Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7). Jork Steffen Negelen

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Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7) - Jork Steffen Negelen

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Gesang der Minitrolle stören konnte.

      Zufrieden kehrten die beiden Nekromanten zu ihren Freunden an die Festtafel zurück. Einen Becher Wein und ein Stück vom Schweinebraten halfen ihnen, sich vor der Kälte zu schützen.

      Als die Minitrolle ihr Lied beendeten, sprang ihr König mitten auf die Festtafel. Dann streckte er seine Arme in die Höhe. »Hört zu, meine Freunde!«, rief er ihnen zu. »Wir haben gut gekämpft und wir haben einen Sieg errungen. Jeder von uns, der aus Imperos Reich entkommen konnte, ist heute froh und glücklich. Doch wir sollten uns nichts vormachen. Es werden noch harte Zeiten auf uns zukommen. Deshalb sollten wir unser kleines Fest beenden und zur Drachenhöhle zurückkehren. Dort können wir ja …«

      »Nein!«, unterbrach das Gesicht, das sich im Tor zeigte, den kleinen König Barbaron. Es wankte hin und her, bevor es weiter sprach. »Ich bitte um Entschuldigung, mein lieber Barbaron. Doch ich musste dich an dieser Stelle unterbrechen. Ein Schneesturm wird in wenigen Stunden ausbrechen. Er wird eure Reise zu der Drachenhöhle erschweren. Und ich habe euch noch nicht alles erzählt.«

      »Ach ja?«, fragte Barbaron und er sah das Gesicht im Tor herausfordernd an. »Wir können ja den Schneesturm abwarten. Doch was willst du uns berichten? Hast du etwa noch ein Geheimnis, das du uns preisgeben willst?«

      Das Gesicht im Tor lächelte gütig und betrachtete den kleinen König, der frech und angriffslustig auf dem Tisch stand und das Gesicht herausfordernd ansah. Es nickte und sprach mit sanfter Stimme weiter. »So könnte man es nennen, mein kleiner Freund. Ich möchte euch berichten, wie es vor langer Zeit zum Streit zwischen dem Schöpfer und seinen Söhnen kam.«

      Barbaron sprang mit einem kurzen Trollsprung vom Tisch und landete auf der linken Schulter des Fürsten Artem. Der Riese sah den kleinen König grinsend an, doch er sagte kein Wort zu ihm.

      Dafür sprach das Gesicht des Tores weiter. »Seht zu mir, meine Freunde. Ich kann auch mit euch reden, wenn ich mein Gesicht nicht zeige. Meine Magie ist groß und ihr könnt in mir sehen, was sich damals alles ereignete.«

      Mit einem Blick erfasste das Tor, dass jeder der Gefährten mit voller Aufmerksamkeit zu ihm sah, und so sprach es weiter. »Niemand weiß heute genau, wie lange es schon her ist, als sich die sieben Söhne des Schöpfers mit ihrem Vater überwarfen und das Band zerriss, das sie miteinander verbunden hatte. Doch warum es geschah, das kann ich euch erklären.«

      Das Tor stieß einen tiefen Seufzer aus und erzählte weiter. »Die Dämonen lebten damals in unserer Welt friedlich auf der Oberfläche und nicht in einem unterirdischen Reich. Wie in jedem Jahr brachten sie am Ende der Erntezeit ihr Opfer für den Schöpfer dar. Dazu gingen sie in ihre Tempel und sie opferten von dem, was auf ihren Feldern wuchs und in ihren Ställen stand. Vor allem Getreide und das Blut von Schafen, Ziegen und Rindern wurde auf den heiligen Altären dargebracht. So ehrten sie den Schöpfer und sie erfüllten damit den Bund, den sie mit ihm geschlossen hatten. Und dann geschah etwas, dass der Schöpfer nicht beabsichtigt hatte. Auf einer großen Insel, die weit im südlichen Meer liegt, wollte der Schöpfer Riesen und Erz-Elfen ansiedeln. Doch seine Söhne beanspruchten diese Insel für sich. Sie flehten ihren Vater an, ihnen diese Insel zu lassen, denn sie wollten allein auf ihr leben. Doch der Schöpfer blieb bei seiner Entscheidung, denn er meinte, dass auf der Insel für alle genügend Platz sei. Da berieten sich die sieben Söhne und sie schmiedeten einen Plan. Gegen den Willen ihres Vaters erschufen sie selbst zwei Völker. Sie sind euch bekannt, meine lieben Freunde.«

      Im Tor waren die übergroßen Söhne des Schöpfers im Schleier einer Nebelwolke zu sehen. Sie verschwanden und eine Horde grünheutiger Wesen tauchte im Nebel auf. Ihnen folgte eine Horde, die gelb aussah und wie den grünen Wesen, wuchs auch ihnen ein Knochenkamm auf den Köpfen.

      »Das sind doch die Dragolianer und die Obinarer!«, rief der Hauptmann der Minitrolle aufgebracht.

