Die Suche nach den gestohlenen Ponys. Eva Gerth

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Die Suche nach den gestohlenen Ponys - Eva Gerth

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schon flitzt Helene mit Putzkasten und Halfter die Stallgasse zurück zu Blackys Box.

      Wie es aussieht, haben die beiden ihren eigentlichen Streit bei Seite gelegt und der Bann zwischen ihnen scheint gebrochen. Vielleicht wird daraus ja wieder eine Freundschaft.

      Als Helene nun zu Blacky in die Box geht, schreit sie erschrocken auf.

      „Was ist passiert?“, ruft Nicole aufgeregt und kommt schon angerannt.

      „Hier ist das komische Huhn von gerade und rate mal, wo es sitzt.“

      Zacharias thront auf dem Kopf des Ponys und gackert leise vor sich hin.

      „Ach, das habe ich gerade ganz vergessen dir zu sagen: Zacharias ist der beste Freund von Blacky. Wann immer es geht, sind sie zusammen. Kann sein, dass er gleich mit zum Ausreiten kommt“, beruhigt Nicole Helene und muss wie immer beim Anblick des ungleichen Paares lächeln. „Das ist doch keine Problem für dich oder?“

      „Für mich nicht, denn das Huhn, ich meine der Hahn, sitzt genau auf Blackys Kopf“, staunt Helene.

      „Ja, da sitzt er fast immer, wenn er sich nicht gerade um seine Hühner kümmert“, erklärt Nicole mit vor der Brust verschränkten Armen.

      „Na dann will ich mich mal beeilen, sonst haben wir gleich Mittag“, meint Helene und keine zehn Minuten später sitzen beide in ihren Sätteln und traben los. Natürlich ist Zacharias mit von der Partie, er thront majestätisch auf Blackys Kopf und schaut sich in seinem Königreich um.

      „Heute wird es bestimmt richtig heiß“, fängt Helene ein Gespräch an.

      „Ja, das glaube ich auch“, erwidert Nicole und dreht sich im Sattel zu Helene um. „Wenn wir am Wasser sind, können wir ja mit den Ponys etwas hineingehen. Was hältst du davon?“

      „Super, Wasser, Pferde, Sommer und Sonnenschein, was will man mehr“, trällert Helene so vor sich hin.

      „Ja, was will man mehr. Es gibt nichts schöneres als im Sommer gemütlich durch die Felder zu reiten. Denn das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“, zitiert Nicole freudestrahlend.

      „Und das Glück eines Hahnes liegt auf dem Kopf eines Ponys“, lacht Helene und zeigt auf Zacharias. Nicole fällt in ihr Lachen ein.

      Dann reiten beide das letzte Stück bis zum kleinen Badesee schweigend nebeneinander, denn sie genießen es einfach so im Einklang mit den Ponys auf dem Waldweg unterwegs zu sein, nicht zu vergessen mit Zacharias natürlich.

      Als sie aus dem Wald auf die kleine Lichtung kommen, erblicken sie den See. Er schimmert golden im Sonnenlicht und es scheint, als ob tausend Spiegel die Oberfläche bedecken. Beide Mädchen zügeln gleichzeitig ihre Ponys und betrachten sprachlos den See. Nicole bricht als erste das Schweigen: „Komm, wir galoppieren ins Wasser rein.“

      „Au ja, los geht’s!“

      Und schon galoppieren beide los. Zacharias muss ganz schön die Balance halten, um bei diesem Tempo nicht noch vom Pferd zu fallen.

      „JUHU“, rufen die Mädchen, als sie ins Wasser reiten.

      „Was für ein Spaß“, ruft Helene.

      „Ja, einfach super. Die kleine Abkühlung, tut den Pferden richtig gut. Siehst du, sie haben großen Spaß im Wasser“, antwortet Nicole. Beide Ponys schütteln freudig ihren Kopf und wiehern glücklich.

      Nach dem kurzen Sprint ins Wasser, traben sie nun gemütlich weiter am Ufer des kleinen Sees entlang.

