Schadensfälle in der Gebäudereinigung. Группа авторов

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Schadensfälle in der Gebäudereinigung - Группа авторов

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Plan Mega und Nora Plan Signa von Freudenberg – in Patienten-, Stations- und Behandlungszimmern auf Veranlassung der für die Reinigung zuständigen Personen in der Vergangenheit einmal jährlich grundgereinigt und anschließend beschichtet.

      Im Bereich der Fensterfronten sieht der Belag schmuddelig aus, die Oberfläche fühlt sich porös und rissig an. Die Oberflächenveränderung zeigt sich vor allem an den Fensterfronten und rund um die Patientenbetten sowie die Desinfektionsmittelspender. Alle Versuche, punktuelle Verfleckungen mit gängigen Reinigungsmitteln zu entfernen, blieben erfolglos. Als Einrichtungsgegenstände, die länger auf ihrem Platz gestanden haben, umgestellt wurden, hatte der Boden an diesen Stellen eine wesentlich kräftigere Farbe. Zudem zeichneten sich in manchen Patientenzimmern und Flurbereichen klar abgegrenzte Glanznester ab.

      Flecken, Farbveränderungen, poröse Oberflächen

      Die Beschichtung wies eine ungenügende Haftung auf. Sie konnte mühelos mit Scheuermilch und Schwamm entfernt werden. Bei einer intakten Beschichtung wäre dies nicht möglich gewesen, weil Hartbeschichtungen nur alkalisch lösbar sind. Nach dem punktuellen Versuch war der Elastomerbelag frei von Verfleckungen, die Farbe satt und kräftig. Nur um die Patientenbetten herum und in der Nähe der Waschbecken waren noch bräunliche Flecken zu sehen. Es handelte sich um Farbveränderungen, die durch längeren Kontakt mit Händedesinfektionsmitteln und/oder jodhaltigen Produkten wie Dopamin hervorgerufen wurden. Die Verfärbungen ließen sich mit Hilfe eines sauerstoffabspaltenden Produkts ausbleichen und zum größten Teil entfernen. Dazu wird ein sauerstoffabspaltendes Produkt – pastös angerührt – auf den Fleck aufgebracht und mit einer Folie weitestgehend luftdicht abgedeckt. Nach einer Einwirkzeit von 0,5 bis 12 Stunden sollten die Verfärbungen nahezu vollständig entfernt sein.

      Warum die Beschichtung nicht hält

      Die klar abgegrenzten Glanznester wurden vom Sachverständigen versuchsweise mit einem Grundreiniger pH 12,5 in der Verdünnung 1 : 1 und unter Verwendung einer grünen Padscheibe grundgereinigt. Dabei wurde deutlich, dass es sich um mehrere Schichten der Versieglung handelte, die bei den vorangegangen Grundreinigungen nicht entfernt wurden. Nach zweimaliger Grundreinigung mit einer Einwirkzeit von je 20 Minuten zeigte der Bodenbelag sein ursprüngliches Erscheinungsbild.

      Elastomerbelägen sind grundsätzlich schwierig zu reinigen. Wenn Flecken punktuell entfernt werden, weist der Belag hinterher helle Stellen auf. Dies kommt durch den punktuellen Abtrag der Weichmacher und Alterungsschutzmittel (Paraffine), die sich auf dem Bodenbelag als grauer Schleier ablegen. Das führt zu Haftungsproblemen vor allem bei Hartbeschichtungen und insbesondere in Kombination mit Desinfektionsmitteln. Deshalb empfiehlt es sich, Elastomerbeläge nicht mit einer Hartbeschichtung zu versiegeln, sondern nach der Grundreinigung mit einer Weichbeschichtung einzupflegen.

      Kein gutes Team: Elastomerbelag und Hartbeschichtung

      Im Bezirkskrankenhaus kam bei einem Fachgespräch mit allen Verantwortlichen am Ende heraus, dass der Gebäudereiniger auf Veranlassung der Hauswirtschaftsleitung bei der letzten Grundreinigung die zuvor verwendete Weichbeschichtung – weitgehend desinfektionsmittelbeständig und mit einem hohem Festkörperanteil – gegen eine Beschichtung mit metallvernetzten Polymeren, eine Ultrahartbeschichtung, ausgetauscht hatte.

