Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7). Jork Steffen Negelen

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Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7) - Jork Steffen Negelen

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von ihnen fluchte über das Essen.

      Im Schatten eines Hauses sahen sich die Gefährten den Ort an, in dem die Obinarer und die Dragolianer das Orakel wie einen gewaltigen Schatz hüteten. Nach und nach schlichen die Fee und der Kobold von Haus zu Haus. Sie waren auf der Suche nach einem Versteck. Es war schon weit nach Mitternacht, als sie sich für den Dachboden eines Hauses entschieden. Ein kleines Fenster, das einen Spaltbreit offen stand, wirkte auf die Gefährten wie eine Einladung. Sie konnten ihr nicht widerstehen.

       Die Krone der Schattenalp

      Die Schluchten von Hardion verbargen die Überreste von vielen Kriegern. Vagho war froh, dass er in dem Gewirr dieser Schluchten das Grab von Assgho gefunden hatte. Er war nicht dabei gewesen, als vor langer Zeit der Mann beerdigt wurde, den er zum General machte und der sein Heer in die Schlachten führte, als er noch selbst der König von Villbass war. Der Schattenalp hasste noch immer den toten Assgho, der ihm die Königswürde stahl und ihn aus seiner Heimat vertrieb.

      Die Krone, die Assgho mit in sein Grab nahm, stammte vermutlich von einem Zwerg. Wahrscheinlich war dieser Zwerg ein Fürst oder sogar ein König gewesen. Für gewöhnlich hatte Assgho den Besitzer eines wertvollen Dinges getötet, wenn er ihm etwas raubte. In den Ohren des Schattenalps klangen noch immer die Worte seines einstigen Generals. »Wenn du keine Rache fürchten willst, so töte den Feind, denn beim Sterben sind alle gleich.«

      Dämonicon stand neben dem König der Schattenalps, als der sich die Krone genauer ansah. Orapius und Monga betrachteten sie ebenfalls. Zwei Krieger von Vagho schaufelten das Grab wieder zu. Sie unterbrachen für einen Moment ihre Arbeit und sahen zu ihrem Herrn, als der sich den goldenen Reif mit den fünf dornartigen Zacken und den funkelnden Edelsteinen auf seinen kahlen Schädel stülpte. Die Krone passte, als wäre sie extra für Vagho von einem Meister der Goldschmiede hergestellt worden. Der König der Schattenalps sah zu den beiden Kriegern, die sich sofort wieder an ihre Arbeit machten.

      »Sie steht dir ausgezeichnet, mein Freund«, sprach Dämonicon leise zu Vagho. Seine Stimme ließ die Wände der Schlucht erzittern. Staub und kleine Steine fielen herab und die Krieger sahen sich furchtsam um.

      »Was nun geschehen soll, ist etwas komplizierter«, sprach Monga und sie betrachtete noch immer die Krone auf dem Kopf des Schattenalps.

      Orapius zog aus einem kleinen Ledersack ein altes Türschloss heraus. Er streckte seine Hände mit dem Schloss Vagho entgegen und seine Stimme erbebte vor Ehrfurcht, als er zu ihm sprach. »Mein Herr und Meister. Spreche die Beschwörung aus, sodass die Krone ihr Werk verrichten kann. Das Schloss wird sich öffnen, so wie es auf dem alten Pergament stand, das ich im Bluthort gefunden habe.«

      Vagho betrachtete das Schloss, in dem ein abgebrochener Schlüssel steckte und die verrostete Verriegelung herausschaute. Er bezweifelte, dass dieses Ding noch funktionierte, doch er sprach die Beschwörung aus. Sofort drehte sich der Rest des Schlüssels im Schloss einmal um sich selbst und der Riegel fuhr zurück. Hätte das Schloss eine Tür verschlossen, so wäre sie für jeden Eindringling offen. Erleichtert sah Vagho zu Dämonicon.

      »Damit ist es also entschieden«, sprach der schwarze Prinz und Monga stimmte ihrem Sohn zu.

      »Wir werden uns die drei Elflinge holen und so Theodora mitten in ihr Herz treffen. Sie wird sich nach ihnen so sehr sehnen, dass sie ihre Kräfte verbraucht und ihre Aura zusammenbricht. Wenn das geschehen ist, werden wir Bochea überrennen und die Stadt dem Erdboden gleichmachen.«

      »Ja Mutter«, sprach der schwarze Prinz. »Im Frühjahr werden wir soweit sein. Mein getreuer Diener Platos hat mir einen Boten geschickt. Er herrscht in meinem Namen noch immer über die Insel der Alten. Seine Treue ist groß und er bereitet alles für meine Rückkehr und natürlich auch für die Rückkehr der sieben Alten vor. Sein Orakel wird ihm dabei helfen. So hat es mir sein Bote versichert.«

