Die Suche nach den gestohlenen Ponys. Eva Gerth

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Die Suche nach den gestohlenen Ponys - Eva Gerth

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ihr auch an. Sie ist etwas pummelig, meint sie, was nicht ganz stimmt, aber im Gegensatz zu Helene wirkt es so.

      Inzwischen sind jetzt vier Jahre vergangen, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben, denn jede von ihnen besucht zwischenzeitlich eine andere Schule.

      Dabei haben beide eine gemeinsame Leidenschaft: das Reiten. Beide reiten schon von klein auf und lieben Pferde über alles.

      Nicole ist mit Pferden groß geworden und hat auch ein eigenes Pony, das auf den Namen Horsti hört. Helene reitet seit ihrem vierten Lebensjahr, aber ein eigenes Pferd zu besitzen, ist ihr größter Traum.

      „Ich gehe mal schnell rüber in die Ferienwohnung und stelle noch ein paar frische Blumen aus unserem Garten und etwas für ein kleines Abendbrot hin“, sagt Antje zu Julius und ist dabei schon halb aus der Tür.

      Gerade, als sie aus der Ferienwohnung kommt, fängt es auch schon an zu dämmern und der Reiterhof wird durch die untergehende Sonne in ein warmes strahlendes Licht getaucht.

      „Es sieht immer wieder wunderschön aus, wenn im Sommer die Sonne untergeht“, stellt Antje gerührt fest.

      So in Gedanken versunken, nimmt sie das Auto, das gerade den Feldweg heraufkommt, gar nicht richtig war.

      Der Wagen bremst und schon gehen die Autotüren auf.

      „Ist das schön, dich wiederzusehen. Ich hätte mir zwar gerne einen anderen Grund dafür ausgesucht, aber egal, es ist wie es ist“, meint Nette zu Antje und die beiden Frauen umarmen sich herzlich.

      „Ja, ich freuen mich auch“, erwidert Antje. „Hallo Manfred, hallo Helene“, werden die beiden nun ebenfalls von Antje begrüßt.

      „Hallo“, antworten diese gleichzeitig.

      „Und hattest du bis jetzt denn schon schöne Ferien? So schön braun seid ihr alle auf Fuerteventura geworden.“

      „Ja“, entgegnet Helene knapp. Ihr Blick fällt dabei nur kurz auf Nicole, die gerade auf dem Weg zum Stall ist.

      „Sag doch bitte mal Hallo zu unseren Gästen“, wendet sich Antje an ihre Tochter, die nun etwas verlegen hinter ihrer Mutter steht.

      „Hallo auch“, sagt Nicole etwas schüchtern. „Ich gehe dann mal zu Horsti“, und schon ist sie Richtung Stall verschwunden.

      Antje blickt ihrer Tochter kopfschüttelnd nach. Dann zucken Nette und Antje gleichzeitig mit ihren Schultern und werfen sich einen vielsagenden Blick zu. Möge einer die Kinder verstehen.

      „Kommt erst einmal mit, ich zeige euch jetzt euer neues zu Hause.

      Und so folgen sie mit ihren Koffern Antje Richtung Ferienwohnung.

      Drinnen angekommen meint Nette: „Wow, die Wohnung ist aber schön.“

      Die komplette Ferienwohnung ist mit echtem Parkett ausgelegt, an den weißen Wänden hängen in silbernen Rahmen Bilder mit schönen Naturmotiven, die Küche ist groß und gemütlich eingerichtet.

      „Bei schlechtem Wetter können wir ja hier in der Küche Raclette machen“, sagt Helene erfreut.

      Auch das Wohnzimmer ist sehr geschmackvoll eingerichtet, das dunkelgrüne Ledersofa setzt sich sehr dezent vom Fußboden ab. Ein paar farbige Läufer machen das Wohnzimmer zum gemütlichen Mittelpunkt der Wohnung. Vom Wohnzimmer aus führt eine Terrassentür direkt in den kleinen schönen Garten.

