Hochsensibel - und trotzdem stark!. Reinhold Ruthe

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Hochsensibel - und trotzdem stark! - Reinhold Ruthe

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aus. Schnell wurde deutlich, dass es sensible und weniger sensible, lärmempfindliche und lärmunempfindliche gibt. Etwa 15 – 20 % aller Versuchspersonen gaben wesentlich schneller auf als andere. Er nannte diesen Punkt der Aufgabe „transmarginale Hemmung“. Pawlow ging davon aus, dass diese Anlage vererbt wird.

      In diesen 15 – 20 % sah Pawlow die Hochsensiblen.

       Belastbarkeit und Schmerzempfindlichkeit sind gesteigert,

       Schmerzen werden schneller empfunden,

       Schmerzen lösen übertriebene Reaktionen aus.

      Das können

       Kopfschmerzen,

       Halsschmerzen,

       Bauchschmerzen,

       Ohren- oder Herzschmerzen sein.

      Tränen fließen häufiger, überschießende Reaktionen gehören zum Verhalten.

      Viele Hochsensible sind schnell traurig gestimmt. Eine Art Weltschmerz erfasst sie. Meine Erfahrung ist, dass die Betroffenen oft eine zusätzliche depressive Stimmung widerspiegeln. Sie denken negativ, grübeln und fühlen sich zusätzlich in ihren negativen Gedanken gestärkt,

       ich bin ein Außenseiter,

       ich werde abgelehnt,

       ich werde nicht verstanden,

       ich bin schiefgewickelt.

      Diese Gefühle treten besonders bei Erschöpfungszuständen, bei Überforderung, bei Übermüdung und Überanstrengung auf. Alle diese Erregungszustände kommen bei Hochsensiblen schneller zum Tragen.

       Die Hochsensiblen sind überstimuliert

      Der Ausdruck beinhaltet:

       Überstimulation ist eine Art Reizüberflutung,

       Überstimulation ist Dystress, negativer Stress,

       Überstimulation führt zum Rückzugsverhalten,

       Überstimulation kann zu Aggressionen führen,

       Überstimulation kann Erröten, Herzklopfen und Schweißausbrüche auslösen,

       Überstimulation kann zur Zittrigkeit und Verwirrtheit beitragen,

       Überstimulation lässt die Leistungen sinken,

       Überstimulation kann das klare Denken beeinflussen,

       Überstimulation ist auch eine Reaktion auf Ungerechtigkeit.

      Ungerechtigkeit ist ein Verhalten, das von Hochsensiblen nur schwer zu ertragen ist. Sie wollen gerecht leben und handeln. Wieder eine ehrenvolle Gabe. Handelt es sich um Christen, die vieles ernster nehmen als der Durchschnitt, leiden sie auch mehr, wenn andere ungerecht denken und handeln.

      Weil sie alles sehr ernst nehmen, weil sie im Allgemeinen tiefer und differenzierter denken, fühlen sie sich abgewertet und in Frage gestellt.

      Die Übererregung kann alle Sinne betreffen. Und der ganze Organismus kann die Spannung widerspiegeln. Ratsuchende und Betroffene sagen,

       dass die Pupillen sich erweitern,

       dass die Schultern sich verspannen,

       dass die Stimmlage sich erhöht,

       dass Angstzustände und Panikattacken eintreten,

       dass Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein sie befallen.

      Hochsensible befinden sich in einem Umfeld, das ihre Bedürfnisse nicht ernst nimmt. Sie werden von Reizen verschiedenster Art überflutet. Sie brauchen viel Zeit, um sich zu entspannen, um wieder aufzutanken.

       Die Gesundheit ist angegriffen

       Wie wirkt sich Hochsensibilität auf die Gesundheit aus?

       Wo liegen die Gefahrenstellen?

       Wie lauten die Gefahrensignale?

      Offensichtlich ist der gesamte Organismus gefährdet, weil hochempfindliche Menschen von allen Einflüssen, die von innen und außen kommen, stärker stimuliert werden.

      Der Hochsensible ist stressgefährdeter. Wir unterscheiden positiven und negativen Stress. Der positive Stress ist lebensnotwendig. Er stärkt unsere

       Vitalität und unsere Begeisterungsfähigkeit,

       unseren Optimismus und unsere guten Erwartungen,

       körperliche Ausdauer und unsere Beziehungen,

       unsere Arbeitsproduktivität und unsere Kreativität.

      Der negative Stress

       ruft Müdigkeit und Reizbarkeit hervor,

       Konzentrationsschwierigkeiten und Depressionen,

       Pessimismus und Krankheitsanfälligkeit,

       Unfälle und mangelnde Kommunikation,

       geringere Produktivität und Kreativität.

      Stress ist die Reaktion des Menschen, um sich auf innere und äußere Belastungen einzustellen und an sie anzupassen. Da sein Nervenkostüm – simpel ausgedrückt – empfindlicher strukturiert ist, reagiert er

       im Zwischenmenschlichen gestresster,

       leidet mehr unter Lärm,

       leidet mehr unter Verunreinigungen,

       leidet mehr unter Temperatur und Ernährung,

       leidet mehr unter Ängsten und Belastungen,

       leidet mehr unter Erwartungen und Vorstellungen.

      Was sind die Folgen negativer Stressreaktionen? Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, verstärkte Atmung, Muskelspannung, langsamere Verdauung, Ausschüttung von Zucker- und Fettstoffen in die Blutbahn.

       Volkskrankheit Allergien – Abgrenzung und Wechselwirkung mit Hochsensibilität

      Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion auf körperfremde Stoffe.

      Sie muss sachlich von der Hochsensibilität unterschieden werden. Aber viele Allergiker sind hochsensibel. Das Zusammenspiel ist ernst zu nehmen.

      Der Sensible ist anfälliger und äußeren Einflüssen stärker ausgeliefert.

      Die

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