Was geschah mit Lotte L. Joachim Bräunig

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Was geschah mit Lotte L - Joachim Bräunig

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an das Grundstück zu gelangen, wenn wir uns gedeckt verhalten.“

      „Gut, dann versuchen wir später, deine Beute aus dem Versteck zu holen, aber zuerst müssen wir uns auf einen der Märkte neue Kleidung versorgen. Anschließend versorgen wir uns ein Fahrzeug und holen danach deine Beute. Wir müssen außerdem Klebefolie und ein Messer versorgen, damit wir das Fahrzeug vorübergehend farblich verändern können, was keine Dauerlösung sein kann, aber für kurze Zeit wird es ausreichen.“

      „Wo willst du hinfahren?“, fragte Claudius.

      „Weiß ich noch nicht, auf jeden Fall vorerst von hier weg. Merke dir aber eins, ab jetzt bin ich der Boss und du machst was ich sage und außerdem gehört mir die Hälfte deiner Beute.“

      „Wieso?“, wollte entrüstet Claudius wissen.

      „Ohne mich wäre dir deine Flucht niemals gelungen und außerdem bist du für eine solche Flucht viel zu unerfahren, um nicht von der Polizei schnell wieder festgenommen zu werden. Du bist also von mir abhängig. Vielleicht fliehen wir in das Ausland. Wir müssen uns auch neue Ausweise versorgen, aber das regle ich. Ich habe Bekannte, die darauf spezialisiert sind. Da fällt mir ein, wir müssen ein Handy mit Kamera besorgen, damit ich meinem Bekannten Fotos von uns schicken kann, zur Erstellung der neuen Ausweise. Wir müssen davon ausgehen, dass unsere Flucht schnell bemerkt wird und die Suche nach uns beginnt, wobei sicherlich Fahndungsfotos von uns ausgegeben werden.“

      Claudius Wolle war von den Worten Ulli Benders tief beeindruckt und sträubte sich daher nicht gegen dessen Anweisungen, auch was seinen Anteil an der Beute betraf. Er glaubte, dass mit Hilfe von Ulli Bender ihre Flucht gelingen würde und hatte die Hoffnung, in Freiheit zu bleiben, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, wie seine Zukunft aussah.

      Die beiden entflohenen Häftlinge begaben sich zu dem Sommermarkt in Neuruppin Ost und kauften sich problemlos neue Kleidung. Danach begaben sie sich auf die Suche nach einem Fahrzeug und stellten fest, dass hinter dem Marktplatz mehrere Fahrzeuge standen und der Parkplatz mit dem Hinweis „Nur für Händler“ ausgeschildert war. Der Parkplatz war vom Markt nicht einsehbar und Ulli sagte:

      „Der Parkplatz ist für unsere Zwecke geeignet, denn die Händler sind an ihren Ständen beschäftigt und werden ihre Fahrzeuge kaum ständig beobachten. Du bleibst am Parkplatzbeginn stehen und ich suche uns ein Auto“, woraufhin sich Ulli auf die Suche nach einem Fahrzeug begab und in kurzer Zeit ein Auto aufgebrochen hatte. Nachdem er das Fahrzeug gestartet hatte, winkte er Claudius zu sich und beide entfernten sich, um die Beute aus dem Versteck zu holen und danach Neuruppin zu verlassen.

      Im Justizzentrum Neuruppin herrschte zu der Zeit, als die beiden entflohenen Häftlinge das Fahrzeug gestohlen hatten, große Aufregung, denn der Bedienstete der zur Unterstützung am Haupteingang des Zentrums abberufen wurde, kehrt wieder in seine Abteilung zurück und vermisste seinen Partner und die junge Polizeianwärterin. Nach einigen Minuten begab er sich in den Zellentrakt und fand seine beiden Kollegen bewusstlos am Boden liegend. Er öffnete die Stahlgittertür und begab sich zu ihnen und sprach sie an, ohne jedoch Antwort zu bekommen. Er begriff sofort die Situation und ging schnellen Schrittes zu Kommissar Schneider, der soeben in Begriff war die Akte Claudius Bender zu schließen.

