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die Produktion der Entzündungsstoffe in den Gelenkkapseln, reduzieren die Schmerzen und verbessern die Beweglichkeit der Gelenke. Wenn Sie also einen Garten Ihr Eigen nennen, lassen Sie der Brennnessel zumindest ein kleines Eckchen zum Gedeihen und nutzen Sie ihre Kräfte.

      KOHLWICKEL

      Darf ich vorstellen: der Kohlwickel, ein absoluter Klassiker unter den Hausmitteln, angewandt hauptsächlich bei Kniearthrose – was nicht heißt, dass er nur dort seine Wirkung tut. Lösen Sie drei bis vier der äußeren Blätter eines Kohl- oder Krautkopfes, schneiden Sie die harten Mittelrippen heraus und legen Sie die Blätter auf eine nicht saugende Unterlage. Rollen Sie mit einer Flasche ein paar Mal kräftig darüber, auf jeden Fall so lange, bis Flüssigkeit austritt. Legen Sie die saftigen Blätter auf die betroffene Körperstelle, decken Sie sie mit einem Tuch ab und binden Sie den Wickel mit einem weiteren Tuch fest. Die Einwirkzeit soll mindestens zwei Stunden betragen, kann sich jedoch auch auf bis zu zwölf Stunden ausweiten, d. h. man kann mit dem Wickel ganz gut übernachten – vorzugsweise dann, wenn der Partner oder die Partnerin mal außer Haus weilt.

      Cooler Tipp: Wenn Sie den Kohlkopf direkt aus dem Kühlschrank verarbeiten, dann sind die Blätter auch noch angenehm kühlend!

      Der Kohl

      Im Kohlgemüse findet sich eine Reihe von Wirkstoffen, die selbst über die Haut Gutes tun, etwa die für uns hier wichtigen Flavonoide oder Senfölglykoside – sie sind vermutlich dafür verantwortlich, dass ein Kohlwickel bei Arthroseschmerzen hilft. Der genaue Mechanismus ist derzeit leider noch nicht bekannt, aber wie heißt’s so schön: Hauptsache, es wirkt. Und das tut’s!

      PERSÖNLICHES

      EIN PONGAUER TIPP FÜR MÜTTER

       Ich habe meine beiden Kinder im schönen Pongau zur Welt gebracht und nicht schlecht gestaunt, als mir die Schwestern im Krankenhaus kurz nach dem Milcheinschuss Kohlblätter brachten. Genau die oben erwähnten Kohlwickel werden dort verwendet, um pralle Stillbrüste zu beruhigen. Und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: mit Erfolg. Geruchstechnisch ist das Ganze vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber den Kindern war es egal und ich war dankbar für jede Möglichkeit der Schmerzlinderung.

       „Ach ja, verwenden Sie bei der Zubereitung kein Holzbrett und keinen Nudelwalker, der Kohlsaft kann sich dort richtig festfressen und Ihre nächsten Kekse haben dann womöglich einen etwas befremdlichen Beigeschmack.“

      EXKURS WICKEL UND AUFLAGEN

      Beide Helden der Überschrift gehören zur selben Hausmittel-Familie, nämlich zu den „Durch-die-Haut-Wirkenden“. Während man den Wickel um einen ganzen Körperteil oder sogar um den ganzen Körper wickelt, wird die Auflage auf eine bestimmte Körperregion aufgelegt: Wadenwickel etwa führen rund um den Unterschenkel, eine Zwiebelauflage gegen Ohrenschmerzen liegt auf den Lauschern.

      Üblicherweise setzt man mit Wickel und Auflage auf zwei unterschiedliche Kräfte:

      –auf die Wirksamkeit des Verpackten, z. B. der Kräuter, Zwiebeln usw.

