuchte, die alltäglichen Probleme von ihm fernzuhalten und nicht damit zu konfrontieren. Die ersten Jahre nach der Geburt ihrer zwei Kinder war sie zu Hause geblieben und hatte sich um ihre Erziehung zu großen Teilen allein gekümmert, was sie auch mit großer Freude und Hingabe tat. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Mann beruflich sehr eingespannt und hatte gute Chancen auf eine Beförderung und einen weiteren Aufstieg.

      Ihre Ehe verlief trotz der großen persönlichen Belastung beider sehr harmonisch und ihre Kinder sind gleichfalls auf einem guten Weg in ihrer beruflichen und privaten Entwicklung. Sie hatte immer Verständnis, wenn ihr Mann aus beruflichen Gründen wieder für längere Zeit auf Dienstreise gehen musste und sie allein zu Hause blieb. Sie war nie in Versuchung gekommen, ihren Mann zu betrügen, obwohl sie genügend Gelegenheit gehabt hätte und auch sie konnte sich der Treue ihres Mannes sicher sein. Sie hatten sich ein schönes Zuhause in einem kleinen Einfamilienhaus eingerichtet, aber sie liebten beide die Wochenenden in ihrem Gartenhäuschen. Ihre Kinder, die beide auswärts tätig waren und wohnten, besuchten sie, sofern es ihre Zeit zuließ.

      Die Frau des Hauptkommissars Heinz Schlosser war eine sehr agile und freundliche Frau, die in der Brandenburgischen Klinik als Stationsschwester tätig war. Sie war ebenso, wie Frau Ullmann, eine charmante Erscheinung und legte auf ihr Äußeres viel Wert, was ihr Mann sehr schätzte. Sie hatte pechschwarzes kurzes Haar, welches sie stirnseitig als Ponyfrisur trug. Beide Frauen hatten sich bei einem Polizeiball kennengelernt und waren sich vom ersten Augenblick an sympathisch und im Laufe der Zeit entwickelte sich, auch zur Freude ihrer Ehemänner, eine Freundschaft. Die beiden Frauen hatten eine Vorliebe für gute, aber nicht aufdringlich wirkende Kleidung und trafen sich deshalb oft zu gemeinsamen Einkäufen, was immer mit einem Cafébesuch verbunden wurde.

      Die Familien Ullmann und Schlosser hatten einen gemeinsamen längeren Urlaub wiederholt ins Auge gefasst, waren sich jedoch über dessen Gestaltung nicht einig geworden, da die Familie Ullmann sehr gern an die Ostsee fuhr, währenddessen die Familie Schlosser gern einmal an der Nordsee Urlaub machen wollte. Schließlich hatten sich beide Familien darauf geeinigt, zunächst den gemeinsamen Urlaub zu beantragen und danach wollten sie über das Urlaubsziel entscheiden. Zu ihrer großen Überraschung wurde dieser dieses Mal von ihrem Vorgesetzten sofort genehmigt, was eigentlich nicht zu erwarten war, da beide als Leiter ihrer Abteilungen tätig waren. In den zurückliegenden Jahren wurde es stets abgelehnt, da es des Öfteren geschah, dass sie sich beide in ihren Funktionen gegenseitig vertreten mussten. Hauptkommissar Klaus Ullmann war als Leiter der Mordkommission und Hauptkommissar Heinz Schlosser als Leiter tätig.

      Während eines ihrer Gespräche über den gemeinsamen Urlaub war eine Mitarbeiterin der Mordkommission, Kommissarin Jana Schubert, anwesend und hatte gespannt den Gedanken ihrer Kollegen zugehört. Nach einigen Minuten sagte Jana zu den Männern: „Ich will dieses Jahr mit meinem Freund mit einem Wohnmobil an die Nordsee fahren.“

      „Sie haben sich aber viel vorgenommen“, sprach Heinz Schlosser.

      „Wieso?“

      „Solch ein Wohnmobil hat sicher einen stattlichen Preis.“

      „Wir wollen kein Wohnmobil kaufen.“

      „Sondern?“, fragte Klaus Ullmann, der gespannt zuhörte.