      „Herr Kommissar, Sie müssen sofort mitkommen“, sagte er aufgeregt.

      „Wohin?“, kam die überraschte Antwort.

      „In den Zellentrakt.“

      „Was ist geschehen?“

      „Zwei unsere Mitarbeiter liegen bewusstlos am Boden.“

      „Was?“, schrie Schneider und sprang vom Stuhl hoch und rannte zum Zellentrakt, wo er die beiden Polizisten am Boden liegend vorfand, wobei sich die junge Anwärterin leicht zu bewegen begann.

      „Was ist geschehen?“, fragte sie Schneider.

      „Wir wurden niedergeschlagen und danach weiß ich nichts mehr.“

      „Der Kommissar begann sofort mit der Kontrolle der Zellen und musste, nach Befragung des Diensthabenden feststellen, dass sowohl Claudius Wolle als auch Ulli Bender sich nicht in ihren Zellen befand. Seine Gedanken rasten und überlegten die nächsten Schritte zur Wiederergreifung der Flüchtlinge. Er war sich bewusst, dass er sofort seinen Vorgesetzten informieren musste.

      „Lassen sie sofort alle Ausgänge und Seitentüren schließen und von Beamten überwachen, ohne große Aufmerksamkeit zu erwecken. Die Besucher unsere Einrichtung dürfen von der Flucht keine Kenntnis bekommen, damit in der Einrichtung keine Panik entsteht und besorgen sie mir schnellstens das Video der letzten Stunde der Kamera im Eingangsbereich. Ich informiere jetzt unseren Vorgesetzten und rechnen sie mit schweren Vorwürfen seinerseits“, sprach Schneider.

      „Wie sollen wir mit dieser Unterbesetzung besser arbeiten?“, erwiderte der Bedienstete und schaute Kommissar Schneider fragend an.

      „Ich kenne die Problematik.“

      „Wir wissen, dass Sie sich für uns einsetzen“, kam die Antwort.

      In kürzester Zeit war das Justizzentrum förmlich abgeriegelt, ohne das die Besucher der Einrichtung davon Kenntnis hatten. Kommissar Schneider hatte seinen Vorgesetzten informiert, der daraufhin nach wenigen Minuten in Büro von Kommissar Schneider erschien und ihn anbrüllte:

      „Wie konnte diese Sauerei geschehen?“

      „Den exakten Vorgang kann ich Ihnen leider nicht sagen, da beide Bedienstete nicht konkret aussagefähig sind.“

      „Wo befinden sich unsere Mitarbeiter?“

      „Sie sind auf den Weg ins Krankenhaus.“

      „Welche Häftlinge sind entflohen?“, wollte der Vorgesetzte wissen.

      „Claudius Wolle und Ulli Bender.“

      „Ulli Bender ist doch der Gewaltverbrecher, der wegen Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung einsitzen soll.“

      „Ja.“

      „Wer ist Claudius Wolle?“

      „Er beging heute Nacht einen Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft und war bei seiner Vernehmung geständig.“

      „Die Flucht der Häftlinge darf zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Wir müssen jede Art von möglicher Hysterie unter der Bevölkerung vermeiden, besonders unter Berücksichtigung der Schwere der Straftaten von Ulli Bender. Eines kann ich Ihnen jedoch jetzt bereits versichern, lieber Kommissar Schneider, der Vorfall wird für Konsequenzen haben. Sie haben Ihre Aufsichtspflicht und Ihre Verantwortung Ihren Mitarbeitern gegenüber grob vernachlässigt.“

      „Ich habe mehrmals auf unsere Unterbesetzung hingewiesen.“

      „Das sind faule Ausreden. Wenn Sie im Dienst sind, haben Sie die Verantwortung für Ihre Kollegen und dieser müssen Sie sich bewusst sein.“

      „Ein Mitarbeiter wurde ohne mein Wissen und meine Zustimmung kurzfristig zur Kontrolle der Besucher in den Eingangsbereich abberufen.“

      „Warum wusste Sie nichts davon?“

      „Ich war mit der Vernehmung von Claudius Wolle beschäftigt, so dass die Kollegen diese Entscheidung selbstständig getroffen haben.“

      „Schöner

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