      »Ja, das sind sie tatsächlich«, sprach das Tor weiter. »Sie wurden nicht von unserem Schöpfer erschaffen. Doch er duldet bis heute ihr Dasein, denn er würde niemals selbst in unsere Welt kommen, um zu vernichten, was er nicht haben will. Er entschloss sich viel mehr, die Riesen und die Erz-Elfen im Norden viele Meilen neben dem Reich der Dämonen anzusiedeln. Die beiden Völker wuchsen schnell und sie breiteten sich immer weiter aus. So siedelten sie nach wenigen Jahrhunderten an der Grenze des Dämonenreichs.«

      »Und damit kam es zum ersten Grenzstreit!«, rief Barbaron dazwischen.

      »Ach wirklich? Woher weißt du das?«, fragte das Gesicht und es sah mit strenger Miene zu dem kleinen König.

      »Na das ist doch klar«, antwortete Barbaron. »Ich habe die Chronik des Schöpfers gelesen. Der Zauberer Meerland hat sie geschrieben, so wie sie ihm der Drachenkönig Urgos erzählte.«

      »Ach ja …«, seufzte das Gesicht im Tor. »Die Drachen darf ich nicht vergessen. Sie sollten die Streitigkeiten zwischen den Dämonen und den Riesen schlichten. Doch die Söhne des Schöpfers wollten keinen Frieden. Sie sahen sich selbst als die wahren Herrscher unserer Welt. Könige wollten sie sein und sie stellten sich offen gegen den Willen ihres Vaters. Sie verbündeten sich mit den Dämonen und stellten ein gewaltiges Heer auf. Dann zogen sie gegen das Land der Riesen. Den Riesen kamen die Erz-Elfen und die Drachen zu Hilfe. In einer gewaltigen Schlacht wurde das Heer der Söhne geschlagen und der Schöpfer bestrafte sie. Auf ihrer Insel ließ er einen großen Berg aus hartem Felsen wachsen. Mit eisernen Ketten fesselte er seine ungehorsamen Kinder so, dass sie noch heute um diesen Berg herum stehen und sich nicht rühren können. An Händen und Füßen tragen sie ihre Ketten und sie sind im Laufe der Jahrtausende zu Stein erstarrt. Bevor sie erstarrten, gaben sie die schwarze Magie an die Dämonen weiter, die mit ihrer Hilfe noch weitere zwei Mal zur Schlacht antraten. Nachdem die dritte Schlacht verloren war, ereilte sie die endgültige Strafe. Der Schöpfer ließ sie von den siegreichen Erz-Elfen, Riesen und Drachen in eine große Ebene jagen. Die Erde dieser Ebene senkte sich in die Tiefe herab und eine Wand aus Felsen und Bergen wuchs drum herum. Dann bedeckte ein dickes Dach aus hartem Felsen das neue unterirdische Reich der Dämonen. Seit dem leben sie in der Dunkelheit und das Licht der Sonne ist am Tag ihr Feind.«

      Das Gesicht machte eine Pause und sah zu Barbaron. Der trank gerade einen Schluck Wein aus Cylors Becher und wischte sich den Mund mit einem Tuch ab. Dann sah der kleine König aller Minitrolle wieder zum Tor. »Das kennen wir schon alles«, erklärte er. »Erzähl uns doch mal was Neues.«

      Das Gesicht wankte wieder im Tor hin und her, ehe es weiter sprach. »Bevor die sieben Söhne des Schöpfers zu Stein erstarrten, kam Dämonicon zu ihnen auf die Insel. Die Dragolianer und die Obinarer lebten noch immer auf ihr. Sie hatten für jeden der Söhne einen eigenen Tempel gebaut. Von jedem Tempel führte damals ein Gang in den Berg hinein. Dort, wo sich die Gänge in einer großen Halle mitten im Berg treffen, steht ein Brunnen.«

      »Schon wieder ein Brunnen«, stöhnte Barbaron. Das Gesicht sah ihn mit strenger Miene an. »Dämonicon beherrschte schon damals die schwarze Magie sehr gut«, sprach es weiter. »Als er auf die Insel kam und den Brunnen im Berg sah, da war ihm klar, das er den Ort gefunden hatte, der das Schicksal der Söhne des Schöpfers vollenden würde. Er wurde ihr erster Zauberer und die Dragolianer und die Obinarer mussten auch ihm dienen. Die sieben Alten wurden die Söhne des Schöpfers ab dieser Zeit genannt. Langsam wurden sie zu Stein, denn sie gaben immer mehr die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit auf. Der Schöpfer konnte ihnen ihre fürchterlichen Taten nicht vergeben. Dämonicon verschloss alle Eingänge, bis auf einen einzigen. Dann ließ er über den Brunnen ein großes Loch in das Dach des Tempels schlagen. Seit dem scheint der Vollmond immer wieder in den Brunnen hinein.«

      »Das ist ja alles sehr schön«, unterbrach Barbaron das Gesicht. »Doch was haben wir mit dieser alten Legende zu tun? Wir sollten uns lieber um unsere Feinde kümmern.«

      »Das

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