Ausbeutung - made in Germany. Frank Mehler

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Ausbeutung - made in Germany - Frank Mehler

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       Schafft Zeitarbeit Arbeitsplätze?

       Die Etikettenfälscher

       Ein fantastischer Freizügigkeitsverkehr

       Fast wie Urlaub

       In der Vergangenheit

       Zwischen Frust und Hoffnung

       Die Minijobbranche boomt

       ICE-Zeit

       Rette sich, wer kann!

       Kontrolle!

       Das Kopfgeld für den Arbeitssklaven

       Friede über dem Krankenhaus

       Ein Land voller freiheitlicher Prediger

       Eine solidarische Tatsache

       Anrechnung von Kindererziehungszeiten

       Die Gerechtigkeit bei den Fahrtarifen

       Immer weniger Arbeitslose – immer mehr Wohlstand!

       Staatsanleihen aus Volksvermögen

       Der Zeitklau auf Deutsch – der Nervenraub

       Die Kluft zwischen Arm und Reich

       Inflation hin – Deflation her

       Die ewige Schuldzuweisung

       Das Letzte

      »Guten Tag!«, sage ich und versuche, recht heiter zu wirken.

      »Gleichfalls, guten Tag!«, sagt die junge Personalerin gegenüber.

      »Die werte Dame vom Empfang sagte mir, dass ich mit Ihnen vor zwei Stunden telefoniert hätte.«

      »Ah, dann müssen Sie wohl der Herr Frank sein …?«

      »So ist es«, sage ich.

      »Schön. Sie müssen ja förmlich hierher geflogen sein! Aber es freut mich sehr, Herr Frank, dass Sie so schnell kommen konnten« Die junge Personalerin reibt sich die Hände. »Ich hoffe doch, Sie hatten eine angenehme Fahrt?«

      »Alles bestens …«, sage ich.

      »Na dann, wir können gleich dort drüben.« Sie deutet zu einem Tisch, an dem es zur Sache gehen soll.

      Im flüchtigen Rundblick wirken die Räumlichkeiten und die Inneneinrichtung sauber und gepflegt. Ich sehe lächelnde Gesichter auf einem riesigen Plakat direkt gegenüber. Ebenso sind strahlende Gesichter auf Broschüren und anderweitigem Informationsmaterial zu sehen. Selbst aus einem Bilderrahmen an der Wand lässt das strahlende Leben grüßen. Dem Augenschein nach muss ich in einer Branche gelandet sein, in der es offenbar überwiegend zufriedene Mitarbeiter gibt.

      »Nun ja, Herr Frank, Sie haben sich bei uns als Koch beworben, und ich würde doch dazu gerne einmal etwas aus Ihrem bisherigen Berufsleben erfahren.«

      Sie lächelt ganz nett. Es ist dasselbe Lächeln, das ich auch hinter ihr auf dem Werbeplakat bewundern kann. Ich leiere grob einige Eckdaten aus meinem Berufsleben herunter.

      Es ist nicht unbedingt schwierig, sich positiv zu präsentieren, wenn man tatsächlich jahrelang in einer gewissen Richtung gearbeitet hat und ein durchschnittliches Selbstvertrauen besitzt, noch dazu ein wenig reden kann.

      »Schön«, sagt die Personalerin nach meiner persönlichen Darstellung, »Sie kennen sich quasi bestens mit der Materie aus.«

      Ich nicke und sage: »Das möchte man schließlich nach all den Jahren der Küchenerfahrung meinen.«

      Sie wirft noch einmal einen Blick auf meinen Lebenslauf und den Facharbeiterbrief, und offenbar hat sie auch schon etwas auf Lager für mich. »Gut«, sagt sie. »Nur leider ist es derzeit im Gastronomiebereich so, dass über uns nicht allzu viele Köche ausgeliehen werden. Deshalb frage ich Sie jetzt, ob Sie vorübergehend erst einmal als Küchenhilfe für uns arbeiten würden?«

      Ich schaue sie an und sehe, wie sich ihr scheinbar »netter« Blick allmählich verändert. Ich kann ihr Angebot nicht gerade als Begeisterung auffassen, nur ist mein Problem, dass auf meinem Bank-Konto derzeit totale Ebbe herrscht. »Und für wie lange wäre dann bei Ihnen vorübergehend?«, frage ich etwas genauer.

      »Also, Herr Frank, Sie müssen das so sehen: Wir befinden uns gerade im Winterloch und es wäre natürlich nur für die Anfangszeit, aber sobald wieder mehr Kochaufträge zu uns reinkommen, dann kochen Sie auch wieder, schließlich haben Sie ja fachliche Kompetenzen.«

      Habe ich das? frage ich mich. Ich gebe mir einen Ruck, oder ehrlicher gesagt: Nach mindestens 300 Bewerbungen ist ihr Angebot so ziemlich das Einzige, was ich habe. »Okay«, sage ich breitgeschlagen, »vorübergehend kann ich auch Hilfsarbeiten machen.«

      »Super! Das nenne ich doch ein Wort!« Sie grinst.

      Sie mimt mir »echte« Überzeugung entgegen, und ich versuche, so etwas wie Optimismus zu versprühen.

      »Wann kann ich bei Ihnen durchstarten?«, will ich wissen.

      »Ja,

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