      Nette ist völlig begeistert: „Hier lässt es sich eine Zeitlang schön wohnen.“

      „Jetzt zeige ich euch noch die Schlafräume und das Badezimmer, kommt mit.“

      Sie gehen den Flur entlang, von dem es rechts in das Elternschlafzimmer und links in ein weiteres schönes gepflegtes Schlafzimmer geht. Das Kinderzimmer hat eine riesige Glastür, durch die man ebenfalls in den Garten gelangt.

      „Super, dass ist mein Zimmer. Das ist ja bald besser, wie mein Zimmer zu Hause“, erklärt Helene freudestrahlend und schmeißt ihren Rucksack auf das Bett.

      „Nun noch das Badezimmer, das liegt am Ende des Flures.“ Auch das Badezimmer gefällt allen.

      „Jetzt lass ich euch mal in Ruhe ankommen und die Koffer auspacken“, sagt Antje am Ende des Rundganges und fügt noch hinzu: „Ach ja, bevor ich es vergesse, ich habe einen kleinen Abendbrotsnack für euch zubereitet. Ihr habt doch bestimmt Hunger.“

      „Echt super nett von dir Antje“, meint Manfred.

      „Nette, kommst du morgen früh zum Kaffee rüber? Wir müssen unbedingt quatschen.“

      „Klar, gegen zehn Uhr, okay?“

      „Das ist okay. Bis dahin sind alle Pferde versorgt. Helene, wenn du möchtest, kannst du gerne morgen früh helfen und dir für die Ferien ein Reitpony aussuchen. Du reitest doch noch, oder?“

      „Klar reite ich noch. Ich darf mir echt ein Pony aussuchen? Und klar helfe ich gern. Wann soll ich anfangen?“ Helene ist fassungslos über so viel Freundlichkeit. Sollten die Ferien doch noch toll werden?

      „Gegen neun Uhr wäre schön. Nach der Arbeit kannst du dir dann ein Pony aussuchen, das heißt, das Pony wird wohl eher dich aussuchen“, antwortet Antje mit einem Augenzwinkern.

      „Was soll das heißen, ein Pony sucht mich aus.“

      „Lass dich überraschen“, meint Antje geheimnisvoll. „Also dann bis morgen und ich wünsche euch eine schöne gute Nacht.“

      Nachdem Antje gegangen ist und Familie Lottmann ihre Koffer ausgepackt hat, plündern sie erst einmal in aller Ruhe den Kühlschrank.

      „Schmeckt echt lecker“, schmatzt Helene noch mit vollem Mund.

      „Ja, wirklich gut“, gibt auch Manfred zu.

      Alle hatten über dem Chaos mit der Überschwemmung ganz vergessen, wie viel Hunger sie tatsächlich nach dem langen Flug von Fuerteventura hatten. Nachdem sich alle sattgegessen haben, sitzen sie schweigend in der Küche bis Nette das Wort ergreift: „Jetzt, wo wir alle satt sind, merke ich doch, wie müde ich bin. Ich glaube, wir sollten schlafen gehen. Es war doch ein sehr anstrengender Tag, oder was meint ihr?“

      „Ich gehe schon mal ins Bad, gute Nacht“, gähnt Helene und verschwindet auch schon.

      Eine halbe Stunde später hört man nur noch das gleichmäßige Atmen der ganzen Familie.

      Auch Nicole hat sich zu Bett begeben, aber sie denkt noch darüber nach, wie die Ferien werden, wenn Helene ständig mit im Stall ist. Weiter kommt sie aber mit ihren Gedanken nicht, sie ist eingeschlafen. Auch der Rest der Familie Schulze-Becker liegt schon im Bett.

      „Ganz schön blöd, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt und das Haus unter Wasser steht“, bemerkt Antje.

      „Da hast du wohl Recht. Aber jetzt lass uns schlafen. Morgen wartet wieder ein harter Tag im Pferdestall auf uns. Gute Nacht, Schatz“, gähnt Julius und löscht das Licht.

      „Gute Nacht, Mausebär“, kommt es von der anderen Bettseite, wo Antje sich auf die Seite rollt und sofort einschläft.

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