Die Suche nach den gestohlenen Ponys. Eva Gerth

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Die Suche nach den gestohlenen Ponys - Eva Gerth

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ihr dann von einer Runde Schwimmen im See? Eine kleine Abkühlung wäre bei dem heißen Wetter bestimmt nicht schlecht.“

      „Supi, finde ich toll. Was meinst du Helene, hast du Lust?“

      „Ich bin dabei“, erklärt Helene und fragt: „Euer Pony bekommt ein Fohlen?“

      „Ja, es kann jeden Tag so weit sein. Aber es geht ihr nicht so gut, es liegt wohl an der Hitze“, beantwortet Nicoles Vater die Frage.

      „Ich bin auch schon völlig aufgeregt, denn es ist ihr erstes Fohlen und ich möchte unbedingt dabei sein. Vielleicht kann Doktor Berger heute endlich sagen, wann wir mit der Geburt rechnen können. Dann werde ich im Stall schlafen, um die Geburt mitzubekommen.“

      „Wow, echt super. Das würde ich auch gerne mal sehen“, meint Helene.

      „Wir könnten ja zusammen aufpassen“, erwidert Nicole. „Das macht eh mehr Spaß, als allein im Stroh zu schlafen. Dürfen Helene und ich gemeinsam bei Cindy schlafen, Mami, biiiiiitte.“

      „Wenn Nette nichts dagegen hat, es sind ja Ferien.“

      „Bestimmt nicht, meine Mutter weiß doch, wie sehr ich Pferde liebe.“

      „Dann kannst du sie ja heute Abend fragen.“

      „So, ich muss dann wieder los“, sagt Julius und steht vom Tisch auf. Er hat noch einige Erledigungen in der Stadt zu machen und muss die zehn Kilometer bis nach Greven mit dem Auto fahren. An der Tür setzt er sein Käppi auf und verabschiedet sich von den anderen. Julius hat eigentlich dunkle Harre, aber so allmählich werden die ersten Haare grau. Deshalb setzt er auch immer ein Käppi auf, wenn er raus geht. Am wohlsten fühlt er sich auch in seiner alten verwaschenen Jeans. Dazu trägt er am liebsten ein Cowboyhemd. Mit seinen 55 Jahren hat er noch eine sehr durchtrainierte Figur, was wohl von der vielen Landarbeit kommt.

      Als von draußen der Wagen zu hören ist, sieht Antje aus dem Fenster und wendet sich an ihre Tochter: „Und da kommt auch schon Doktor Berger.“

      „Ich bin so weit“, meint Nicole und verabschiedet sich von Gideon und Helene. „Dann bis später.“

      „Bis später“, meinen Gideon und Helene und sehen den beiden nach.

      „Okay, dann lass uns zu den Pferden gehen.“

      „Weißt du denn, wo wir alles zum Saubermachen finden, Gideon?“

      „Klar, ich bin ja schon öfters hier gewesen und habe im Stall geholfen.“ Und so machen sich die beiden auf zum Stall.

      GEFÜHLSCHAOS

      Während Nicole mit ihrer Mutter den Tierarzt begrüßt und zum Stall von Cindy führt, schaut sie Gideon und Helene nach.

      Als Gideon und Helene den Stall betreten stehen sie einen kurzen Moment still da.

      Gideon bricht das Schweigen und macht Helene den Vorschlag, dass sie die Aufgaben aufteilen: „Ich kümmere mich um Horsti und die linken Boxen von ihm und du dich um Blacky und die rechten Boxen von ihm. Ist das in Ordnung für dich?“

      „Sicher, geht klar.“

      Dann machen sich beide an die Arbeit. Gideon zeigt Helene, wo sie alles findet. Ein bisschen kennt sie sich ja schon vom Vormittag aus, sodass die Arbeit zügig vorangeht. Sie misten die Boxen aus, reinigen die Futtertröge, bringen das schmutzige Stroh mit dem großen Karren nach draußen, füllen Futter und Wasser nach. Anschließend legen sie frisches Stroh in den Boxen aus. Während der Arbeit sprechen beide wenig miteinander und hängen ihren Gedanken nach.

