Duft von Walderdbeeren. Ljubica Perkman

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Duft von Walderdbeeren - Ljubica Perkman

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Gedanken rasten.

      Sie ging langsam zur Tür und öffnete. Kreidebleich vor Angst erblickte sie die blutigen Hände Blagojes. Sein Blick war wild und krank und durchbohrte Lena voller Hass. »Gib mir sofort dein ganzes Geld, sonst …«, drohte er mit der blutigen Faust.

      »Welches Geld, Blagoje? Ich habe kein Geld. Nicht mal, um mir Brot zu kaufen«, antwortete Lena leise und erschrocken. »Gib mir das Geld! Ich habe nichts womit ich nach Rijeka zurückkehren kann. Ich bringe dich um, ich schwöre es«, sprach er zornig und kam drohend auf sie zu.

      »Höre Blagoje, tu das nicht. Ich bin arm, sehr arm. Du kannst das ganze Haus durchsuchen. Du wirst nichts finden. Wenn du was findest – behalte es, aber da ist nichts. Glaube mir.«

      Sie sah ihm in die Augen und senkte dann den Blick zu Boden. Sie konnte seinen Anblick nicht ertragen. Er musste geisteskrank sein und sie hatte es nicht gemerkt. Blagoje durchsuchte das Haus, lief hin und her, durchwühlte ihre Sachen, schrie dabei und drohte ihr immer wieder, sie umzubringen. Dann verließ er das Haus, nicht ohne ihr noch einmal zu drohen: »Wenn du die Polizei rufst, komme ich wieder und mache das, was ich dir schon gesagt habe. Also hüte dich«, zischte er durch die Zähne.

      Als die Tür endlich hinter ihm ins Schloss fiel, ließ sich Lena auf die Couch fallen und brach in Tränen aus. Sie konnte die letzten Stunden nicht fassen, es schien ihr, als habe sie in einem Krimi mitgespielt. So was konnte es doch nicht geben. Sie war froh, dass ihr Nachbar und sie noch lebten und es dauerte lange, bis sie Anto wieder in die Augen blicken konnte – wegen dieser Geschichte, die sie nicht hatte absehen können. Sie konnte nicht erwarten, dass Anto ihr diesen Vorfall jemals verzieh.

      Diese Schmerzen und diese Schmach, die er ihretwegen hatte aushalten müssen. Und sie schämte sich sehr, dass ihr Zuzug in dieses Dorf mit so einer Geschichte begonnen hatte.

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