London. John Sykes

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London - John Sykes

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Trafalgar Square am westlichen Ende von The Strand. Wir biegen in die Northumberland Avenue ein, nehmen die erste Straße links (Northumberland Street) und sehen den Sherlock Holmes Pub. Direkt neben dem Pub führt eine enge Gasse, Craven Passage, zur Craven Street, wo Haus Nr. 36 eine besondere Bedeutung für amerikanische Besucher hat. Hier wohnte zwischen 1757 und 1775 ein Gründungsvater der Vereinigten Staaten, Benjamin Franklin (1706 bis 1790) und vertrat in London die Interessen der amerikanischen Kolonien. Vor einigen Jahren fand man im Keller Tausende menschliche Knochen – wahrscheinlich die Überreste von Leichen, die eine im Haus beheimatete Anatomieschule auf illegale Weise zu Lehrzwecken erwarb.

      Sherlock Holmes Pub

      York Watergate

      Die Craven Passage führt als Fußgängertunnel unter dem Bahnhof Charing Cross weiter zur Villiers Street. Hier geht es nach rechts hinunter zum ältesten Weinlokal in London, der stimmungsvoll-schummrigen, seit 1890 familiengeführten Gordon’s Wine Bar, und direkt dahinter nach links in den Watergate Walk. Nach wenigen Metern ist das namensgebende Tor erreicht: das um 1626 errichtete York Watergate. Es diente George Villiers, dem ersten Herzog von Buckingham, als imposanter Eingang von der Themse zu seiner Residenz, York House. 50 Jahre später wurde York House abgerissen, aber das Villiers-Wappen schmückt noch heute die Schauseite des Tores.

      Adelphi Terrace

      Am Ende des Watergate Walk gehen wir links in die Straße York Buildings, dann rechts in die John Adam Street. Haus Nr. 8 entwarf Robert Adam 1774 als Sitz der Royal Society of Arts. Der Schotte Adam wird als Vater des klassizistischen Stils in Großbritannien angesehen (siehe Tipp 26, Seite 134, Syon House). Mit seinen Brüdern zusammen tat er sich als Immobilienentwickler hervor. Hier bauten sie auf sumpfigem Gelände die Adelphi Buildings (Adelphi: altgriechisch für „Brüder“), 24 auf Gewölbekellern erhöhte Stadthäuser mit Themse-Blick. In den 1930er-Jahren wurden diese abgerissen und das New Adelphi im Art-déco-Stil erbaut. Von Adams Anlage blieb nur die Nr. 11 Adelphi Terrace, die man über die Robert Street (rechts kurz vor der Royal Society) erreicht. Von der Terrasse vor dem New Adelphi blickt man auf die Embankment Gardens hinunter.

      An der Ostseite der Adelphi Terrace nehmen wir die Treppe hinunter zum Savoy Place, gehen dann nach links zum Themse-Eingang des edlen Savoy Hotel. Direkt davor biegen wir links ab in den Carting Lane, dann rechts in den Savoy Way – wieder ein Tunnel, denn darüber türmt sich das Hotel – und einige Schritte weiter zur Savoy Chapel. Diese ist eine Eigenkirche des Monarchen und hat ihren Namen vom Savoy Palace, den Peter von Savoyen im 13. Jahrhundert bauen ließ. Seine Nichte hatte den englischen König geheiratet. Der Palast, der als feinste Residenz Londons galt, wurde im Bauernaufstand 1381 zerstört. An der Stelle entstand ab 1490 ein Spital für Bedürftige, von dem nur die Kapelle übrig blieb. Der Weg zurück zu The Strand führt über die Savoy Street oder vom Savoy Way aus durch eine merkwürdige unterirdische Passage im Bauch des Hotels.