      Hin und wieder wirft Gideon beim Vorbeigehen einen verstohlenen Blick auf Helene, die das gar nicht zu bemerken scheint. Er ertappt sich dabei, dass er ihr Gesicht bewundert, ihre schönen blauen Augen und ihre Haare. Wenn Helene ihn anlächelt, bekommt er ein flaues Gefühl im Bauch. Auch Helenes Gedanken kehren immer wieder zu Gideon zurück. Als er an der Box, die sie gerade ausmistet, vorbeikommt und ihr einen verstohlenen Blick zuwirft, kann sie nicht anders und muss lächeln.

      Und so arbeiten sich beide von Box zu Box. Als Gideon seine letzte karre Mist fortgeschafft hat, geht er zu Helene: „Kann ich dir helfen? Ich bin schon fertig.“

      Helene kreischt vor Schreck kurz auf. Sie hat Gideon gar nicht kommen gehört, weil sie mit ihren Gedanken wieder völlig woanders war, ausgerechnet bei Gideon. Sie will sich zu ihm umdrehen und stolpert über den Strohballen, den Gideon ihr schon dort hingelegt hat. Bei dem Versuch, sich noch irgendwie zu retten, verliert Helene den Halt. Um ein Haar wäre sie auch noch in den Misteimer gefallen, wenn nicht Gideon in letzter Sekunde sie am Arm gepackt und zu sich gezogen hätte, um sie aufzufangen.

      Allerdings stürzen bei dieser Aktion beide in den Strohballen. Helene liegt in Gideons Armen und schaut ihn verdutzt an. Dann fangen beide gleichzeitig herzhaft an zu lachen. Auch, als sie sich schon wieder beruhigt haben, bemerken beide nicht, dass sie immer noch umschlungen im Stroh liegen. Dieser Augenblick endet abrupt, als sie von draußen das Schlagen von Autotüren hören. Verlegen schauen beide weg.

      „Oh“, ist das einzige was Helene sagen kann.

      „Riecht super …“, dein Haar, wollte Gideon gerade sagen, doch im letzten Moment sagt er noch: „… das Stroh, meinte ich.“

      „Ehm, ja“, stammelt Helene verlegen, als sie versucht aufzustehen.

      Sie drückt sich mit einer Hand am Stroh ab und mit ihren Füßen versucht sie wieder den Boden zu erreichen. Gerade als sie meint, dass sie jetzt aufstehen könnte, rutscht sie erneut aus und fällt wieder in Gideons Arme.

      „Hoppla, nicht so stürmisch schönes Mädchen“, bemerkt Gideon und könnte sich sofort auf die Zunge beißen.

      Helene ist sichtlich verwirrt und ihr Gesicht läuft rot an. Schnell dreht sie sich von Gideon weg und schafft es endlich, auf die Beine zu kommen.

      ‚Hoffentlich hat er das nicht gesehen‘, denkt sie sich und klopft sich verlegen das Stroh von der Kleidung und schüttelt es aus ihrem Haar. Dabei schaut Gideon ihr mit einem irritierten Gesichtsausdruck zu, schüttelt einmal seinen Kopf, steht dann ebenfalls auf und räuspert sich: „Ich bringe dann mal den Mist nach draußen“, und schon fährt er in Richtung Misthaufen los.

      Helene schaut ihm nach und stößt einen kurzen Seufzer aus, dann macht sie mit ihrer Arbeit weiter. ‚Ich muss Gideon aus meinem verdammten Kopf bekommen, das geht doch nicht‘, grübelt sie und arbeitet dabei immer schneller.

      Als Gideon mit dem Stroh für die letzte Pferdebox zurückkommt, versuchen beide so zu tun, als wäre nichts passiert.

      Sie sind noch nicht ganz mit der letzten Box fertig, als Nicole den Stall betritt: „Hallo, ihr beiden“, ruft sie und kommt die Stallgasse heruntergelaufen. „Entschuldigt, dass ich erst jetzt komme, aber Cindy war sehr unruhig, aber als ich ihr dann gut zugesprochen habe, wurde sie immer ruhiger und Doktor Berger konnte sie untersuchen.“

      Gideon und Helene sehen sich verdutzt an, dann werden die beiden etwas rot und schauen aus Blackys Stall in die Stallgasse hinein und sehen das verdutzte Gesicht von Nicole, denn ihr schlechtes Gewissen ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Helene ärgert sich über sich selbst: ‚Es ist doch gar nichts passiert, oder doch? Nein, Gideon hat mich ja nur aufgefangen.‘

      „Was

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