      Die Sonne steht schon recht senkrecht, als sich alle fünf auf den Heimweg zum Reiterhof machen.

      „Mein Magen fängt schon an zu knurren“, meint Nicole, die sich insgeheim etwas ärgert, ihren Müsliriegel vergessen zu haben.

      „Ja, ich könnte jetzt ein ganzes Schwein vertragen“, meint Helene, als ein leichtes Knurren zu hören ist.

      „Ups, muss wohl mein Magen sein“, bemerkt Nicole verlegen. „Ich hoffe Mama hat ein ordentliches Mittagessen gemacht.“

      Die beiden Mädchen genießen die Sonne auf ihrem Rückweg zum Stall und ahnen noch nicht, was sie auf dem Reiterhof erwarten wird.

      DAS WARTEN

      Gideon sitzt nun schon gefühlt den halben Tag auf dem großen Stein vor den Stallboxen. Seinen Ökobeutel1 mit den Badesachen hat er neben sich platziert. Vor lauter Langeweile schmeißt er kleine Steinchen in den Sand.

      „Sind sie immer noch nicht da?“, fragt Antje, als sie in der Ferne Hufgeklapper und Lachen hört.

      „Na endlich. Wird ja auch mal Zeit, dass Nicole kommt. Schließlich waren wir heute Morgen verabredet“, brummt Gideon.

      Als Helene und Nicole den Ponyhof erreichen, sagt Nicole: „Ach du jemine, ich habe Gideon ganz vergessen.“

      „Gideon? Wer ist denn das?“, fragt Helene neugierig.

      „Das ist mein Freund“, schwärmt Nicole und winkt dem wartenden Gideon zu. „Sieht er nicht umwerfend aus?“

      „Ja“, kann Helene nur antworten, denn es hat ihr die Sprache verschlagen. Im Stillen denkt sie sich, dass Gideon wirklich super aussieht. In seiner verwaschenen Jeans und dem T-Shirt, welches seinen dunklen Teint noch mehr betont. Seine grün-grauen Augen leuchten im Sonnenlicht, sodass er blinzeln muss. Und auch das sieht einfach süß aus.

      Kaum haben sie ihre Pferde zum Stehen gebracht, flattert Zacharias mit einem lauten Kikeriki von Blackys Kopf in Richtung Hühnerstall. Währenddessen springt Nicole von Horsti ab und läuft zu Gideon, um ihm einen dicken Kuss auf die Wange zu geben.

      „Hallo Gideon, ich hoffe, du hast nicht zu lange gewartet. Es tut mir leid, aber wir haben komplett die Zeit vergessen. Sei bitte nicht sauer.“

      Man sieht es Nicole richtig an, wie sehr es ihr Leid tut, aber der Vormittag mit Helene hat ihr viel Spaß gemacht. Sie ist schon lange nicht mehr mit einer Freundin ausgeritten. Erst jetzt ist ihr klar geworden, wie sie es vermisst hat.

      „Schon okay“, antwortet Gideon und sieht Helene dabei in die Augen. ‚Ich habe noch nie so blau leuchtende Augen gesehen‘, denkt er sich im Stillen. Dann wendet er sich an Nicole und fragt sie: „Wen hast du denn da mitgebracht?“

      „Das ist Helene. Sie wohnt für ein paar Wochen bei uns in der Ferienwohnung, denn ihr Haus ist, während sie mit ihrer Familie im Urlaub war, abgesoffen.“

      „Wie geht denn das?“

      „Na ja“, fängt jetzt Helene, die inzwischen auch von ihrem Pony abgestiegen ist, an zu erzählen, „ein Wasserrohrbruch.“ Dabei wird ihr bewusst, dass sich ihr Gesicht ganz heiß anfühlt. ‚Hoffentlich laufe ich nicht rot an‘, denkt sie.

      „Ich verstehe“, antwortet Gideon.

      „Nach so einem Vormittag müsst ihr doch einen Bärenhunger haben“, unterbricht Antje das Gespräch der drei.

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