      Nun wurde das komplette Krankenhaus abschnittsweise grundgereinigt und mit einer Weichbeschichtung neu beschichtet. Die Glanznester waren teilweise so widerstandsfähig, dass sie mit einem grauen Pad – eigentlich zum Zwischenschleifen von Parkettböden gedacht – mechanisch abgetragen werden mussten. Durch das Eingreifen der Hauswirtschaftleitung sind dem Krankenhaus Kosten von etwa 20.000 Euro und eine Menge organisatorische Unannehmlichkeiten entstanden.

      Mit High-Speed-Maschine verdichten und polieren

      Ein Elastomerbelag sollte in der Unterhaltsreinigung mindestens ein- bis zweimal im Monat mit einer High-Speed-Maschine (800 bis 1.200 U/min) verdichtet und poliert werden. So kann der Bodenbelag einen gewissen Schutz gegen Alltagseinflüsse aufbauen. Das Erscheinungsbild wirkt homogener und der Belag lässt sich leichter reinigen. Für die tägliche Reinigung hat sich eine Wischpflege mit wenigen Pflegeanteilen oder ein leichter Alkoholreiniger als günstig erwiesen.

      Für die laufende Pflege – je nach Intensität der Nutzung in Abständen von acht bis zwölf Wochen erforderlich – empfiehlt es sich, eine Weichbeschichtung 1 : 10 im einstufigen Wischverfahren aufzubringen und anschließend mit einer High-Speed-Maschine zu verdichten und zu polieren. Bei stärkeren Verschmutzungen oder Abnutzungserscheinungen der Beschichtung sollte der Belag mit einer Einscheibenmaschine unter Verwendung eines Alkohol­reinigers und roter Padscheibe gecleanert werden.

      In der Praxis finden sich häufig Elastomerbeläge, die durch eine nicht fach- und sachgerecht durchgeführte Unterhalts-, Grund- oder Zwischenreinigung in ihrer Optik oder in ihren Nutzungseigenschaften stark beeinträchtigt oder geschädigt sind. Überwiegend handelt es sich um Farbveränderungen, poröse Oberflächen oder partielle Fleckenbildung.

      Häufig klagen Nutzer über quietschende Geräusche beim Begehen, vermehrte Schmutzablagerungen und optische Beeinträchtigungen. Selten sind diese optischen Phänomene in den Eigenschaften der Elastomerbeläge zu finden, sondern in der Art und Weise, wie diese Beläge gereinigt werden.

      Was gegen Quietschgeräusche und Risse hilft

      Bei Elastomerbelägen, die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, zeigt sich häufig eine poröse, rissige und verfärbte Belagoberfläche. In diesem Fall empfiehlt sich eine punktuelle Grundreinigung mit grünem Pad und Scheuermilch. Dadurch wird die geschädigte Schicht entfernt und der Bodenbelag nach anschließender Einpflege seinem ursprünglichen Aussehen wieder angeglichen. Diese Oberflächenveränderungen sind meist irreparabel und lassen sich durch das völlige Austreten der Weichmacher aus dem Elastomerbelag erklären.

      Gründe für die Schmutzablagerungen und die Grauschleier­bildung sind meist darin zu finden, dass die aus dem Belag austretenden Alterungsschutzmittel in der Unterhaltsreinigung nicht oder nur zum Teil entfernt wurden. Auch stark pflegende oder Reinigungschemie mit anionischen Tensiden sind oft ursächlich und begünstigen den Schmutzaufbau.

      Dem quietschenden Geräusch lässt sich durch Reinigungs- und Pflegeprodukte mit nicht ionischen Tensiden entgegenwirken. Denn sie haben keine elektrostatische Ladung, die meistens die Ursache für die Quietschgeräusche ist.

      63952792_3830161fed.tifVerfärbungen durch Dopamin und Händedesinfektionsmittel.

      63952787_8546ac266c.tifSo sieht es darunter aus: Testfläche nach der Grundreinigung.

      Tipps vom Gutachter

      So behandeln Sie Elastomerböden richtig

      Mit etwas Erfahrung und der richtigen Reinigungstechnik und -chemie kann Elastomerbelägen dauerhaft eine einheitliche und ansprechende Optik verliehen werden — und das mit überschaubarem Aufwand.

      • Keine stark abrasiven Pads oder Schwämme verwenden.

      • Der pH-Wert der Reinigungschemie darf max. 11,5 betragen.

      • Keine stark pflegende Reinigungschemie verwenden. Dies führt zu Schichtaufbau.

      • Der Belag muss regelmäßig mit einer Poliermaschine gecleanert und aufpoliert werden.

      • Stark lösemittelhaltige Spezialreiniger können irreparable Farbveränderungen verursachen.

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