London. John Sykes
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Essen & Trinken:
St John‘s: Montag bis Samstag 12 bis 15, 18 bis 23 Uhr, Sonntag 12:30 bis 16 Uhr; 26 Street John Street, stjohnrestaurant.com
8. CLERKENWELL: SPUREN VIELFÄLTIGER VERGANGENHEIT
Direkt nördlich der historischen City of London erstreckt sich das ehemalige Einwanderer- und Arbeiterviertel Clerkenwell. Seine Mischung aus bewegter Geschichte und der Verwandlung zu einem lebendigen Viertel mit guter Gastronomie machen Lust auf einen Erkundungsspaziergang.
Wir beginnen in der St John’s Lane, deren Häuser noch von der ehemaligen Nutzung zeugen. Während der industriellen Revolution wurde das Viertel unter anderem von Brauereien, Druckereien und Uhrmachern beherrscht. Heute finden sich hier schicke Architektur- und Designbüros.
St Johns Gate
Bald erreichen wir in nördlicher Richtung das markante St Johns Gate. Es war der südliche Eingang und ist der einzige erhaltene Teil der Priorei des Johanniterordens, der 1140 gegründet wurde. Das Torhaus (von 1504) wurde früher als Kaffeehaus und Pub genutzt und beherbergt nun das kleine St Johns Museum. Es präsentiert die Geschichte der Johanniter seit dem Mittelalter. Seit nahezu 1000 Jahren sorgt der internationale Orden als Wohltätigkeitsorganisation weltweit für humanitäre Hilfe. Das Ordenssymbol, ein weißes achtspitziges Kreuz auf schwarzem Grund, trugen schon die Ritter im Krankenhaus von Jerusalem.
Hinter dem Tor queren wir die Clerkenwell Road und erreichen die Priory Church of St John (rechts) mit den Resten des Klosters und der Krypta aus dem 12. Jahrhundert. Beides kann im Rahmen einer Museumsführung besichtigt werden. Im Frühling und Sommer blühen im Klostergarten medizinisch nutzbare Pflanzen wie Kamille, Pfefferminz, Lavendel und Rosen.
Mittagspause am Clerkenwell Green
Nach der schmalen Jerusalem Passage liegt linker Hand Clerkenwell Green, angelegt wie ein typischer Dorfplatz. Hier im Herzen von Clerkenwell siedelten im späten 17. Jahrhundert Hugenotten, aus Frankreich vertriebene Protestanten, an. Das Viertel prosperierte zu einem wohlhabenden Wohnort. Später entwickelte es sich zu einer überbevölkerten Arbeitergegend mit viel Industrie. Die erste Arbeiter-Mai-Demonstration der Welt ging 1890 von hier los, Radikale und Anarchisten aus Italien und Russland fanden Unterschlupf. So auch Lenin, der seit 1900 im Exil lebte und seine russische Revolutionszeitung „Iskra“ betreute. Sein kleines Arbeitszimmer können wir in der Marx Memorial Library besichtigen. In der nahen The Crown Tavern soll er sich mit Stalin getroffen haben.
Ein kurzer Abstecher in westlicher Richtung und rechts in die Farringdon Lane zeigt uns im Haus Well Court, woher das Viertel seinen Namen hat. Durch die Scheibe sehen wir den Schacht der „clerks well“ (clerk = Schreiber; well = Quelle). Bereits im 12. Jahrhundert wurde die Quelle vom nahen Nonnenkloster St Mary genutzt, jedoch erst 1924 wiederentdeckt.
Dominant ragt der Turm der St James's Church in den Himmel
Zurück am Clerkenwell Green wird die Kirche St James sichtbar. Sie entstand um 1780 an der Stelle des früheren Frauenklosters St Mary, das wie alle Klöster zur Zeit von Henry VIII um 1539 enteignet und zerstört wurde.
Im weiteren Verlauf des Clerkenwell Close kommen wir zu einer Reihe sozialer Wohnungsbauten des „Peabody Trust“; gegründet 1862 von George Peabody, einem amerikanischen Banker und Selfmademan, der nach London übersiedelt hatte, fördert der Trust bis heute Wohnungen für die Arbeiterklasse in London.
Sozialer Wohnungsbau: Peabody Trust
Gut für ein Pint, der Pub The Bowler
Über eine Treppe gelangen wir zur Bowling Green Lane, vorbei am Pub The Bowler und über Catherine Griffiths Court zur Pine Street; kurz danach treffen wir auf den Exmouth Market. Hier hat sich eine bunte Szene etabliert, eine Mischung alteingesessener Läden mit Küchenutensilien, Zeitungen, Alkohol sowie hippen Szenecafés und edlen Restaurants. Mittags können wir uns mit einem leckeren Essen von einem der Streetfood-Stände bedienen und im nahen Spa Fields Park entspannt essen.
Beliebte Szene am Exmouth Market
INFO
Lage: 1 Kilometer nördlich der City of London
Anfahrt: Barbican oder Farringdon (Hammersmith & City, Circle oder Metropolitan Line); Abreise: verschiedene Buslinien ab Rosebury Avenue oder Farringdon Road
Weg: Start: St John's Lane, Ende: Exmouth Market; Länge: ca. 2 Kilometer, Dauer: 1 Stunde
Sehenswertes:
Museum of the Order of St John: Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr (ganzjährig), Sonntag 10 bis 17 Uhr nur Juli bis Oktober, Eintritt frei, Führung in der Priory Church of St John Dienstag, Freitag, Samstag 11 und 14:30 Uhr, im Sommer auch Sonntag 14 Uhr, Eintritt £ 5, Spende erwünscht; museumstjohn.org.uk
Marx Memorial Library: Besichtigung per Führung Dienstag und Donnerstag 11 Uhr; 37a Clerkenwell Green, marx-memorial-library.org
Essen & Trinken:
Exmouth Market: exmouth.london
Moro: marokkanische Küche; 34-36 Exmouth Market, moro.co.uk
9. KING’S CROSS: MEHR ALS HARRY POTTER
Dass der Zauberlehrling Harry Potter vom Gleis 9¾ am King’s Cross Bahnhof ins magische Internat nach Hogwarts abreiste, gehört fast zum Allgemeinwissen. Die Gegend um den altehrwürdigen Bahnhof wurde jedoch in den letzten Jahren komplett umgestaltet. Das ehemals vom Güterbahnhof beanspruchte Areal ist eine geschäftige und kulturelle Meile geworden.
Direkt hinter dem Bahnhof, wo der begrünte und mit einem plätschernden Wasserlauf angelegte King’s Boulevard beginnt, liegt das German Gymnasium. Der zweifarbige Backsteinbau, heute ein Café-Restaurant, war früher die erste deutsche Gymnastikschule in London. Um 1861 erbaut, wurden hier die ersten olympischen Indoorspiele 1866 ausgetragen.
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