Schwarzer Kokon. Matthias Kluger

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Schwarzer Kokon - Matthias Kluger

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Southern Poverty Law Center

       Die Spur wird heiß

       Rufus Quade

       Ein Treffen nach Jahren

       Etwas mehr als nichts

       Stephen gibt sich zu erkennen

       Keine weiteren Beweise

       Wirst du mich hassen, wenn ich ihn wiedertreffe?

       Liebe und Freundschaft

       Zu den Akten

       Da der Tag sich jährt

       Aufbruch nach Charleston

       Gefahr in Verzug

       Fahndung nach Quade

       Wieder in Charleston

       Der Feind in Charleston

       Die Suche beginnt

       Ich hab Plätze für uns reserviert

       Reine Vorsichtsmaßnahme

       Mother Emanuel African Methodist Episcopal Church

       Einsatzteams vor Ort

       Das Attentat

       Ausnahmezustand

       Die Gedanken sind bei Stephen

       Die Geschichte geht weiter

       Epilog

       Literaturhinweise

       Fußnoten

      Dieses Buch ist meiner einzigartigen Frau Aimie gewidmet.

      Gemeinsam haben wir Höhen und Tiefen durchlebt.

      Gemeinsam lieben wir unsere Tochter Lea und die Familie über alles.

      Mein ganz besonderer Dank gebührt meinem Lektor, Philosoph Friedhelm Zühr, Eva und Michael, Ingrid und Karl.

Buch 1

      Zola stand barfuß in der Hütte, eine Behausung aus Stroh und einfachen Holzplanken. Sie schnappte nach Luft und röchelte leise. Ihre Silhouette wirkte im Mondlicht, welches durch Ritzen der Hüttenwände ins Innere drang, sonderbar verkrampft – ausgestreckte Arme, flehende Finger. Blut tropfte aus ihrem Schoß, rann die schlanken Beine herab über die Füße und versickerte, zu dunklen Flecken werdend, im Staub. Vor dem Schlafplatz ihrer Mutter Aba, der nur aus einer Wolldecke bestand, sank Zola kraftlos auf die aufgeschlagenen Knie. Höllische Schmerzen durchfuhren den Körper.

      Durch das dumpfe Geräusch geweckt, erwachte Aba und blickte in fiebernde Augen. Ein Aufschrei des Entsetzens zerriss die nächtliche Stille. Mit bebenden Händen umschloss Aba das schmerzverzerrte Gesicht ihrer Tochter, die außerstande schien, eine Regung zu zeigen. Gurgelnde, nicht verständliche Laute. Speichel und Tränen, die sich als Rinnsal den Weg über die eingefallenen Wangen bahnten.

      Zola spürte noch die rauen Hände ihrer Mutter – als sich ein schwarzer Vorhang über sie legte. Sie fiel bewusstlos zur Seite.

      Aba zog Zolas erschlafften Körper auf ihren Schlafplatz und zündete mit zittrigen Händen den Kerzenstummel an, welcher in einem schlichten Tongefäß auf dem Lehmboden neben ihr stand. Im Schein des Kerzenlichtes erschauderte sie beim Anblick des geschundenen Körpers. Das weiße Hemdchen, welches Zola, seitdem sie im Herrenhaus arbeitete, mit Stolz trug, war zerrissen, bedeckte nur knapp ihre birnengroßen Brüste und gab die schlanken, wohlgeformten Schultern frei. Tiefe Kratzwunden formten ein seltsames Muster in die dunkelbraune Haut. Ansonsten war Zola nackt. Aba besah wie in Trance die tiefen Kratzspuren der Schenkel und sie spürte den Schmerz, so als wären es ihre eigenen Wunden. Klebrige dunkle Feuchtigkeit überzog Zolas Haut.

      In Panik griff sie nach alten Lumpen, die sie sonst zum Waschen des Gesichtes verwandte, aus dem hölzernen, mit Wasser gefüllten Eimer und reinigte damit zuerst das Gesicht, weiter Zolas Schultern und Beine.

      Was war nur passiert, dass ihre Tochter derart zugerichtet in ihrer Hütte lag? Wurde sie von Wölfen angefallen, die rund um die Plantage keine Seltenheit waren?

      Aba überlegte Hilfe zu holen, doch war der Einzige, der in Frage kam, Tumelo, der im Herrenhaus untergebracht war. So befeuchtete sie weiter und weiter das Gesicht ihrer Tochter in der Hoffnung, dass diese die Augen öffnete.

      Das Morgenrot kündigte bereits den neuen Tag an, während Aba noch immer unter leisem Wimmern in der Hütte kniete, das Ohr an Zolas Nase und Mund. Atmete Zola noch? War Zola nur bewusstlos oder lag da gar die leblose Hülle ihrer Tochter?

       Charleston, South Carolina, 1732

      Clexton

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