Leben aus dem Sein. Radhe Shyam
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Babaji lehrt, dass diese Myriaden von Formen, die zusammengenommen die Schöpfung ausmachen, dann am Besten funktionieren, wenn sie in Harmonie mit dem Göttlichen und in Einklang miteinander stehen. Weil die Zeit es verlangt und weil der Weg zu diesem Wissen jetzt bereitet ist, hat Babaji die Botschaft Jesu Christi: "Liebe deinen Nächsten" zur Botschaft der Sorge für die Harmonie zwischen allen geschaffenen Formen ausgeweitet. Alle Erscheinungsformen - menschliche oder andere - sind so eng miteinander verwoben, dass wir nicht eine Form missbrauchen können, ohne dadurch den Rest in Disharmonie zu bringen. Diese Interaktion ist so subtil, dass die guten Taten eines jeden Geschöpfes durch die ganze Schöpfung hindurch ein gutes Resultat zeitigen. Schon die Schwingungen unserer Emotionen oder unseres Wesens wirken sich in der ganzen Schöpfung aus.3
In Babajis Gegenwart konnte man Verständnis für dieses Prinzip entwickeln. Seine Präsenz erhöhte und wandelte die Schwingung jedes Raumes oder jeder Gegend, die er betrat; in seiner Gegenwart fühlte jeder die Belebung des inneren Gottesfunken, empfand ein Gefühl der Harmonie mit den Mitmenschen und dem Leben rundum. Das Bewusstsein für Einheit und für die Notwendigkeit von Harmonie in der Schöpfung birgt tiefe Verantwortung für die Erde, die wir bevölkern, und für das gesamte Universum in sich.
Babaji versuchte, der Menschheit das Bewusstsein ihrer Einheit mit Gott und allen geschaffenen Erscheinungsformen zurückzubringen. Seine Worte wie auch seine Taten zielten immer auf eine harmonische Beziehung zu allen Teilen der Schöpfung ab. Er machte auf den Missbrauch der Schöpfung aufmerksam und warnte vor kommenden Katastrophen in der Natur, die aber durch gezieltes, bewusstes und diszipliniertes menschliches Verhalten in Übereinstimmung mit dem göttlichen Gesetz gemildert werden können.
Babaji erscheint nicht, um für einen speziellen Glauben einzutreten, - er sagt, dass jeder Glauben zu Gott führt, - sondern um eine bestimmte Lebensweise aufzuzeigen und zu lehren. Er nannte sie Sanatana Dharma - den Ewigen Weg, oder das Ewige Gesetz. Babaji sagt, dass die Schöpfung sich durch das Sanatana Dharma manifestiert hat, ausbreitet und erhalten wird, dass das Abfallen der Menschheit von diesem Lebensgesetz Ungleichgewicht und Zerfall im harmonischen Gefüge des Universums schafft, er stellt dar, dass er immer erscheint, um bei der Wiederaufrichtung des Gleichgewichts und des Sanatana Dharmas zu helfen. Er lehrt die Menschen - und zeigt durch sein Beispiel -, dass ein Leben, welches auf Wahrheit, Einfachheit und Liebe basiert, den Individuen, der Gesellschaft und der ganzen Welt den inneren Frieden und das Gleichgewicht zurückgeben kann, auf dem allein der Weltfrieden und die soziale Gerechtigkeit errichtet werden können. Durch die verschiedenen Etappen der Menschheitsgeschichte hindurch haben die großen spirituellen Meister immer wieder den Völkern zu verschiedenen Zeiten den ihnen angemessenen geistigen Weg aufgezeigt, der sie die Vereinigung mit dem Göttlichen lehrte. Jeder Weg wurde erprobt und hat den Menschen zur Gottesverwirklichung geführt und auch große Heilige hervorgebracht. Das Wichtigste ist, sich auf den einen Weg zu konzentrieren, der einem zusagt und einen inspiriert. Zielloses Umherschweifen und hier und da die Rosinen dieser Philosophie oder jenes Rituals herauszupicken, führt nur im Kreis herum und nicht zu einem klaren Ziel. Disziplinierung des Körpers sowie des Geistes ist ein wichtiges Element in Babajis Lehre; ohne sie und ohne harte Arbeit wird nichts von dauerndem Wert erreicht.
