Schadensfälle in der Gebäudereinigung. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Schadensfälle in der Gebäudereinigung - Группа авторов страница 5

Schadensfälle in der Gebäudereinigung - Группа авторов

Скачать книгу

kürzester Zeit zu großflächigen Ablösungen oder zum Abpudern der Beschichtung.

      • Den Kunden vor Auftragsbeginn über die Eigenschaften des Naturprodukts Elastomer informieren.

      • Lassen Sie sich immer eine Reinigungs- und Pflegeanleitung vom Kunden aushändigen.

      4. Feinsteinzeugfliesen | Schmutzfilm

      Hartnäckiger Schmutzfilm auf 25 Jahre alten Feinsteinzeugfliesen — Sanierung oder Grundreinigung?

      Die 25 Jahren alten Feinsteinzeugfliesen in den Sanitärräumen einer Bundeswehreinrichtung weisen nicht nur Gebrauchsspuren, sondern zahlreiche Flecken und einen hartnäckigen Schmutzfilm auf. Der Gebäudedienstleister ist der Meinung, dass eine Grundreinigung den optisch und funktional einwandfreien Zustand nicht wieder herstellen kann. Muss es eine Sanierung sein?

      Die Sanierung der Böden und der Austausch der Fliesen in den Sanitärbereichen auf rund 325 m² Fläche in fünf Stockwerken würde etwa 13.000 Euro plus Mehrwertsteuer kosten und fünf Wochen dauern. Die Liegenschaftsverwaltung der Bundeswehr möchte nun wissen, was unter betriebswirtschaftlichem Aspekt besser ist: die kosten- und vor allem zeitintensive Sanierung oder eine fachgerechte Grundreinigung mit entsprechendem Ergebnis. Eine Beratung und gutachterliche Stellungnahme sollten dies klären.

      Das Gebäude ist rund 60 Jahre alt. 1986 wurden die sanitären Einrichtungen einschließlich der Leitungen sowie Wand- und Bodenfliesen erneuert. Bei den Bodenfliesen in den WCs, Umkleide- und Waschräumen handelt es sich um graue Feinsteinzeugfliesen. In den Duschräumen sind Mosaikfliesen verlegt.

      In den WC-Räumen waren auf den Bodenfliesen deutlich dunkle Schichtbildungen erkennbar. Im Bereich der Urinale und vor den WCs wiesen sie zusätzlich helle Flecken auf. Großflächig waren in allen Sanitärräumen am Boden sowohl helle Einzelflecken als auch ganze Fleckenstraßen in Linien- und Kreisanordnung sowie Schmutzaufbau auf den Bodenfliesen zu finden. Die Arbeitssicherheit schien durch die eingeschränkte rutschhemmende Wirkung der Fliesenart wegen des Schmutzaufbaus gefährdet. Welche Reinigungstechnik und mit welchen Reinigungsprodukten in welchem Turnus gearbeitet wurde, war nicht in Erfahrung zu bringen. Das Schadensbild lässt aber die Vermutung zu, dass eine Wischpflege in Verbindung mit Baumwollmopps zum Einsatz kam und der Schmutzaufbau durch den Dienstleister aller Wahrscheinlichkeit nach selbst verursacht wurde. Derartiges Equipment wurde in der Putzkammer gefunden.

      Die zufällig bei der Ortsbesichtigung anwesende Reinigungskraft erklärte, dass sie den Boden stets mit einem Mittel (Flasche ohne Etikett!) ohne konkrete Dosierung einmal wöchentlich reinige und für die Armaturen und Einrichtungsgegenstände einen Sanitärreiniger unverdünnt verwende. Diesen spritze sie gelegentlich auch auf den Boden, wische dann aber nicht vollflächig. Die Reinigungskraft ist nach eigenen Angaben nicht entsprechend in die Sanitärreinigung von ihrer Firma eingewiesen worden und verwendete die bereitstehende Reinigungschemie nach eigenem Ermessen.

      Durch eine Wischpflege – der Inhalt der etikettlosen Flasche lässt anhand des Geruchs und der Konsistenz diesen Schluss zu – schließt man den Fett- und Kalkschmutz ein und es baut sich automatisch ein hartnäckiger Schmutzfilm auf. Das pure Aufspritzen von Sanitärreiniger in den Schmutzaufbau verursacht letztendlich die heller Flecken durch das lokale Einwirken der Säureanteile.

      Das Ergebnis war eine saubere Fliese

      Durch mehrere Versuche, einzelne Fliesen mit einem auf Feinsteinzeug abgestimmten alkalischen Spezialreiniger in einer Gebrauchslösung von 1 : 3 zu reinigen (Einwirkzeit: wenige Minuten), wurde deutlich, dass sich die Verschmutzungen relativ leicht lösen ließen. Nach der Neutralisierung konnte der Kalkaufbau unter Verwendung eines Sanitärreinigers auf Amidosulfonsäurebasis in einer Dosis von 1 : 5 unter Nutzung eines Mikrofasermopps komplett entfernt werden. Das Ergebnis war eine saubere Fliese.

