Meine besten Hausmittel. Christine Reiler

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Meine besten Hausmittel - Christine Reiler

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den direkten Kontakt mit der Haut das Gewebe und öffnet so die Poren. Die Durchblutung wird angeregt, Entzündungsstoffe verschwinden. Im Allgemeinen sind Topfenwickel oder -auflagen, ob warm oder kalt, sehr gut verträglich, selbst bei sensibler Haut kommt es praktisch nie zu unangenehmen Nebenwirkungen. Magertopfen eignet sich am besten, er ist fester und nässt deswegen weniger. In letzter Zeit wird auch in Krankenhäusern wieder verstärkt mit dem heilsamen Milchprodukt gewickelt.

      Birkenblätter

      Die Blätter der Birke haben eine durchspülende Wirkung und bringen den Stoffwechsel in Schwung – und das lindert alle Erkrankungen, die mit Stoffwechselablagerungen einhergehen. Bei schmerzhaften Ablagerungen in den Gelenken, wie z. B. bei Rheuma, sind sie einen Versuch wert. Also, falls Sie diese Therapie ausprobieren wollen und es nicht gerade Spätherbst oder Winter ist: Warum nicht beim nächsten Spaziergang Birkenblätter sammeln?

      DIE BRENNNESSEL-PEITSCHE

      Der lateinische Name der Brennnessel heißt Urtica dioica (Große Brennnessel) bzw. Urtica urens (Kleine Brennnessel). Davon abgeleitet wurde der Name jener Behandlung, die seinerzeit recht verbreitet war: der Urtikation. Dabei wurden etwa gelähmte oder rheumatische Gliedmaßen richtiggehend ausgepeitscht. Heute besinnt man sich dieser Technik langsam wieder, geht aber – zumindest ein kleines bisschen – weniger brutal vor.

       „Ein Heublumenbad fühlt sich an wie ein Kurzurlaub auf der Alm und erinnert mich an jene Zeit, als wir Kinder auf dem Heuboden übernachten durften.“

      HEUBLUMENBAD

      Eine Wärmebehandlung kann zu Beginn eines rheumatischen Schubes die Beschwerden mildern, da zu diesem Zeitpunkt meist noch keine Entzündungen vorhanden sind. Überbrühen Sie eine Handvoll Heublumen mit 2–3 l kochendem Wasser und lassen Sie das Ganze 20 Minuten ziehen. Baden Sie nach dem Abseihen die schmerzenden Hände oder Füße im Duftwasser bzw. gießen Sie es als Zugabe ins Badewasser.

      HEUBLUMENRUHE

      Ich nenne es die „himmlische Heublumenruhe“: Füllen Sie Heublumen in ein Stoffsackerl und erwärmen Sie das Paket im Backofen quasi unter ständiger Aufsicht auf etwa 42 Grad. Legen Sie sich hin und das warme Heilmittel auf die schmerzenden Stellen, decken Sie sich, aber vor allem das Heublumenpaket gut zu. Entspannen Sie nun beim Duft von frisch gemähten Wiesen (oder können Sie an etwas anderes denken?) etwa 40 bis 50 Minuten – wenn Sie Zeit haben ein- bis zweimal täglich.

      SENFSAMENBREIUMSCHLAG

      Verrühren Sie 3–4 EL zerkleinerte Senfsamen – gibt es als Senfmehl zu kaufen – direkt vor der Anwendung mit warmem Wasser. Streichen Sie den Brei auf ein Baumwolltuch und schlagen Sie dieses ein. Legen Sie das Tuch für zehn bis 15 Minuten auf die betroffenen Körperstellen. Mit einem weiteren Tuch lässt sich das Ganze fixieren. Maximal dreimal täglich anwenden, alternierend mit der „himmlischen Heublumenruhe“ ist es z. B. eine Supersache.

      Heublumen

      Die Blumen aus dem Heu sind das, was nach dem Sieben „auf der anderen Seite“ der groben Stängelteile übrig bleibt: ein Gemisch aus Süßgräserblüten, Samen sowie kleineren Blatt- und Stängelstücken. Je nach Erntestandort enthalten Heublumen unterschiedliche Zusammensetzungen von sekundären Pflanzenstoffen wie Cumaringlykosiden und Furanocumarinen, die für den intensiven Duft verantwortlich sind. Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe, zu denen auch ätherische Öle und Gerbstoffe zählen, wirkt entzündungshemmend, lokal wärmend und schmerzlindernd.

