Schadensfälle in der Gebäudereinigung. Группа авторов

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Schadensfälle in der Gebäudereinigung - Группа авторов

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Sicherheitsgründen gibt es in der Produktionsanlage keinen Wasseranschluss, um zu vermeiden, dass bei einem Wasserschaden die Anlage und die produzierten Gebinde geschädigt werden könnten. Dies würde zu einem Produktionsausfall führen, der in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Nutzen der Grundreinigung stehen würde. Daher auch die Grundvorgabe der Durchführung einer Trockengrundreinigung, so weit dies möglich ist. Es war also zu klären, ob man mit großem Aufwand eine klassische Grundreinigung durchführt, unter Berücksichtigung der folgenden produktionsbedingten Hemmnisse:

      • lange Wege zur Wasserentnahmestelle,

      • lange Wege zur Wasserentsorgungsstelle,

      • Schutz angrenzender Flächen in Lager und ­Produktion,

      • Verhindern von Wasserlachen aus Schmutzflotte oder ­Reinigungsflotte beim Transport.

      Oder ob man mit einer anderen Möglichkeit zu einem für den Kunden akzeptablen Ergebnis kommt. Grundsätzlich musste noch einmal die Problematik der Feinsteinzeugfliesen erklärt werden:

      • Unglasierte Feinsteinzeugfliesen besitzen eine mikroporöse Oberfläche, in die feinste Schmutzpartikel eindringen können.

      • Geringes Wasseraufnahmevermögen unter 0,1 Prozent.

      • Neigung zur Vergrauung.

      Eine trockene Grundreinigung muste somit zum einen die typischen Vergrauungen in der mikroporösen Oberfläche und zum anderen abgebundene Edelputzreste entfernen. Es musste eine Lösung gefunden werden, die eine Kombination aus chemischen und mechanischen Komponenten beinhaltet. Als Lösungsansatz wurde dem Betriebsleiter eine Grundreinigung vorgeschlagen, die auf den Einsatz eines Expressgrundreinigers in Verbindung mit einem Melaminkombinationspad zurückgreift. Hierzu wurde folgender Test durchgeführt: Im Sprühverfahren wurde der Expressgrundreiniger Duro Fix der Firma Dreiturm auf die Feinsteinzeug-fliese aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit (etwa zwei bis vier Minuten) mittels dem von der Firma Dolly hergestellten Julipad und einer Einscheibenmaschine bearbeitet. Die Schmutzflotte, die aufgrund der ­geringen Menge an aufgesprühter Reinigungsflotte nur mäßig ausfiel, konnte mittels Mikrofasertüchern restlos vom Boden entfernt ­werden.

      Mit der Testfläche war der Betriebsleiter zufrieden, so dass der Dienstleister mit der Durchführung der Grundreinigung beauftragt wurde. Angenehmer Nebeneffekt, wenn auch für einen Industriebereich nicht unbedingt notwendig: die Minimierung von Lärm durch die fehlende Notwendigkeit eines Wassersaugers.

      57973179_4b6dffb293.tifDer Bodenbelag befand sich in einem nicht akzeptablen Zustand. Die Fliesen waren stark vergraut. Mit den vorgegebenen Parametern war keine Verbesserung möglich.

      57973174_edb91b672d.tifLösungsansatz ist eine Grundreinigung, die auf einem aufgesprühten Expressgrundreiniger in Verbindung mit einem Melaminkombinationspad zurückgreift

      Tipps vom Gutachter

      So reinigen Sie Feinsteinzeugfliesen

      Schon bei der Objektübernahme ist der Objektbetreiber darauf hinzuweisen, dass es zu einer typischen Vergrauung von Feinsteinzeugfliesen kommen kann und eine regelmäßige Grundreinigung notwendig ist. Feuchtwischen ist für Industriebereiche meist ungeeignet. Die Anforderungen des Kunden sind umzusetzen, so dass das Kerngeschäft des Objektbetreibers während der Ausführung von Reinigungsarbeiten nicht behindert wird. Folgendes ist zu empfehlen:

      • nass wischen mittels Mikrofaser- oder Kombinationstextil,

      • Verwendung von tensidfreien Reinigungsmitteln,

      • beim Einsatz von Scheuersaugautomaten Nutzung von Kombinationspads oder hochwertigen Mikrofaserpads,

      • Aufnahme der Schmutzflotte.