      Vagho rieb sich die Hände und ein hinterhältiges Grinsen war in seinem Gesicht zu sehen. Er spürte die Abenteuerlust und die Gier nach fremden Schätzen. Diese Gier war wie ein Rausch und er gab sich diesem Rauch mit Vergnügen hin. »Wir werden uns diese Elflinge holen und dann lassen wir sie fliegen.«

      »Ja mein Herr«, stimmte ihm Orapius zu. »So wird sich die Prophezeiung dieser Feenkönigin doch noch erfüllen.«

      Der schwarze Magier packte das Schloss zurück in den Sack. Er warf es achtlos auf das Grab von Assgho. Dann lief er seinem Herrn nach, der sich mit Dämonicon und Monga zu einer Höhle zurückzog.

      Die Hitze des Tages wurde immer unerträglicher. In der Höhle, die tief in die Wand der Schlucht führte, beschwor Dämonicon ein schwarzes Portal. Es brachte ihn und seine Begleiter zurück zum großen Festungstor des Bluthortes. Vor dem Tor des alten Gemäuers öffnete sich das Portal und Dämonicon kam zuerst heraus. Die anderen folgten ihm und als der letzte Krieger heraus war, schloss es sich mit einem Knall.

      Dämonicon stieß das Tor auf und lief in die große Halle der alten Festung. Dort wartete bereits das Essen auf einen Tisch. Nach einer halben Stunde erklärte er Monga und Vagho, was er vorhatte. »Noch heute werdet ihr nach Bochea reisen. Orapius wird euch begleiten. Ihr holt euch die drei Elflinge und bringt sie mir. Wir sperren sie hier im Bluthort ein, und wenn das Frühjahr gekommen ist, werden wir unsere Pläne verwirklichen. Dieses Mal werden wir über Bochea siegen und Theodora wird sterben.«

      »Und was wirst du in der Zwischenzeit machen?« In Mongas Stimme war deutlich zu hören, dass sie mit ihrem Sohn nicht völlig einverstanden war. Sie sah ihn mit einem durchdringenden Blick an.

      »Ich reise nach Selan und werde dort die Arbeiten an der Tempelanlage überwachen«, erklärte Dämonicon und seine Stimme ließ die alten Mauern des Bluthortes erzittern. »Vor vielen Jahren hat dort angeblich ein unerklärliches Beben gewütet. Doch es wird wohl eher ein Krieg gewesen sein. Platos Bote konnte, oder wollte mir nichts genaues sagen. Der Bote war noch ein Knabe, den Platos mit Bedacht für seine Aufgabe ausgesucht hatte. Ich will, dass die Bewohner der Insel die sieben Tempel wieder aufbauen und zu einem einzigen Tempel vereinen. Es darf nur einen Zugang geben, der leicht zu bewachen ist. Das ist sehr wichtig für mich. Die versteinerten Söhne des Schöpfers müssen geschützt werden. Kriege und Hungersnöte haben das Volk auf der Insel von ihren Pflichten abgehalten. Ich werde das ändern und auf der Insel für Ordnung sorgen.«

      »Na gut«, lenkte Monga ein. »Wir reisen also nach Bochea und holen uns die Kinder der Feenkönigin. Ich hoffe nur, du vergeudest nicht so viel Zeit auf dieser Insel.«

      Dämonicons Miene verfinsterte sich, als er zur schwarzen Fürstin sah. »Du wirst doch nicht etwa an mir zweifeln, Mutter? Immerhin verdankst du mir deinen neuen Körper. Mein Vater hätte ihn dir nicht geben können.«

      »So habe ich das nicht gemeint«, versuchte Monga ihren Sohn zu beschwichtigen. »Ich will nur … ohne dich ist es viel gefährlicher in Bochea. Dort gibt es nur Feinde.«

      Dämonicon nahm sich eine Schweinekeule und roch an ihr. Sie war frisch gebraten und ihr Duft zog ihm in die Nase. Er zeigte mit ihr zu Monga. »Du weißt genau, dass ich euch in Bochea nicht helfen kann. Die Aura der Feenkönigin würde mich sofort verraten. In dieser Stadt ist jede schwarze Magie nutzlos. Deshalb muss ein Meisterdieb wie Vagho dort ans Werk gehen. Ihr sollt ihm helfen, die Kinder sicher hier herzuschaffen. Ist das so schwer zu verstehen, meine liebe Mutter?«

      Monga schüttelte den Kopf und ein Bote trat herein. Er beendete mit seiner Meldung das Gespräch. Der Bote trat dicht an Dämonicon heran und grüßte mit einer Verbeugung. Dann trug er seine Botschaft vor. »Ich bin gelaufen, so schnell ich konnte, mein Herr. Ich muss euch berichten, dass die Riesen in Ando-Hall

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