      RÜCKENSCHMERZEN

      Wir haben sie hauptsächlich unserem zivilisierten Lebensstil zu verdanken und für die meisten Menschen gehören sie ab einem gewissen, nicht sonderlich hohen (!) Alter einfach zum Leben: die – fast hätte ich gesagt „guten alten“ – Rückenschmerzen. Als Volkskrankheit Nummer eins, zumindest in unseren Breiten, haben sie viele mögliche Ursachen und ich will Ihnen in dieser Sache nur eines ans Herz legen: Gehen Sie diesen Gründen nach – und zwar ehestmöglich! Rückenleiden werden nämlich lange Zeit nicht gerne registriert, Arzt- oder Therapeutenbesuche auf die lange Bank geschoben, bis im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr geht, sprich bis man sich nicht mehr vom Fleck rühren kann. Von der Hausmittelfront kann ich Ihnen zu einem ausgezeichneten pflanzlichen Schmerzmittel raten, aber wie Schmerzmittel so sind, bekämpfen sie nur die Symptome – doch gut, dass wir sie haben! Wie gesagt, betreiben Sie Ursachenforschung …

      WEIDENRINDENTINKTUR

      Füllen Sie ein Schraubglas zu zwei Dritteln mit zerkleinerten Rindenstücken und gießen Sie mindestens 40-prozentigen Alkohol, z. B. Wodka oder Doppelkorn, darüber – fast bis zum Rand des Glases. Die Ruhezeit der künftigen Tinktur sollte vier Wochen dauern, aber täglich durch einen kräftigen Rüttler unterbrochen werden. Dann heißt es abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Bei Rückenschmerzen können Sie zwei- bis dreimal täglich zur Flasche greifen und zehn bis 40 Tropfen Weidenrindentinktur in einem Glas Wasser einnehmen. Lassen Sie das aber nicht zur Dauereinrichtung werden.

      Mehr Informationen zur Tinkturherstellung finden Sie auf den nächsten Seiten.

       „Betreiben Sie immer Ursachenforschung, nicht nur bei Rückenleiden. Im schlimmsten Fall müssen Sie ohnehin nur Ihren kompletten Lebensstil ändern.“

      Die Weidenrinde

      Aspirin und seine Wirkweise kennt jeder, aber dass dieser Medikamentensuperstar seinen Weltruhm einer Pflanze verdankt, ist eher unbekannt. Es ist die Weide, in deren Rinde sich ein gar feiner Stoff verbirgt – das Salicin. Diese Vorstufe der Salicylsäure ist wiederum eine Vorstufe der Acetylsalicylsäure und damit wären wir auch schon bei jenem Stoff angelangt, der im Aspirin seine Wirkung tut.

      Die Weidenrinde gilt eines der stärksten pflanzlichen Schmerzmittel und nebenbei als Entzündungshemmer und Adstringens („Zusammenzieher“). Die meisten heilenden Inhaltsstoffe stecken in der Rinde der zwei- bis dreijährigen Zweige von Purpurweiden.

      Achtung: Sollten Sie überempfindlich auf Salicylate sein, verzichten Sie bitte auf die Anwendung von Weidenrinde.

      EXKURS TINKTUREN

      Kurz gesagt sind Tinkturen flüssige Medikamente, die die Wirkstoffe von Pflanzen in sich tragen. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren sie in fast jedem Haushalt zu finden.

      Ihre Herstellung ist keine Zauberei: Man mischt ein Lösungsmittel, meist Alkohol, und zerkleinerte Pflanzenteile zusammen und lässt sie aufeinander wirken – wobei der Alkohol die Oberhand hat und die Pflanze ziemlich aussaugt: Er holt sich sowohl die wasserlöslichen als auch die fettlöslichen Wirkstoffe. Genannt wird dieser Prozess Mazeration, was vom lateinischen „macerare“ für „zermürben, mürbe machen, quälen“ abgeleitet ist und irgendwie nicht besonders angenehm für die Pflanzen klingt. Nach zwei bis sechs Wochen ist aber Schluss damit und die Tinktur – nach dem Abseihen – reif für den Einsatz.

      Der

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