      Savoy Chapel

      INFO

      Adresse: Start: Trafalgar Square, WC2N 5DN, Ende: Strand

      Anfahrt: U-Bahn nach Charing Cross (Bakerloo, Northern Line); Abreise: ab Charing Cross

      Dauer: 1 Stunde, Weglänge: ca. 2 Kilometer

       Sehenswertes:

       Benjamin Franklin House: verschiedene Führungen werden angeboten; benjaminfranklinhouse.org

       Savoy Chapel: geöffnet Montag bis Donnerstag 9 bis 16 Uhr; royalchapelsavoy.org

       Essen & Trinken:

       Gordon’s Wine Bar: eine Londoner Institution – gute Weine in urigen Kellergewölben, dazu warme Gerichte und hervorragende Käseteller; 47 Villiers Street, gordonswinebar.com

       The Coal Hole: Pub mit einem wunderbaren Interieur – Stuckreliefs und ein Thekenaufbau aus Holz und Glas; 91–92 The Strand, Ecke Carting Lane, nicholsonspubs.co.uk, unter „Find a pub“ den Namen „Coal Hole“ eingeben

       Dieser kurze Spaziergang durch die Gassen eines kleinteilig angelegten Viertels ruft Erinnerungen an ein älteres London wach und führt zu einer Wirkungsstätte von William Shakespeare. Krönender Abschluss ist einer der schönsten Pubs der ganzen Stadt.

      Nach dem Great Fire 1666 wollte Sir Christopher Wren, Architekt von St Paul’s Cathedral, die zerstörte Stadt schöner und großzügiger als zuvor wieder aufbauen. Dieser Weg durch kleine Straßen zeigt, dass er mit dem Vorhaben scheiterte, denn die Londoner wollten ihre Häuser an der gewohnten Stelle schnell wieder errichten. So blieb das Straßenmuster aus dem Mittelalter erhalten. Dies ist sofort ersichtlich, wenn man – den westlichen Haupteingang der Kathedrale im Rücken – links die Straße St Paul’s Churchyard überquert und in den Dean’s Court tritt. Das stattliche Haus rechts hinter Platanen ist die 1670 gebaute Residenz des Bischofs. Direkt angrenzend an der Ecke steht die ehemalige Chorknabenschule des Doms, heute eine Jugendherberge, mit Sgraffito-Verzierungen.

      Einst Chorknabenschule, heute Jugendherberge

      King’s Wardrobe: hier wurde einst die festliche Hofkleidung aufbewahrt

      Um die Ecke in der Carter Lane, gegenüber der Herberge, führt ein Durchgang in den Hof Wardrobe Place. Eine Wandtafel neben einer blau verzierten Tür erzählt, dass der kleine Platz von 1361 bis zum Great Fire Standort der King’s Wardrobe war, des Amtes, das die festliche Kleidung des Königshofes aufbewahrte. Wir gehen weiter durch die Carter Lane und links in St Andrew’s Hill. Am unteren Ende dieser Straße befindet sich die Kirche St Andrew-by-the-Wardrobe. Hier feiert die Syrisch-Orthodoxe Gemeinde ihre Sonntagsmesse. Die liturgische Sprache ist Syriakisch, viele Gemeindemitglieder stammen aus Indien.

      Wir gehen zurück auf St Andrew’s Hill zur Eckkneipe The Cockpit, dann links in die verkehrsfreie Passage Ireland Yard. Hier kaufte William Shakespeare 1613 ein Haus. Die Gegend kannte er gut, denn Ireland Yard führt weiter zum Playhouse Yard, wo die Schauspielertruppe The King’s Men auftrat. Shakespeare schrieb Stücke für die King’s Men und spielte selbst mit. Ihre Bühne war der ehemalige Speisesaal eines Dominikanerklosters, der diesem Stadtteil den Namen gab: Blackfriars, nach der schwarzen Kutte der Bettelmönche („friars“). Am Ende von Ireland Yard lohnt ein Abstecher rechts durch eine Gasse zu einem Garten an der Stelle der abgerissenen Kirche St Ann Blackfriars.

      The Blackfriar

      Ireland Yard setzt sich in Playhouse Yard fort und mündet rechts in die Blackfriars Lane. Hier findet sich ein Überbleibsel

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