Geschichten aus dem Neuen Testament - Lyrisch interpretiert. Arno Hildebrandt

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Geschichten aus dem Neuen Testament - Lyrisch interpretiert - Arno Hildebrandt

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Sonst würde das zu weit hier führen.

       Hier stelle ich nur zur Debatte,

       welche Bedeutung Josef hatte

       für Jesus und Marias Leben.

       Hier ist nur dieses mein Bestreben.

      Jesu Geburt in einem Stall

      sprach sich herum fast überall.

      Sterndeuter haben das Geschehen

      zuvor sogar vorausgesehen.

      Die Aufmerksamkeit war sehr groß –

      am Stall war wirklich jetzt was los!

      König Herodes fand das schlecht,

      ihm war die Sache gar nicht recht.

      Er fürchtete, dass dieser Sohn 2

      später gefährde seinen Thron.

      Und er begann, das Kind zu hassen,

      und wollte es gleich töten lassen.

      Doch er erreichte nicht sein Ziel,

      denn Josef kam jetzt mit ins Spiel,

      denn Gott warnte im Traume ihn;

      er solle nach Ägypten flieh’n.

      Und Josefs Reaktion darauf:

      Er stand sofort gehorsam auf

      und hat gleich alle wach gemacht.

      Er nahm das Jesuskindlein sacht,

      scharte alle besorgt um sich,

      so dass er schon bei Nacht entwich.

      Sie litten in Ägypten Not

      bis nach König Herodes Tod.

      Ein Engel kam im Traum hernieder 3

      und sprach zu Josef: »Ziehe wieder

      nach Israel, wo für das Kind

      und euch keine Gefahren sind.

      Herodes, der euch bracht' in Not

      sucht euch nicht mehr, denn er ist tot.«

      Und Josef, dieser brave Mann,

      befolgte diesen Auftrag dann.

       Der Traum in Freude ihn versetzte!

       Doch diese Botschaft war die letzte

       die er vom Himmel noch vernommen.

       Kein Traum ist mehr zu ihm gekommen.

       Kein Engel ist mehr aufgetaucht.

       Doch wurde er noch sehr gebraucht;

       denn als Ernährer seiner Lieben

       ist er stets fürsorglich geblieben!

      1 Lukas 2, 1 – 7 / 2 Matthäus 2, 13 + 14 / 3 Matthäus 2, 19 – 23

      * * *

      Die Pilgerreise nach Jerusalem

      und die Suche nach Jesus

      Josef ließ sich erleichtert wieder

      in Nazareth – der Heimat – nieder.

      Hier wuchs sein Ziehsohn nun heran,

      bis er gereift zum jungen Mann.

      Josef – bemüht an Vaters statt –

      umsorgte ihn, machte ihn satt.

      Er war zur Hilfe stets bereit

      in der gewiss nicht leichten Zeit!

       Darum ist es schwer zu verstehen

       dass in der Bibel leider eben

       so wenig wird von ihm berichtet;

       ich hab' da weiter nichts gesichtet.

       Nur einmal ist im Text zu lesen,

       wo Joseph noch dabei gewesen.

       Keiner schrieb Josefs Lebenslauf

       nach dem Ereignis weiter auf.

      Maria, Joseph, Jesus auch, 1

      die pilgerten nach altem Brauch

      gemeinsam nach Jerusalem

      das Passahfest dort zu begeh’n.

      Sie brachten Opfergaben dar,

      wie das zum Feste üblich war.

      Zwölf Jahre alt war Jesus schon,

      welcher hier galt als Josefs Sohn.

      Als diese Festlichkeit dann aus,

      kehrten sie um – wieder nach Haus.

      Nach einer kurzen Strecke schon

      vermissten sie dann ihren Sohn.

      Nun mussten sie – so war es eben –

      sich noch einmal zurück begeben.

      Er saß im Tempel und er hatte

      mit den Gelehrten 'ne Debatte.

      Erleichtert war’n die Eltern jetzt

      und andrerseits etwas verletzt.

      Doch war’n sie froh, dass sie den Knaben

      – der ja erst zwölf – gefunden haben.

      Sie sprachen zu ihm ärgerlich:

      wir waren sehr besorgt um dich!

      Du weist doch wohl, dass wir dich lieben.

      Warum bist du zurückgeblieben?

      Doch Jesus redete sich raus:

      »Dies ist doch meines

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