Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7). Jork Steffen Negelen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7) - Jork Steffen Negelen страница 4

Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7) - Jork Steffen Negelen

Скачать книгу

und Füßen durch unzerstörbare Ketten verbunden. Die Tempel, die um sie herum gebaut wurden, sind schon längst wieder zerfallen und erneut aufgebaut worden. Doch die Bewohner der Insel sind mit dieser Arbeit noch längst nicht fertig. Sollten die Ketten der sieben Alten jemals fallen, so werden sie auferstehen und unsere Welt wird untergehen. Sie werden den Himmel verdunkeln und die Dämonen kehren zurück an die Oberfläche unserer Welt. Durch die Macht der schwarzen Magie währen sie unaufhaltbar.«

      Das Gesicht hatte wieder seine Farbe gewechselt. Ein blasses Grau war zu sehen, das sich langsam in ein helleres Gelb wandelte. Traurig sah es Aella und Snobby an. »Ihr beide seid nicht zu beneiden. Jeder von euch erfüllt dort auf der Insel ein Stück seines Schicksals. Am Rande der Insel findet ihr die Stadt der Inselbewohner und den Tempel mit dem Orakel. Eure Aufgabe ist es, das Orakel zu stehlen. Es handelt sich um ein Wesen, das im Tempel der Stadt gefangen gehalten wird. Am besten wird es sein, ihr bringt der Königin Theodora dieses Wesen unversehrt, noch vor dem nächsten Vollmond. Wenn ihr es nicht schafft, so wird Dämonicon seinem Ziel ein Stück näher kommen. Als Orakel muss es ihm gehorchen. Weicht den Wächtern des Tempels aus, denn sie sind überaus gefährliche Krieger. Außerdem müsst ihr zu dritt durch das Tor der Insel fliehen, wenn ihr alles erledigt habt. Das Tor wird dann erwachen und Dämonicon erfährt, was geschehen ist. Doch das soll uns nicht weiter kümmern. Wenn ihr das Orakel von der Insel nach Bochea zu Theodora bringt, kann Dämonicon es nicht mehr finden. Dafür wird die Königin sorgen, das verspreche ich euch, meine Freunde.«

      Ein erneuter Farbwechsel war im Gesicht zu erkennen. »Bei meiner Seele!«, rief es aus und es leuchtete purpurrot auf. Der Hauptmann stand plötzlich zusammen mit seinen Begleitern auf dem Tisch vor Barbaron. Mit ausgestreckten Armen hielt er den Kompass und den blauen Kristall seinem König unter die Nase. Barbaron war darüber hocherfreut und er griff sofort zu. »Na endlich«, jubelte er. »Da sind sie ja, meine drei Lieblinge. Ich danke euch, meine tapferen Krieger. Hoffentlich habt ihr unterwegs keine Schwierigkeiten gehabt.«

      »Nein, das hatten wir nicht«, meldete der Hauptmann. »Tabor und sein Vater waren mit Urgos und Tangossa in der Drachenhöhle. Der Drachenjunge hat uns den Kompass und den Kristall gegeben. Sie waren sehr erleichtert, als ich ihnen sagte, dass wir alle wohl auf sind. Doch auf dem Weg zur Höhle haben wir ein Rudel Schattenalps gesehen. Zehn waren es bestimmt und sie hatten es sehr eilig. Woher sie kamen, konnten wir nicht erkennen. Doch sie wollten bestimmt zum Bluthort.«

      Barbaron steckte seinen Kristall hastig ein und setzte sich wieder auf den Tisch. »Die besten Tischmanieren hast du ja nicht, mein lieber Freund«, knurrte Gordal leise zu Barbaron.

      »Wenn die Zeiten besser sind, gewöhne ich mir die mal an«, antwortete der kleine König. Er hielt seinen Kompass vor sich hin, sodass auch das Gesicht ihn sehen konnte. »Das ist ja nicht zu fassen«, flüsterte es leise vor sich hin. »Dass ich hier auf meine alten Tage einen Hüter der Wege sehen werde, das hätte ich nie für möglich gehalten.«

      Barbaron lächelte, als er die Worte des Gesichts hörte. »Ja, mein Freund«, sprach er und er streichelte liebevoll über den Kompass. »Wir Minitrolle sind voller Überraschungen. Doch nun werde ich den Kompass befragen und er wird uns bestimmt zeigen, wo sich unsere Feinde befinden.«

      Die Freunde rückten enger zusammen und die Tischplatte füllte sich mit einem Haufen kleiner Minitrolle. Jeder wollte sehen und hören, was nun geschah. Der kleine König aller Minitrolle beschwor seinen heiß geliebten und so lang vermissten Trollkompass. Natürlich wollte Barbaron zuerst wissen, wo sich der gefährlichste aller Feinde befand und wer gerade bei ihm war. Der Kompass zeigte zum allgemeinen Erstaunen an, dass sich Dämonicon an einem weit entfernten Ort befand. »Der Kerl ist in der südlichen Wüste«, sprach Barbaron und ein bedeutungsvolles Raunen fuhr aus den Mündern seines Volkes. »Diesen Ort nannte man früher das Blutfeld von Hardion.«

