100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2. Erhard Heckmann
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Die letzten eineinhalb Stunden durch den 2010 verbrannten Wald waren für die Pferde erneut schwierig, denn dieser Parkabschnitt ist bergig, felsig, mit großen Steinen übersät und gewaltig verwüstet. Als wir mit den Packpferden eintreffen, sind David und Joyce, die mit den restlichen Gästen drei Stunden früher aufgebrochen waren, bereits da und die Ladies mit Petrus schon auf dem Weg zum Eagles Nest. Für uns ist nochmaliges „Anpacken“ jetzt selbstverständlich, denn David und Joyce haben nur „zwei Nächte“, um die nächste Tour vorzubereiten. Deswegen bleiben auch die Pferde hier, die David inspiziert und dann in die Obhut von Patrick entlässt, der sie auch auf der nahen Wiese betreuen wird. Alle müssen in zwei Tagen auch nicht wieder antreten, denn vor dem nächsten Ritt werden einige von ihnen ausgetauscht. Für den Abschied blieb somit auch nur wenig Zeit, ein letzter Händedruck, eine Umarmung, ein letztes Dankeschön. Was für ein Leben! Aber in der Stadt könnten David und Joyce nicht atmen. Sie brauchen ihre Freiheit, die Natur und die Tiere.
Als alle Pferde entladen und die leeren Kisten auf Davids Truck verstaut sind, bringt uns Leslys Allradler zurück zu Lady Enubis Eagles Nest, und dort empfängt uns Sabine am Wohnmobil auch mit den Worten: „Macht euch schnell unter die Dusche, denn ihr duftet ganz erheblich!“ Naja, als sie anschließend bei der Lady eine Flasche Sekt spendiert, ist jene „Beleidigung“ wieder behoben, und bei einem guten Essen genießen wir, gemeinsam mit den Reitern aus Vancouver, wieder die Vorzüge der Zivilisation und das Klavierspiel von Petrus. Als die Musik verstummte und sich die fünf Damen zurückgezogen, lud uns die Hausherrin noch in ihre Bibliothek ein, wo ein Rüdesheimer Kaffee den Schlusspunkt unter ein sehr schönes Abenteuer setzte. Traurigkeit kam dennoch nicht auf, denn nur dieses Erlebnis war zu Ende, nicht aber unsere Reise. Vor dem Wohnmobil lagen noch einige tausend Kilometer, denn wir wollten Dörthe und Annika noch mehr von diesem Land zeigen, und dann südlich der Grenze durch Montana, Idaho und Washington zurückfahren. Und somit lagen auch Nationalparks, heiße Quellen, historische Forts, Fährüberfahrten, der gewaltige Columbia River oder das amerikanische Seattle noch vor uns. Aber all das betrifft erst das Jahr 2011. 24 Monate später werden wir erfahren, dass Lady Enubi verstorben ist und eigentlich zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten vereinte. Sie war fraglos die charismatische, charmante, großzügige, liebenswerte, warmherzige und hoch intelligente Hausherrin, die ihre Gäste sehr schätzten. Dass sie als „General“ zu Eagle’s Nest agierte war auch erkennbar, nicht aber, dass sie ein „Cult Leader“ war, der mit eiserner Hand auftrat und seine Angestellten restlos beherrschte, manipulierte und ausnützte. Bekannt wurde das erst, als das 2009 verlegte Buch von Alexandra Amor „Cult, A Love Story“ (Fat Head Publishing, Vancouver) zum Dorfgespräch wurde. Zehn Jahre war sie selbst unter den Fittichen der Lady, und als sie ausgestoßen wurde, weil sie immer mehr kritische Fragen stellte und unter der Thematik schrecklich litt, schrieb sie ihre unglaubliche Geschichte nieder. Heute sagt sie, dass sie ein ganz normales Leben führt, „Schreiben“ sie von aller Last befreit hat, und dass es die Umstände waren, die sie in die Arme der Lady trieben.
Doch nun zurück zur Reise von 2002, von der wieder das nächste Kapitel erzählt.
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