Babaji - Botschaft vom Himalaya. Maria-Gabriele Wosien

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Babaji - Botschaft vom Himalaya - Maria-Gabriele Wosien

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Preis und Ehre dir, Haidakhan, heiligster Ort, Wohnsitz Schiwas, des Herrn ...«

      In seiner Vision der Zukunft eröffnet Schiwa seinem Sohn Karttikeya, dass eine Zeit kommen würde, da die Götter wieder zum Kurmantschal Kailasch zurückkehren werden; dann würde auch Haidakhan seine ursprüngliche Bedeutung wiedergewinnen als zentrales Heiligtum der Welt; es sei dies auch die Zeit eines Wendepunktes in der Weltgeschichte und der Beginn eines neuen Zeitalters.

      Yogananda, der von Babaji als ›Mahavatar‹, als großer göttlicher Inkarnation, spricht und ihn auch ›Unsterblichen Babaji‹ nennt, deutet an, dass er zusammen mit Christus die Grundlage vorbereitet, um die Menschheit unserer Zeit einem neuen Bewusstsein zuzuführen. Sein Titel ›Babaji‹ ist eine allgemeine respektvolle Anrede für Persönlichkeiten des religiösen Lebens.

      In der Region des Himalayagebietes ist Babaji als Schiwa-Avatar seit urdenklichen Zeiten in der mündlichen Überlieferung sowie im klassischen Schrifttum unter sehr vielen Namen und Titeln erwähnt33: immer wird er geschaut als dieselbe Wesenheit, die sich vielerorts unter den verschiedensten Maskierungen manifestiert.

      Allgemein wird er als ayonisambhava bezeichnet, d.h. als ein Geistwesen, das weder durch einen Mutterleib geboren ist, noch einen körperlichen Tod stirbt. Als swayambhu, aus sich selbst existierend, behält er nicht nur die Erinnerung aller physischen Manifestationen, meistert auch alles Wissen der Erscheinungswelt, und seine Vision geht über Zeit und Raum hinaus in den Urgrund des Seins.

      Der Schiwa Purana34 enthält einen Dialog zwischen den Göttern Brahma und Schiwa, der auf eine die Zeiten überdauernde göttliche Inkarnation in Menschengestalt hinweist:

      » Im achtundzwanzigsten Äon des Dvapara Yugas (das auf das Zeitalter der Wahrheit folgt), zur Zeit des Dvaypayana Vyasa, soll der erhabenste aller Puruschas als Krischna geboren werden ... Dann werde auch Ich (Schiwa) geboren werden im Körper eines brahmatscharin (eines asketisch lebenden religiösen Adepten) und mit der Seele eines Yogi, mittels der Kraft yogischer maya zum großen Erstaunen der Welten. Ich werde mir auf der Verbrennungsstätte einen verlassenen Körper aussuchen, mittels der Kraft yogischer maya in ihn einziehen und ihn von allen Unreinheiten befreien. Ich werde die heilige Höhle35 des Berges Meru mit dir (Brahma) und Vischnu bewohnen ... Diese Verkörperung wird sich großen Ruhmes erfreuen, solange die Erde besteht ... [Es ist] die Inkarnation des universalen atman (Selbst) als Yogeschwara (König der Yogis), [die] von Äon zu Äon Taten zur Erfüllung des Gesetzes vollbringt.«

      Durch die Jahrtausende hindurch hat man immer wieder versucht, das Wesen dieser geheimnisvollen Erscheinung zu fassen und ihre Attribute zu definieren. Zuweilen macht Babaji Andeutungen über sein Wirken in Japan, China, Nepal und Tibet vor vielen tausend Jahren. In jüngster Zeit bestätigte ein hellsichtiger nordindischer Heiliger namens Gangotri Baba (der auch als Swami Akhandananda bekannt ist), dass Babaji vor fünf hundert Jahren in Tibet als Lama Baba verehrt wurde und dass damals viele namhafte Heilige zu seinen Schülern zählten, wie auch die tibetische Königsfamilie und der Dalai Lama, der seit vielen Inkarnationen schon sein Schüler ist. In jüngster Zeit, seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts, wird Babaji im Himalayagebirge unter anderem auch verehrt als Brahmatschari Baba, Somvari Baba und Naga Baba, alles nordindische Heilige, über die es, besonders in der mündlichen Überlieferung, eine große Zahl von Heiligenlegenden und Erzählungen über Wundervollbringungen gibt. Babajis Identität mit diesen Heiligen ist teils durch seine Jünger geschaut worden, teils hat er sie selbst bestätigt.

      Etwa um das Jahr 1800 erschien Babaji oben auf dem Kurmantschal Kailasch als strahlendes Licht. Einige Dorfbewohner aus der Gegend bemerkten diese Erscheinung, die mehrere Male zu sehen war, dann aber immer wieder verschwand. Schließlich beschlossen die Dorfleute, sich am Erscheinungsort des Lichtes zu versammeln. Dort beteten sie und beschworen das unbekannte göttliche Wesen, sich ihnen zu zeigen und sich zu offenbaren.

      Da geschah es, dass sich ihnen eine strahlend leuchtende Erscheinung (avadhud) zeigte, und aus dem Lichtkegel trat ein wunderbares Wesen heraus, das einem Jüngling im Alter von zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren glich.

      Die Dorfleute priesen die Erscheinung mit frommen Worten und baten sie voll Demut und Ehrfurcht, mit in ihr Dorf herabzukommen und bei ihnen zu bleiben. Die leuchtende Gestalt verweilte einige Zeit im Hause des Försters der Gegend, Schri Dham Singh, der sie jeden Tag, ehe er zur Arbeit ging, in sein Zimmer einschloss.

      Eines Tages nun wollten einige der Dorfleute das leuchtende Wesen sehen, zerbrachen das Schloss des Zimmers und fanden es leer. Für etwa zehn Jahre war von dem göttlichen Jüngling keine Spur zu finden. Die Leute der Gegend aber fingen an, diese mysteriöse Erscheinung Baba Haidakhan zu nennen, nach dem Ort, in dessen Nähe sie zum ersten Mal geschaut wurde.

      Nach langjährigem bedeutsamem Wirken in der Gegend verschwand Babaji wieder im August 1922, indem er im Beisein einiger seiner Anhänger in den Zufluss des Kali und Gauri Flusses eintauchte, an der Grenze zwischen Nordindien und Nepal, und sich vor ihren Augen in Licht auflöste.

      Vor seinem Verschwinden hatte er seinen Jüngern versprochen, dass er wiederkommen würde. Während der Zeit seiner körperlichen Anwesenheit wurde Babaji von vielen Menschen an verschiedenen Orten gesehen; auch erschien er frommen Anhängern in Visionen, Träumen, auch ganz konkret körperlich und gewährte ihnen Hilfe in schweren Zeiten.

      Im Juni des Jahres 1970 manifestierte sich Babaji, gemäß seinem Versprechen, wieder als Baba Haidakhan. Er wurde in der Höhle am Fuß des Kailasch von einem Dorfbewohner gefunden, der einen Hinweis auf das Wiedererscheinen des Avatars durch einen Traum bekommen hatte. Diese Begegnung bedeutete auch den Beginn von Babajis Wirken erstmals in einer breiten Öffentlichkeit.

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