      »Dort war ich schon gewesen«, erklärte Gordal. »Hardion ist ein unheiliger Ort. Die Elfen von Penda haben dort eine Schlacht gewonnen. Doch was wir damals besiegten, das war kein Volk, sondern eine riesige Räuberbande. Dunkle Elfen, Menschen, schwarze Gnome und sogar Zwerge waren in dieser Räuberbande vereint. Hardion ist ein Labyrinth aus unzähligen Schluchten. Dort gibt es viele Verstecke und ich kann mir gut vorstellen, dass der schwarze Zauberer in dieser verfluchten Gegend etwas sucht.«

      »Nicht so schnell«, ereiferte sich Barbaron. »Dazu kommen wir gleich. Ich sage euch erstmal, wer alles bei ihm ist.« Der kleine König beschwor wieder seinen Kompass. »Na sieh mal einer an«, sprach er und seine Miene verfinsterte sich. »Da haben wir ja die liebe Frau Mama.«

      »Monga!«, entfuhr es Aella und Aurelia gleichzeitig. Die beiden ungleichen Kriegerinnen sahen sich sofort an. »Ich werde sie jagen und töten«, knurrte die Bergnymphe. »Und ich bin mit der Jagd an der Reihe, wenn du versagst«, knurrte die weiße Fee zurück.

      Barbaron hatte große Mühe, seinen aufkommenden Zorn zu unterdrücken. »Wenn noch eine von euch Weibern ein Wort sagt, so jage ich euch beide. Und dann geht es quer durch das versteinerte Labyrinth«, zischte er leise, aber gut hörbar vor sich hin. »Der Kompass zeigt mir jetzt, das bei Dämonicon Vagho und Orapius sind«, erklärte Barbaron weiter. Er schaute sich um, darauf lauernd, dass jemand etwas sagte. Doch es war kein Wort zu hören. Zufrieden wendete sich der kleine König aller Minitrolle wieder seinem Kompass zu. Er beschwor ihn erneut und die Antwort kam schnell. »Das ist ja nicht zu fassen«, zischte Barbaron los. »Vagho und Orapius graben die Überreste eines dunklen Elfen aus. Assgho hieß der Kerl, als er noch lebte. Er hatte wohl eine wertvolle Krone bei sich, als er begraben wurde. Hat jemand den Kerl gekannt?«

      Der kleine König sah in die Gesichter der Freunde, die ihm am nächsten waren. Die Nekromanten nickten nur und Gordal beugte sich zu Barbaron vor. Er stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte, sodass sie sich noch ein wenig mehr bog. »Assgho war der letze König der dunklen Elfen von Villbass«, sprach der Elf und er sah den König der Minitrolle genau in die Augen. »Die Menschen haben ihn und sein Volk von der Insel Villbass vertrieben, weil sie von seinen ständigen Überfällen genug hatten.«

      »So ist das also«, flüsterte Barbaron und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Vagho hat also seinem Nachfolger einen Besuch abgestattet. Ich konnte mich nicht mehr an den Namen erinnern. Doch da fallen mir so einige Geschichten über diese dunklen Elfen wieder ein. War da nicht eine magische Krone im Spiel?« Die Frage richtete der kleine König mit einem forschenden Blick an Albanarius.

      Der Nekromant ließ sich mit seiner Antwort etwas Zeit. Erst trank er seinen Becher Wein in aller Ruhe aus und dann sah zu Barbaron, der noch immer auf dem Tisch saß und seinen Kompass in den Händen hielt. »Ja ja«, brummte der Zauberer los. »Der hatte so eine magische Krone auf dem Kopf. Mit ihr konnte er mühelos jedes Schloss öffnen. Selbst wenn es durch Zauberei versiegelt war, gelang es ihm. Nichts war vor ihm sicher und er wusste genau, wo er nach Gold und Edelsteinen suchen musste. Es gab kein Versteck, das er nicht plünderte. Nachdem er Vagho als König von Villbass abgesetzt hatte, ließ er nach dem Gold der weißen Elfen von Illwerin suchen. Doch er hatte keinen Erfolg, denn die Elfen waren klüger als er es sich vorstellen konnte. Sie haben Vagho und Assgho irgendwie überlistet.«

      Der Bergboss mischte sich ein. Er stand hinter dem kleinen König und flüsterte ihm etwas zu. »Das weiß er nur, weil er selbst bei der Schlacht um die Stadt der weißen Elfen dabei war.« Barbaron drehte sich zu Bebo um. »Ich erinnere mich. Er hat mir und meinem Hauptmann diese Geschichte auch erzählt.«

      Leise flüsterten einige Minitrolle miteinander und schließlich redeten alle durcheinander. Barbaron beschwor noch einmal seinen Kompass und seine Frage, die er danach laut ausrief, ließ jeden verstummen. »Kann mir mal jemand sagen, was ein Elfling ist?!«

      Alle Gefährten sahen gleichzeitig zu dem kleinen König, der immer noch auf dem Tisch saß und seinen Kompass betrachtete. »Elflinge …?«,brachten Albanarius, Cylor und Orbin gleichzeitig

Скачать книгу