Geschichten aus dem Neuen Testament - Lyrisch interpretiert. Arno Hildebrandt

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Geschichten aus dem Neuen Testament - Lyrisch interpretiert - Arno Hildebrandt

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erwähnt Jakobus gleich.

       Über Joachims Elternhaus

       fand man letztendlich dann heraus

       und nahm' s auch als erwiesen an:

       Joachim kam aus Davids Stamm.

       Auch Anna – hat man angenommen –

       könnte von Davids Stamme kommen.

      Joachim, der großzügig war,

      brachte auch gerne Gaben dar.

      Zum Tempel hin trug er sie gern,

      um Dank zu sagen Gott dem Herrn.

      Was mehr als üblich allgemein,

      das sollte für die Armen sein!

      An einem großen Tempelfeste

      hielt Joachim es für das Beste,

      schon in der Frühe aufzustehen,

      um gleich zum Tempel hin zu gehen.

      Daher kam dieser fromme Mann

      mit Gaben dort als Erster an.

      Jedoch Rubim, der Priester war,

      machte unmissverständlich klar,

      dass er als Erster seine Gabe

      zu bringen er das Recht nicht habe,

      weil er keine Nachkommenschaft

      bisher in Israel geschafft.

      Joachim – traurig ob der Schmach –

      sah in den Stammesbüchern nach,

      ob er denn wirklich ganz allein

      hier würde ohne Nachwuchs sein.

      Dort musste er enttäuscht dann lesen,

      dass er der Einzige gewesen.

      Das schlug ihm heftig auf den Magen!

      Ohne daheim etwas zu sagen

      ging er von seinem Heimatort

      zum Fasten in die Wüste fort.

      Nur das Gebet sollte allein

      für ihn Speise und Trank dort sein.

      Anna, sein Weib – so kann man sagen – 4

      hatte nun doppelt Grund zum Klagen:

      Nicht, weil sie ohne Kinder bloß,

      jetzt war sie auch den Mann noch los!

      Zum Himmel schaute sie hinauf

      und hörte nicht zu jammern auf.

      Als Gott vernahm all diese Klagen

      ließ er ihr durch 'nen Engel sagen:

      »Gott wird den Wunsch dir nun gewähren,

      du wirst empfangen und gebären!

      Die Leibesfrucht – noch unbekannt –

      wird bald in aller Welt genannt.«

      Anna sprach: »Wenn ein Kind ich habe, 5

      sei es nun Mädchen oder Knabe,

      will ich’s dem Herrgott wiedergeben!

      Nach Priesterart soll es dann leben.

      Es soll sein Leben lang allein

      nur Gott dem Herrn zu Diensten sein.«

      Nach vierzig Tagen Fastenzeit

      machte Joachim sich bereit,

      wieder zu seinem Weib zu gehen,

      um sie endlich wieder zu sehen.

      Ein Engel hatte ihm bei Nacht

      auch diese Botschaft überbracht.

      Er sprach zu ihm: »Geh wieder Heim,

      bald wird dein Weib dann schwanger sein!«

      Voll Freude ging er auch sofort

      zurück an seinen Heimatort.

      Sein Weib hatte ihn froh empfangen

      und gleich an seinem Hals gehangen.

      Er legte sich nun erst mal hin,

      und seine Frau umhegte ihn.

      Da beide ja schon alt an Jahren

      und in der Liebe recht erfahren,

      sorgte Joachims Samen eben

      jetzt endlich für ein neues Leben.

      1 Lukas 3, 23 – 38 / 2 Lukas 3, 23 / 3 Protevangelium 1 /

      4 Protevangelium 2 – 4 / 5 Protevangelium 4, 2 – 5, 1

      * * *

      Marias Geburt und ihre Zeit als Kleinkind

      Wie es vom Engel prophezeit, 1

      war es auch ziemlich schnell soweit,

      dass Anna war in Schwangerschaft.

      Als dann neun Monate geschafft,

      kam ihr ersehntes Kind zur Welt;

      ein Mädchen – wurde festgestellt.

      Die Mutter hatte es bewegt

      zum Nähren an die Brust gelegt.

      Und sie entschied nun ganz allein:

      »Maria soll ihr Name sein!«

      Mit Annas Fürsorge wuchs dann

      ihr Töchterlein gesund heran.

      Damit Maria bleibe rein,

      richtete sie ein Zimmer ein,

      das einem Heiligtume glich.

      Gleichzeitig kümmerte sie sich

      darum,

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