      „Wohnmobile können zu einem günstigen Preis gemietet werden. Wir haben uns bereits erkundigt, der Preis ist durchaus erschwinglich. Wir stellen uns eine Urlaubsgestaltung mit einem Wohnmobil sehr schön vor, man ist unabhängig und kann einen Stopp einlegen, wo man Lust hat und kann den Urlaub nach eigenen Wünschen gestalten, ohne abhängig zu sein“, schwärmte Jana Schubert.

      Die beiden Kommissare hatten der begeisterten Jana hellhörig zugehört und beide hatten den gleichen Gedanken und überlegten die Möglichkeit eines derartigen Urlaubes.

      „Ist die Mietung eines solchen Gefährtes kurzfristig möglich?“, fragte Schlosser.

      „Es gibt mehrere Möglichkeiten, entweder über das Internet oder eine direkte Vermietungsfirma, wovon es in Brandenburg zwei gibt“, erwiderte Jana.

      Die beiden Kommissare schauten sich an und warteten, bis Jana Schubert sich entfernte, um danach das Gespräch bezüglich ihres gemeinsamen Urlaubes fortzusetzen.

      „Wie findest du diese Möglichkeit?“, fragte Ullmann.

      „Wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich diese Urlaubsvariante nicht übel finde. Es wäre etwas ganz Neues.“

      „Was denkst du, werden unsere Frauen davon halten?“

      „Ich kann mir vorstellen, dass Ulrike diesem Gedanken aufgeschlossen gegenüber steht. Du kennst sie ja gut und weißt, dass sie für verrückte Ideen immer zu haben ist.“

      „Ich weiß, aber diese Idee wird sie auch überraschen. Sag jetzt ehrlich, was denkst du über einen gemeinsamen Urlaub mit einem Wohnmobil?“

      „Ich kann es mir gut vorstellen, wobei ich mir über den Aufenthaltsort nicht sicher bin. Vielleicht wäre es besser einen ständigen Standort zu wählen und nicht laufend von einem Campingplatz zum Nächsten zu fahren.“

      „Darüber können wir später sprechen, wenn wir uns mit unseren Frauen verständigt haben und möglicherweise zu einer gemeinsamen Auffassung gekommen sind“, sprach Klaus Ullmann.

      Zu ihrer Überraschung stimmten die Frauen sofort zu. Die beiden waren begeistert und gratulierten ihren Männern zu dieser grandiosen Idee, wobei diese gestanden, dass ihre Mitarbeiterin Jana Schubert den Anstoß gegeben hat.

      „Ich habe eine Frage, wollt ihr mit einem oder zwei Autos fahren?“, meldete sich Beate Ullmann zu Wort.

      Die Kommissare schauten sich an, denn darüber hatten sie bisher nicht nachgedacht und sie wussten auf Anhieb keine Antwort darauf.

      „Ich schlage vor, wir fahren mit zwei Autos“, sagte Ulrike Schlosser.

      „Ich schließe mich diesem Vorschlag an“, stimmte Beate Ullmann zu.

      „Das ist günstig, da können wir uns beim Fahren ablösen und es muss nicht einer die ganze Strecke allein fahren“, gab Frau Schlosser zu bedenken.

      „Wir haben das Ziel unseres Urlaubes noch nicht festgelegt“, gab Ullman zu bedenken.

      „Es geht auf jeden Fall an die Ostsee oder Nordsee und beide Ziele sind weit entfernt.“

      „Die Nordsee ist weiter entfernt“, gab Schlosser zu bedenken.

      „Nun werde wegen einigen Kilometern nicht kleinlich“, erwiderte seine Frau.

      „Wie schätzt ihr Jana Schubert ein?“, fragte Frau Ullmann.

      „Sehr gut“, sagten die Kommissare gleichzeitig.

      „Ich meine auch menschlich.“

      „Sie ist eine ausgezeichnete Kriminalistin und hat ein gutes Verhältnis zu allen Mitarbeitern. Sie ist stets ausgeglichen und immer freundlich und es gab bisher keinerlei Probleme“, schätzte Hauptkommissar Klaus Ullmann seine Mitarbeiterin ein.

      „Du bist doch während ihres Praktikums ihr Mentor gewesen und kannst sie gut einschätzen.“

      „Ich

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