Meine besten Hausmittel. Christine Reiler

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Meine besten Hausmittel - Christine Reiler

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Ihre Ärztin. Sie oder Ihr Schützling müssen Medikamente einnehmen? Dann heißt es vorm „Hausmittelkonsum“ immer: mit der Ärztin ihres Vertrauens reden! Für Allergiker, schwangere und stillende Frauen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen gilt das in jedem Fall!

      … Ihren Apotheker. Für den Dauereinsatz ist auch das beste Hausmittel nicht gedacht! Der Herr Magister weiß, wie die richtige Dosis aussieht und wie lange man dazu greifen kann – und er kennt sich auch aus, wenn Sie ihm z. B. mit dem Wort „Pyrrolizidinalkaloide“ kommen.

      … das Internet. Mit Bedacht! Vieles, was in den Untiefen des World Wide Web herumgeistert, ist schlicht Unsinn. Checken Sie stets die Quellen und fragen Sie bei Bedarf nach, z. B. bei Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin.

      … die einschlägige Literatur. Auch für den gedruckten Text gilt – nicht alles, was da schwarz auf weiß steht, hat einen hundertprozentigen Wahrheitsgehalt, manches ist vielleicht schon überholt, manches eine persönliche Meinung oder Empfehlung. Bleiben Sie also kritisch.

       Mein Merksatz für grundsätzlich gesunde Menschen: Leichte Symptome wie etwa kurzfristige Übelkeit, Halsschmerzen, Völlegefühl etc. kann man beruhigt mit Mittelchen aus Omas Schatzkiste behandeln. Symptome, die sehr stark, sehr schnell oder wiederholt auftreten, müssen begutachtet werden – und zwar von Fachfrau oder -mann.

      Bewegungsapparat

       Arthrose

       Exkurs: Wickel und Auflagen

       Muskelkater

       Rheuma

       Rückenschmerzen

       Exkurs: Tinkturen

      ARTHROSE

      Bei einer Arthrose kommt es zur Degeneration des Knorpelgewebes im Gelenk, was im fortgeschrittenen Stadium dafür sorgt, dass die Knochen direkt aneinanderreiben und sich zum Teil verformen. Weil der Knorpelabbau anfangs häufig symptomlos verläuft, registrieren viele Betroffene das Ausmaß der Erkrankung erst sehr spät – durch eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit, durch Schwellungen und Entzündungen, vor allem aber durch Schmerzen.

      Die Ursachen der Krankheit liegen in erster Linie in einer altersbedingten Abnützung, was nicht heißt, dass nicht auch junge Menschen unter Arthrosebeschwerden leiden können: Fehl- oder Überbelastungen, z. B. durch Leistungssport, sind mögliche Gründe.

      Obwohl eine Arthrose nach heutigem Stand der Medizin nicht heilbar ist, habe ich eine gute Nachricht für Sie: Man kann eine ganze Menge gegen ihre Symptome unternehmen, auch mit Hausmitteln. Pflanzliche Anwendungen haben sich hier bestens bewährt.

      CHILIPASTE

      Pürieren Sie eine Handvoll Chillies und streichen Sie die Paste auf das schmerzende Gelenk. Fixieren Sie die scharfe Sache, wenn notwendig, mit einem Tuch. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Viertel- bis halben Stunde sollte die Chilipaste abgenommen und die betroffene Stelle gut gewaschen werden. Verwenden Sie für die Aktion Handschuhe oder denken Sie zumindest daran: Greifen Sie mit Chilihänden nicht in die Augen oder an eine andere sensible Stelle!

      Der Chili

      Der Stoff, der uns beim Genuss von Chillies zum Weinen bringt, nennt sich Capsaicin. Dieses ruft auf der einen Seite einen Schmerzreiz hervor – Schärfe ist nicht, wie oft angenommen, ein Geschmack –, wirkt auf der anderen Seite jedoch schmerzstillend. Chilischoten werden deshalb auch in der Medizin immer öfter eingesetzt. Bei der äußeren Anwendung kommt es nebenbei zu einer örtlichen Rötung, denn die Haut wird vermehrt durchblutet. Sollte die Reizung zu stark sein, hilft das Einreiben mit Fett oder Alkohol.

      SCHARF, SCHÄRFER, AM SCHÄRFSTEN

      Gemessen wird der Schärfegrad von Chillies in Scoville-Einheiten. 16 Millionen Scoville gelten als der höchste erreichbare Wert für reine Capsaicin-Kristalle, ungeübte Europäer finden aber alles über 1.000 Scoville, vorsichtig gesagt, eher „unbekömmlich“.

      BRENNNESSELTEE

      2 TL des Krautes mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, nach knapp 15 Minuten abseihen.

      Für eine kurmäßige Anwendung von bis zu vier Wochen sollte man täglich drei Tassen Brennnesseltee trinken.

      RINGELBLUMENSALBE

      Auch eine Therapie mit der schönen orangen Blume ist einen Versuch wert. Das wiederholte Eincremen mit Ringelblumensalbe (siehe Seite 63) wirkt entzündungshemmend und abschwellend und kann im Anfangsstadium einer Arthrose gut helfen oder – selbst später – dafür sorgen, dass weniger Medikamente eingenommen werden müssen und damit weniger Nebenwirkungen auftreten.

      ROSSKASTANIENBAD

      Ein bisschen Arbeit macht’s schon, aber ohne Fleiß kein Preis: 1 kg reife Rosskastanien schälen und in kleine Stücke schneiden, über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag Wasser mit den Kastanien zum Kochen bringen, Topf vom Herd nehmen und Kastanien zehn Minuten ziehen lassen, Flüssigkeit durch ein Sieb ins Vollbad gießen und sich selbst für etwa 20 Minuten dazugesellen.

      Die Rosskastanienkur wirkt gegen Entzündungen, ist krampflösend und sollte einmal pro Woche angewandt werden.

      Die Brennnessel

      Wer hat als Kind nicht in die brennenden Nesseln gegriffen oder ist mit kurzen Hosen mittendurch gewandert? Aua, das merkt man sich! Einer meiner Brüder lernte die Pflanze und ihre Eigenschaften ziemlich intensiv kennen, als er wieder einmal frech war … ein kleiner Schubser – und schon war das hierarchische Verhältnis wieder zu meinen Gunsten hergestellt. Der erste Eindruck, den die Pflanze im Leben der meisten Menschen hinterlässt, ist also nicht unbedingt ein positiver und bei gar nicht so wenigen wird dieser Eindruck auch nie wieder korrigiert: Eine Heerschar an Gartenbesitzern will nichts anderes als der Brennnessel an den Kragen. Viele Kräuterkundige hingegen schätzen sie als Naturheilmittel mit großem Potenzial – auch ich bin ein echter

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