Hoffnungsmorgen. Группа авторов

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Hände von diesem Gerechten! Seinetwegen hatte ich letzte Nacht einen schrecklichen Traum!“

      Ach, Marcus, du ahnst nicht, was für eine Angst mich da ergriffen hat! Das war die dritte Bestätigung der Wahrheit: Jeshua war unschuldig! Ich selbst wusste das ja sofort, als ich mit ihm gesprochen hatte. Selbst Herodes, dieser leichtfertige Genussmensch, hatte das erkannt. Und nun stellte sich auch noch heraus, dass Claudia auf einem wundersamen Weg zur gleichen Erkenntnis gekommen war.

      Verzweifelt versuchte ich, die Juden noch einmal davon zu überzeugen, Jeshua nicht hinrichten zu lassen. Aber sie schrien nur noch lauter: „Kreuzige ihn!“ Ich versuchte sogar, Jeshua dazu zu bringen, mir Rede und Antwort zu stehen, um einen Beweis seiner Unschuld vorbringen zu können. Doch er sprach nicht mehr mit mir. Ich bedrängte ihn und sagte: „Vergiss nicht, dass ich die Macht habe, dich freizugeben, aber auch die Macht, dich ans Kreuz zu bringen!“

      Er sagte: „Du hättest keine Macht über mich, wenn Gott es nicht zugelassen hätte.“

      Da hatte ich noch mehr Angst und wusste nur noch einen Ausweg. Auf die Idee hatte Herodes mich gebracht. Er hatte sich einen Spaß gemacht und dem fix und fertig aussehenden Mann ein Prachtgewand anziehen lassen. Das war grotesk und sah wirklich erbarmungswürdig aus. Ich dachte, diesen Eindruck könnte ich noch verstärken, und ließ Jeshua auspeitschen. Meine Soldaten verspotteten ihn und drückten eine Dornenkrone auf sein Haupt.

      So – hilflos, beklagenswert und blutend – führte ich Jeshua noch einmal vor die Volksmenge. Ich hoffte auf ihr Mitleid, sagte nur: „Seht ihn euch an, den Menschen!“

      Aber die Erregung der Menge wurde nur noch größer. „Kreuzigen, kreuzigen!“, so riefen sie lauter und lauter.

      Im Einklang mit der Politik Roms blieb mir nichts anderes übrig, als ihnen ihren Willen zu lassen. Aber ich wollte unbedingt ein Zeichen setzen. Ich ließ mir eine Schüssel mit Wasser bringen. Vor allen Leuten habe ich mir die Hände gewaschen. Dabei sagte ich laut und deutlich: „Ich habe keine Schuld am Tod dieses Mannes. Das habt ihr zu verantworten.“

      Ja, Marcus, ich weiß. Das war eine klägliche Vorstellung. Statt die Macht meines Amtes zu nutzen, habe ich mich dem Pöbel unterworfen – wider besseres Wissen und Gewissen. Aber du hättest diese Raserei der Menge erleben müssen! Da hätte ich nur mit Waffengewalt gegenhalten können. Und der Auftrag Roms lautet: Aufstände möglichst vermeiden. Das ist der Fluch eines hohen Amtes. Manchmal müssen persönliche Erkenntnisse zum Wohl des großen Ganzen hintanstehen.

      Das soll dich aber nicht von deiner Entscheidung abhalten, im römischen Staat politische Karriere zu machen. Du hast da sicher eine glänzende Zukunft vor dir!

      Ich selbst stecke immer noch mitten in den düsteren Grübeleien über mein Urteil. Gestern also wurde Jeshua gekreuzigt. Während dieser Zeit gab es mitten am Nachmittag stundenlange Sonnenfinsternis. Die war von unseren Auguren nicht angekündigt worden.

      Du kannst dir vorstellen, wie mich – und auch Claudia – dieses Phänomen geängstigt hat. Sollte in der ganzen unglücklichen Geschichte doch eine höhere Macht das Sagen haben?

      Am Sabbat heute herrscht Ruhe im ganzen Land. Der Leichnam von Jeshua ist noch vor Beginn dieses lähmenden wöchentlichen Ruhetags der Juden vom Kreuz genommen und begraben worden.

      Kajafas hat mich genötigt, Wachen am Grab aufstellen zu lassen. Es ist mir eine Genugtuung, wie nervös dieser unsympathische religiöse Führer immer noch ist. Er sollte doch zufrieden sein. Jeshua ist tot! Aber Kajafas hat Angst: „Jeshua hat angekündigt, dass er am dritten Tag nach seiner Kreuzigung aufersteht. Seine Anhänger werden versuchen, seinen Leichnam zu stehlen, und behaupten, diese Auferstehung habe tatsächlich stattgefunden. Deshalb muss das Grab bis Montag bewacht werden“, hat er mir aufgeregt befohlen. Befohlen! Er – mir! Aber gut – auch das habe ich noch im Sinne Roms getan und die Wachen abgestellt.

      Das ist die unsinnigste Verschwendung römischer Steuergelder überhaupt! Am Montag werden wir die Soldaten für zwei Tage Würfelspielen vor einer Höhle bezahlen müssen.

      Ich bin gespannt auf deinen nächsten Brief mit dem neuesten Klatsch aus Rom! Welche peinlichen Folgen für Kajafas aus seiner unnötig angeforderten Grabbewachung entstehen, erzähle ich dir im nächsten Brief. Möge der Hohepriester sich ordentlich blamieren!

      Es grüßt dich, mit herzlicher Umarmung, dein Onkel Pilatus. Schicke die Grüße an meinen Bruder und die ganze Familie weiter. Vale!

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