      6. Feinsteinzeugfliesen |

       Verfugung

      Falsch verfugt, schlecht gereinigt —

       Flecken auf Feinsteinzeugfliesen

      Enttäuschung im Friseursalon: Der neue Bodenbelag zeigt unschöne Verschmutzungen, die trotz regelmäßiger Reinigung immer deutlicher sichtbar werden.

      Im aktuellen Schadensfall hatte der Gutachter nach den Ursachen für die Verschmutzungen auf den neu verlegten Bodenfliesen aus Feinsteinzeug in einem Friseursalon zu suchen. Und natürlich hoffte der Inhaber des Friseursalons auf die Beseitigung der unschönen Verschmutzungen.

      Mit relativ großem Aufwand war die Sanierung des Bodenbelages im gesamten Friseursalon durchgeführt worden. Zum Einsatz kamen dabei Feinsteinzeugfliesen. Feinsteinzeugfliesen sind Keramikfliesen, die sich durch ihre Härte und Säurefestigkeit auszeichnen. Sie erfüllen in der Regel die Anforderungen an die Begehsicherheit der Rutschhemmung R9. Dies ist gerade in Räumen mit hohem Publikumsverkehr ein ­großer Vorteil. Der ist auch bei den im aktuellen Fall verlegten Fliesen gegeben. Allerdings haben Feinsteinzeugfliesen nicht nur Vor­teile. Aufgrund der mikroporösen Oberfläche können feinste ­Partikel in diese Fliesen eindringen.

      Bei der neu verlegten Feinsteinzeugfliese handelt es sich um die kalibrierte Fliese mit dem Maß 60 u 60 cm. Kalibrierung bedeutet, dass Bauteile auf ein ganz exaktes Baumaß gebracht werden. Kalibrierte Fliesen werden nach dem Brennvorgang auf ein bestimmtes Maß geschnitten und haben dann gerade Kanten. Hierdurch bedingt kann diese Feinsteinzeugfliese voll ausgefugt werden und es entsteht eine glatte Bodenoberfläche. Vorteil: An den Fugen können sich keine Verschmutzungen ab­lagern.

      Falsche Fugenfarbe als Wurzel des Übels

      Ursprünglich war in diesem Friseursalon eine weiße Epoxidharzfuge in Auftrag gegeben worden. Ohne Rücksprache und ohne jegliche Information an den Auftraggeber wurde vom Bodenleger statt der weißen eine schwarze Fugenmasse eingebracht. Natürlich wurde dies beanstandet, die schwarze Epoxidfugenmasse musste wieder herausgefräst und anschließend durch eine neue, diesmal ­weiße Epoxidharzfuge ersetzt werden. Bei der Objektbegehung war für den Gutachter schnell erkennbar, dass sich auf den Bodenfliesen tatsächlich erhebliche Verschmutzungen befinden. Die Ursache dieser Verschmutzungen und sichtbaren Vergrauung sind Restanhaftungen der Epoxidharzverfugung auf den Fein­steinzeugfliesen. Nach oberflächlicher Schmutzbeseitigung auf den Fliesen durch den Gutachter wird erkennbar, dass sich auf den Bodenfliesen Rückstände in Form eines Harzschleiers be­finden. An diesen Rückständen der ursprünglichen Verfugung setzen sich Schmutzpartikel fest. Bei der Unterhaltsreinigung wird der Schmutz nicht aufgenommen, vielmehr verstärkt sich die Schmutzanhaftung im Laufe der Zeit immer mehr.

      Grundreinigung unumgänglich

      Nach Aussage der Beteiligten erfolgte nach der zweiten Verfugung keine Grundreinigung des neu verlegten Bodenbelages. Damit erklären sich auch die festgestellten Epoxidharzrückstände.

      Eine Grundreinigung mit geeigneter Chemie und geeigneten Maschinen ist aber nach einer Epoxidharzverfugung von Fein­steinzeugfliesen, bedingt durch deren Materialeigenschaften, ­zwingend erforderlich.

      41481619_bae926bce8.tif Völlig unakzeptabel sah der neue Boden in einem Friseursalon aus.

      41481620_cfb018af8b.tif Harzschleier sind die Ursache

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