      Eine Grundreinigung der Böden und Wände würde etwa 1.600 Euro kosten – deutlich weniger als die Sanierung, für die rund 13.000 Euro aufgewendet werden müssten. Allerdings weisen einige Fliesen Sprünge und Risse auf, was nach der Grundreinigung deutlicher sichtbar würde. Für die Akzeptanz der chemischen Grundreinigung ist in vielen Fällen die optische Wirkung ausschlaggebend. Bei der Auswahl und Anwendung der Präparate sollte deshalb der weitgehende Erhalt der optischen Wirkung des behandelten Bodenbelages berücksichtigt werden.

      61313148_f16b35852a.tifIn allen Sanitärräumen waren auf den Feinsteinzeugfliesen helle Flecken und ein hartnäckiger Schmutzfilm zu finden. Der Grund: falsche Reinigung mit Baumwollmopp und einer Wischpflege.

      61313143_f22a415d12.tifMit einem alkalischen Spezialreiniger lässt sich der Schmutzaufbau lösen. Wenn nach der Neutralisierung ein Sanitärreiniger und ein Mikrofasermopp zum Einsatz kommen, ist die Fliese (Bildmitte) wieder sauber.

      Tipps vom Gutachter

      Eine Reinigungsanleitung kann Problemen vorbeugen

      • Um eine sachgerechte Unterhaltsreinigung nach der Grundreinigung sicherzustellen, sollte der Dienstleister auf Bodenbeläge und Arbeitsbereiche abgestimmte Reinigungsanleitungen erarbeiten und in schriftlicher Form dem Betreiber übergeben. Eine falsche Reinigung kann die durch die Grundreinigung erzielte Rutschhemmung aufheben.

      • Die Reinigungsanleitung sollte Aussagen enthalten zum erforderlichen Reinigungsverfahren (z.B. Bürstenreinigungsmaschine, Mikrofasermopp usw.), zum Einsatz und zur Dosierung von Reinigungsmitteln und deren rutschhemmenden Eigenschaften, zu Reinigungsintervallen und Arbeitsablauf.

      5. Feinsteinzeugfliesen |

       Vergrauung

      Vergraute Feinsteinzeugfliesen in einem Trockenmörtelwerk — Grundreinigung ohne Wasser?

      Die Feinsteinzeugfliesen im Büro des Betriebsleiters eines Trockenmörtelwerks sind stark vergraut und weisen Edelputzreste auf. Eigentlich ein klassischer Fall für eine Grundreinigung. Doch aus Sicherheitsgründen darf Wasser nur in extrem geringen Mengen eingesetzt werden. Was tun?

      „Können Sie uns ein Konzept zur Trockengrundreinigung von Feinsteinzeugfliesen erstellen?“ Das war die erste Frage, die mir der Betriebsleiter des Trockenmörtelwerks Weber Maxit, Torsten Schon, stellte. Der eingesetzte Dienstleister sah keine Möglichkeit, auf den Feinsteinzeugfliesen im Büro des Betriebsleiters eine Grundreinigung mit den entsprechenden Vorgaben durchzuführen. Die Unterhaltsreinigung wurde nur im Feuchtwischverfahren durchgeführt, was in einem Industriewerk unzureichend ist. Denn aufgrund des hohen Schmutzeintrags aus der Produktion (mineralische Stoffe und Farbpigmente) wird der Schmutz nicht ausreichend an das Reinigungstextil gebunden. Zum anderen ist damit zu rechnen, dass es zu Abbindeprozessen von Produktionsrückstän-den kommt, wenn vorher keine Kehrmethode angewandt wird

      Ist der Dienstleister verantwortlich für die Vergrauung?

      Die Problematik, die sich im Vorfeld stellte, war, dass der Einsatz von Wasser extrem gering gehalten werden muss. Das Büro des Betriebsleiters befindet sich direkt in der Produktionsanlage. In dem Werk werden vor allem Edelputze hergestellt, die zum Teil noch eingefärbt werden. Neben dem Eintrag von mineralischen Verschmutzungen kommt es zusätzlich zum Eintrag von Farbpigmenten, die in der Produktion den Putzen beigefügt werden. Grundsätzlich also ein Fall für eine klassische Grundreinigung. Die zweite Frage, ob der Dienstleister verantwortlich sei für die Vergrauung der Feinsteinzeugfliesen, konnte unter den genannten Parametern (Durchführung der Reinigungsarbeiten mit maximal feuchten Reinigungstextilien) direkt ausgeschlossen werden. Der Bodenbelag befand sich in einem für Kunden nicht akzeptablen Zustand. Deutlich zu erkennen

Скачать книгу