Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7). Jork Steffen Negelen

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Snobby und das Geheimnis der weißen Fee: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 7) - Jork Steffen Negelen

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überrascht. Sie hatten auf dem kleinen Hof, der hinter dem Eingangstor des Hauses lag, ein Feuer entzündet, um sich zu wärmen. Die große Anzahl der Minitrolle verunsicherte sie und sie schlossen schnell das Tor, nachdem der letzte kleine Gast hindurch war.

      Der Anführer der Wachen, ein großer weißer Elfenkrieger, war überhaupt nicht erfreut, als er erfuhr, dass die Elflinge in Gefahr waren. Er zeigte den Minitrollen das gesamte Haus. Nur das Zimmer, in dem die drei Kinder schliefen, blieb verschlossen. Vom Dachboden bis zum Keller sahen sich die Minitrolle alles an. Besonders gut gefiel ihnen die Küche, denn ihre Vorratskammer erwies sich als erfreulich groß. Sie war für den Winter so gut gefüllt, dass die Minitrolle sie bis zum Frühjahr nicht leeren könnten.

      Das Haus hatte einen kleinen Saal, den Barbaron sofort für sein Volk beanspruchte. Die Wachen mussten einen Haufen Kerzen herbeischaffen, damit genügend Licht im Saal war. Der Hauptmann besorgte ein großes Tuch von einem der Tische, die im Saal standen. Er breitete es auf dem Boden aus und zeichnete mit einem Stück Holzkohle die Umrisse des Hauses darauf.

      Barbaron erklärte der Königin und dem Fürsten, wo sein Volk mit dem Fallenbau beginnen würde. Die Königin und der Fürst Silberhand wussten jedoch nicht genau, was unter einer Bärenkastenfalle oder einer Schweinekopfschlingenfalle zu verstehen war. Helena musste sich das Lachen verkneifen. Sie sah zu, wie die Königin und der Fürst immer wieder zustimmend nickten, wenn Barbaron ihnen seine Fallen erklärte. Er hätte ihnen auch die Herstellung von Brot oder Schmierseife erklären können. Die beiden hatten keine Ahnung, von was der kleine König da redete.

      Nachdem Barbaron seinen Plan zum Fallenbau erklärt hatte, sah er die Königin und den Fürsten abwechselnd an. Die beiden lächelten freundlich, und der kleine König begriff, dass sie nichts verstanden hatten.

      »Ihr kennt wohl keine Netzfalle für Wildhühner oder eine Köderfalle für Wölfe?« Seine Frage brachte die beiden in Verlegenheit und Theodora erhob beide Hände, so als wollte sie mit ihnen ihr Bedauern ausdrücken.

      »Ich gehe niemals auf die Jagd nach wilden Tieren und der Fürst benutzt nur seinen Bogen und seinen Speer«, erklärte die Königin. »Das Fallenstellen ist uns unbekannt und keiner unserer Jäger kennt sich damit aus.«

      Barbaron holte tief Luft und stemmte seine Hände in die Hüften. »Du meine Güte, woher soll ich das denn wissen? Ich rede und erkläre hier und ihr versteht nicht ein Stück davon. Doch das wird sich ändern, denn ich werde euch bei bester Gelegenheit eine Lektion in Fallenkunde geben. Das verspreche ich euch und alle meine Minitrolle werden mir dabei helfen.«

      »Oh je …«, stöhne der Fürst los. »Hoffentlich muss ich nicht wieder als Opfer herhalten.«

      »Warum nicht?«, rief Nummer Zehn. »Ja genau …!«, rief der nächste Minitroll. »Wir haben noch genug von dem langen Strick und …!«

      »Ruhe!«, brüllte der Hauptmann los und er sah sich die vorlauten Schreihälse grimmig an. »Ihr habt wohl vergessen, wo wir hier sind. Wir werden uns benehmen und außerdem schlafen die Kinder noch.«

      Da war der Hauptmann wohl etwas voreilig. Die große Tür des Saales stand einen Spaltbreit auf. Durch ihn schauten die drei Kinder schon längst herein. Die Wachen, die vor ihrem Schlafgemach standen, hatten sie nicht aufhalten können. Sie waren den beiden Elfenkriegern entwischt.

      »Der Kleine da, der mit dem Kohlestück, das ist der Hauptmann«, flüsterte Membi. »Ja, du hast recht«, flüsterte Albi zurück. »Und der daneben, der ist ihr Anführer«, meinte Sambo. »Er heißt Barbaron«, erklärte Membi. »Und er ist ihr König«, flüsterte Albi etwas lauter. »Ja ich weiß«, zischte Sambo los.

      Barbaron hatte die drei Kinder gehört, doch er ließ sich nicht gleich etwas anmerken. Er schnippte zweimal mit den Fingern und deutete dann mit seinem Bogen zur Tür. Die Kinder erschraken fürchterlich, als gleich zehn Minitrolle einen Trollsprung machten und hinter ihnen auftauchten.