Den Weg der Disziplin zu gehen ist heutzutage für einen Menschen, der dauernd vom Glanz und der Versuchung vieler materieller Freuden abgelenkt wird, nicht leicht. Die Bhagavad Gita, eine Heilige Schrift Indiens, beschreibt den menschlichen Geist als Gespann von zwölf starken Pferden, die vor einen Wagen gespannt sind. Wenn nun der Wagenlenker, die Seele, dieses Gespann nicht bezähmen und leiten kann, dann wird er einen wilden Ritt durchs Leben erleben, gelingt es ihm jedoch, die Kontrolle über das Gespann zu haben, verfügt er über große Kraft und Schnelligkeit bei all seinen Taten. Jemandes Religion oder Philosophie ist entscheidend für die Art seines Lebens, werden sie aber nicht praktisch umgesetzt, sind sie völlig nutzlos. Babaji achtete nicht nur auf die innere Einstellung eines Menschen, sondern auf die Resultate, die Früchte im Leben der Menschen. Er suchte nach den Taten, die in Harmonie mit dem göttlichen Willen und dem Ganzen der Schöpfung ausgeführt werden.
Wir Menschen tendieren dazu, unseren Vorbildern nachzueifern. Wir werden das, worauf wir uns konzentrieren, oder wir werden wie die Menschen, mit denen wir zusammen sind. Babaji, wie die meisten Lehrer, drängte jeden "zu den Weisen zu gehen und von ihnen zu lernen."
Die Katha Upanishad erklärt die Definition "der Weisen", nach denen wir suchen sollen, folgendermaßen:
"Das Gute ist eine Seite, das Angenehme die andere.
Diese zwei, unterschiedlich in ihren Zielen, regen an zur Tat. Gesegnet sind die, die das Gute wählen, fehlgeleitet jedoch jene, die das Angenehme vorziehen.
Beides, das Gute wie das Angenehme, ist dem Menschen bereitet. Der Weise umwandelt beide und scheidet sie. Das Gute zieht der Weise vor, das Angenehme der Tor, getrieben von fleischlichen Gelüsten."4
Babaji lehrte durch sein eigenes Beispiel und durch Erfahrungen, die die Menschen für ihr Wachstum brauchten. Er zeigte ihnen, wie man in Harmonie mit dem Göttlichen und der Schöpfung lebt. Er stellte die Menschen in Situationen, in denen sie, wenn auch nur kurz, das Göttliche erfahren konnten. Er verlangte handfeste Resultate von seinen Schülern - auch als sie sich durch innere Reinigung um Erleuchtung bemühten. Babaji mahnte: "Ihr Affen! es genügt nicht, mit dem Schwanz zu wedeln! Ihr müsst etwas Praktisches, etwas Nützliches leisten. Babaji sagt, ihr müsst hart arbeiten und die Lehren in die Praxis umsetzten - erst seid selbst bemüht, dann inspiriert die anderen mit dieser Botschaft des Karma (Arbeit)!"5 Er drängte seine Anhänger dazu, einige Zeit in seinen Ashrams mit ihrem klösterlichen Tagesablauf und Stil zu verbringen, um ein reines, zentriertes Leben in Harmonie mit dem Göttlichen und der Natur erfahren und üben zu können. Anschließend sollte man in der Welt dienen, als Glied einer Familie oder um Ashrams als "Inseln im Ozean des Materialismus" zu errichten, oder um die Funktion in unseren Ländern auszuführen, die benötigt wird.
Babaji war gegen das westliche "Man-lebt-nur-einmal-Bewusstsein" eingestellt. Er vertrat die Lehre, dass die Seele, ebenso wie ihr Ursprung und ihr Ziel, ewig ist und dass die Essenz und die Erfahrungen der Seele (von Millionen von Leben in verschiedenen Formen) kontinuierlich von Leben zu Leben weitergeführt werden. Jedes Leben in einem menschlichen Körper ist eine Gelegenheit, einer Herausforderung zu begegnen, auf die Verwirklichung der Seele hinzuarbeiten, die wieder und wieder zurückkehrt, bis sie Vollkommenheit erreicht hat. Das Ziel der Seele ist es, wieder mit der göttlichen Vollkommenheit zu verschmelzen, aus der sie hervorgegangen ist und von der sie sich während des Prozesses der Selbsterfahrung verirrt hat. Der Genuss materieller Freuden und das Selbstverständnis als individueller Körper lassen sie ihren Ursprung als Manifestation der göttlichen All-Seele vergessen. Nun kann jedes Leben eine Seele und den jeweiligen physischen Körper näher zum Ziel der Wiedervereinigung mit dem göttlichen Ursprung bringen, doch besteht auch die Gefahr, diese Gelegenheit, die sich durch die Inkarnation bietet, durch Unachtsamkeit, Unwissenheit oder Eigensinn zu verspielen.
Babaji benutzte während seines Wirkens Wunderkräfte, doch er sagte - wie auch andere Meister -, dass sie jeder erreichen kann, der Disziplin