      –auf die Temperatur

      Kalte Wickel und Auflagen werden meist bei akuten Beschwerden wie z. B. bei Sportverletzungen, Sonnenbrand oder Entzündungen angewandt, aber auch bei Fieber. Achtung: Kalt heißt hier nicht immer eiskalt, in vielen Fällen bedeutet es einfach kühl oder kühler als die Körpertemperatur! Durch die Körperwärme verdunstet die Feuchtigkeit und bleiben die kalten Wickel länger am Körper, wärmen sie sogar.

      Warme Wickel und Auflagen werden hingegen hauptsächlich bei chronischen Beschwerden eingesetzt, da sie die Durchblutung anregen, z. B. bei Gelenks- oder Rückenschmerzen. Auch warm ist relativ, wirklich heiß darf’s jedoch NIE werden!

      Generell aber gilt: So wie man es am liebsten mag, ist es richtig. Empfinden Sie kalte Wickel als angenehm? Dann probieren Sie es bitte mit Coolness! Präferieren Sie warme Auflagen? Dann bitte frei nach dem Motto „Some like it hot“!

      STOFF UND STOFFE – WAS MAN ZUM WICKELN UND AUFLEGEN BRAUCHT

      –Ein wirksames Heilmittel: Die Palette reicht von Topfen über Kren, Apfelessig usw. bis zum schlichten Wasser

      –Tücher aus atmungsaktiven Naturmaterialien wie Leinen oder Baumwolle, Gaze, ein Handtuch …

      Bei der Auswahl kommt es natürlich darauf an, welche Art von Wickel oder Auflage Sie planen. Und nicht immer muss es das dreiteilige Gesamtpaket wie unten sein, manchmal reichen zwei Tücher, manchmal dürfen es auch vier sein – je nach eigenem Gutdünken und Wickelart.

      FÜR WUNDSCHUTZ & CO

      Eine Kompresse ist eine um einiges schlankere Verwandte einer Auflage. In erster Linie dient sie als Wundschutz, wobei sie meist mit einem Verband fixiert wird, zudem eignet sie sich als Abdeckung nach dem Auftragen einer Salbe.

      Eine Sonderform stellen Kalt- oder Warmkompressen dar. Wir kennen sie z. B. als praktische Gelbeutel, die im Kühlschrank oder Wasserbad auf die entsprechende Temperatur gebracht werden. Als Kaltauflage helfen sie etwa bei Entzündungen und Sportverletzungen, als warmes Pendant bei Rückenschmerzen & Co.

      UND SO GEHT’S: ES WIRD GEWICKELT ODER GELEGT!

      –Beträufeln Sie das Innentuch gut mit Flüssigkeit (Tinktur, Tee, Wasser etc.) und wringen Sie es dann, wenn notwendig, leicht aus oder bestreichen bzw. belegen Sie das Innentuch mit dem Wirkstoff (Topfen, Zwiebelstücken etc.) und falten Sie es dann so zusammen, dass der Inhalt gut, aber nur leicht bedeckt ist. Bei einem Kohlwickel ist quasi das Kohlblatt auch schon das Innentuch!

      –Legen Sie das Innentuch direkt auf die betroffene Körperstelle – prüfen Sie vorher IMMER, ob die Temperatur angenehm ist! – und decken Sie es mit einem Zwischentuch ab. Achten Sie darauf, dass sich zwischen Heilmittel und Haut nur ein bis zwei Stoffschichten befinden, damit das Mittel auch wirklich seine volle Kraft einsetzen kann.

      –Binden Sie bei Bedarf ein Außentuch so um, dass es locker sitzt, Wickel oder Auflage aber dennoch gut fixiert sind.

      WAS IST ZU BEACHTEN?

      Die ersten beiden Punkte sind besonders wichtig, wenn Ihr Schützling während der Behandlung liegen bleiben muss.

      –Muss die Patientin/der Patient auf die Toilette? Nicht, dass da ein Unglück geschieht, ein Wickel kann ja auch einmal etwas länger dauern.

      –Sind Tee/Wasser etc. griffbereit?

      –Wird der Wickel als angenehm empfunden oder ist er zu kalt, zu heiß, zu eng oder zu locker, wie reagiert die Haut?

      –Während

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