      »Na, so früh schon wach?«, fragte Nummer Zehn mit einem dreisten Grinsen im Gesicht. Mit einem Aufschrei ging die Tür endgültig auf und die Kinder lagen am Boden. Sie sprangen auf ihre Füße und liefen zu ihrer Mutter. Die Königin umarmte sie alle drei und gab jeden einen Kuss.

      Da in dieser Nacht an Schlaf nicht mehr zu denken war, beschloss die Königin, im kleinen Saal zu bleiben. Sie ließ sich von den Wachen einen bequemen Sessel an den Kamin stellen, der den Saal mit seinem Feuer erwärmte.

      Die Elflinge setzten sich auf einem Bärenfell zu ihren Füßen hin. Helena und der Fürst ließen sich ebenfalls zwei Stühle bringen. »Was für ein Glück, das Luzia nicht in diesem Haus schläft«, brummte er vor sich hin. »Das stimmt«, bestätigte Helena. »Wenn unsere Tochter hier wäre, hätten wir keine Ruhe mehr. Die würde mit den Elflingen durch das Haus toben.«

      »Wo ist sie denn?«, fragte Barbaron. »Hütet sie immer noch mit dem Grottenschrat im Tempel das Auge der Zyklopen und den Becher des Schöpfers?«

      Bei dem Gedanken an ihre Tochter musste Helena lächeln. »Nein, das muss sie nicht mehr. Die Heiligtümer des Tempels sind wieder sicher. Die Aura der Königin ist stärker als jemals zu vor. Kein Träger der schwarzen Magie kann sich ihnen nähern, ohne Schaden zu nehmen, sobald er seinen schwarzen Zauber ausüben will. Luzia wohnt im Gildehaus der Krieger. Sie findet das überaus spannend und die vielen Krieger, die kommen und gehen, faszinieren sie. Die drei Königskinder, die früher Lumichs genannt wurden, wohnten ebenfalls in dem Gildehaus. Sie sind vor einigen Tagen mit ihren Begleitern nach Banda aufgebrochen um, sich dort die Überreste ihrer alten Heimat anzusehen.«

      »Außerdem haben wir einen Lehrer für Luzia gefunden«, erklärte der Fürst. »Der wohnt gleich neben dem Gildehaus und er unterrichtet sie jeden Tag in allen Dingen, die sie wissen muss.«

      »So einen Lehrer könnten wir auch ab und zu gebrauchen«, meinte der kleine König. An die Lumichs und die Elfen, die sie begleiteten, hatte er bei den vielen Abenteuern in der letzten Zeit nur selten gedacht. Es war eigentlich schade, dass sie nach Banda aufgebrochen waren. Er sah zu seinem Volk, das sich überall im Saal niedergelassen hatte. Alle Tische und Stühle und selbst der Teppich unter der großen Speisetafel waren von den Minitrollen besetzt worden. Einige saßen sogar auf einem großen Schrank.

      Barbaron beantwortete die vielen Fragen, die ihm von Theodora und dem Fürsten noch gestellte wurden. Er berichtete bis zum Morgengrauen von den Kämpfen und der Flucht aus Imperos unterirdischem Reich und er hörte erst auf, als ein Krieger hereinkam und berichtete, dass hoher Besuch im Tempel angekommen sei. Drei Magier wären dabei, außerdem sechs kleine Männer, eine Frau und ein erstaunlich großer Elfenkrieger. Das konnten nur die Freunde sein, die mit ihren Flugschalen nach Bochea fliegen wollten. Theodora erklärte den Wachen, dass sie die Gäste zum Haus bringen sollten. Außerdem sollten die Diener Essen und Wein herbeischaffen.

      Nur einen Augenblick später konnte die Königin die halb erfrorenen Gäste begrüßen und ihren Bruder Orbin in die Arme schließen. Das Wiedersehen war überaus herzlich und die Ankömmlinge waren froh, die Wärme des Kamins zu spüren. Die Kälte hatte ihnen beim Flug schmerzhaft zugesetzt. Nachdem sie sich gestärkt hatten und Albanarius sich einen ordentlichen Rülpser nicht verkneifen konnte, berichtete Barbaron, was er sich alles ausgedacht hatte. Er erklärte ausführlich, welche Fallen seiner Meinung nach infrage kamen.

      Albanarius strich sich bedächtig über seinen Bart und sah in die Gesichter von Cylor, Orbin und Gordal. Da sie an Barbarons Plan nichts auszusetzen hatten, stimmten sie ihm zu und Albanarius rieb sich die Hände. »So ist es also entschieden«, erklärte er mit seiner tiefen Stimme. »Wir bereiten Monga, Vagho und Orapius einen herzlichen Empfang. Und mit ein wenig Glück schaffen wir es, sie so zu vernichten, dass ihre Seelen nicht mehr in Imperos

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