Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag. Eberhard Fohrer

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Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag - Eberhard Fohrer MM-Reiseführer

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Ruinen eines römischen Theaters (Karte), das meis­te wurde jedoch durch die Baumaßnahmen der letz­ten Jahr­zehnte zerstört. In der Um­ge­bung findet man noch die Ruinen meh­re­rer Aquä­dukte, die Wasser von den Las­síthi-Bergen bis zum Ha­fen trans­por­tierten (→ Lassíthi-Ebene/An­reise).

      Mosaikbrunnen: An der Ufer­pro­me­na­de Agía Paraskeví mit ih­ren vielen Sou­ve­nir­lä­den, Restaurants, Bars und Cafés trifft man unvermutet auf einen schwer mit­ge­nom­me­nen rö­mi­schen (oder by­zan­tinischen) Mo­sa­ik­brunnen na­mens Sa­ra­kíno. Er hat die Form ei­ner flachen Py­ramide, Stufen füh­ren zur Spitze, auf den Sei­ten­flä­chen sind ver­schiedene Fisch­erszenen ge­staltet. Nur noch eine Sei­te ist rela­tiv gut er­hal­ten: Man er­kennt Was­ser­vö­gel und Fi­sche, im obe­ren Teil ein Boot mit ei­nem Rude­rer und einem Mann, der eine Krake an Bord zieht, un­ten einen Fischer mit blau­em Hut. Das Wasser trat früher wahr­scheinlich aus der Spit­ze heraus, floss als dün­ner Film über die Mosaike he­runt­er und brach­te da­bei die Farben zum Leuch­ten. Heute führt der Brun­nen kein Was­ser mehr, die wenigen erhaltenen Mo­saik­stein­chen sind mit Be­ton befestigt.

Der römische Mosaikbrunnen in Liménas Chersonísou

      Der römische Mosaikbrunnen in Liménas Chersonísou

      Fels von Kastrí: Wenn man vom Brun­nen weiter die Uferstraße entlang­geht, kommt man zum kleinen Fischer­hafen. Er liegt ganz im Schutz des ex­ponier­ten Kalk­steinkaps Kastrí. Unter Wasser hat man Reste von Hafenmolen ent­deckt, die wahr­scheinlich noch aus vorrömi­scher Zeit stammen.

      Auf dem Plateau liegen die über­wucher­ten Grundmauern der drei­schif­fi­gen Ba­silika Kastríou aus dem 5. Jh. mit umgestürzten Säulen­stümp­fen und Res­ten ei­nes schönen Mosaikbodens. Sie war einst über 50 m lang und damit eine der größ­ten Kirchen Kretas, viel­leicht die Haupt­kirche des Episkopats Cher­só­ni­sos. Schö­ner Blick, vor allem bei Nacht, auf die Hafen­promenade und über den Ort.

      An der Nordseite fällt das Kap steil zu einer Felsplatte ab, die sich etwa in Mee­res­höhe befindet (→ Baden). An der Nordostecke liegen drei rechteckige Becken, die von den Römern zur Fisch­zucht verwendet wurden. Für das Meer­wasser besa­ßen sie Ein- und Aus­lauf­kanäle, die wahrscheinlich mit Gittern ver­sperrt wer­den konn­ten. Am Südhang unterhalb der Basilika ist die kleine Kapelle Agía Pa­raskeví in eine höh­lenartige Öffnung hineingebaut. Am Ostersamstag um Mit­ternacht fin­det hier die große Auferstehungsfeier statt (→ Feste).

Überreste der frühchristlichen Basilika auf dem Kap Kastrí

      Überreste der frühchristlichen Basilika auf dem Kap Kastrí

      Basilika Ágios Nikólaos: Am öst­lichen Ortsausgang hat man auf einem vor­sprin­gen­den Kap direkt am Meer eine weitere frühchristliche Basilika ent­deckt (auf dem Ge­lände des Hotels Eri Beach, Nähe „Star Waterpark“). Die klei­ne Kapelle Ágios Ni­kó­laos wurde im 18. Jh. in die Grundmauern hinein­ge­baut, in römi­scher Zeit stand hier wahr­scheinlich ein Tempel. Wegen ih­rer ex­ponierten Lage ist ein Teil der Ba­si­li­ka im Meer versunken, die fünf­ecki­ge Ap­sis liegt gleich hinter der Kapelle.

      „Aquaworld“: Das liebevoll gestal­tete Aquarium erreicht man, wenn man am west­li­chen Ortsausgang die Stra­ße landeinwärts nimmt. Eröffnet wurde es 1995 von John aus Schottland. Be­trach­ten kann man in bis zu 15 Becken u. a. Muränen, Kra­ken, Oktopus, Zacken­barsch und Rochen (fast alle aus den Netzen von Fischern geret­tet), aber auch zahlreiche Schildkröten, Leguane, einen riesigen Tigerpython und andere Schlangen.

      ♦ April bis Okt. Mo-Sa 10-18 Uhr (letzter Ein­tritt 17.15 Uhr), Eintritt ca. 8 €, Kind/Stud. 4 €. Tel. 28970-29125, aquaworld-crete.com.

      „Labyrinth“: Die neueste Attraktion von Liménas Chersonísou ist ein Erleb­nis­park mit Streichelzoo, er liegt seit­lich der Straße nach Kastélli (beschil­dert). Das Laby­rinth hat man in 20-30 Min. durch, alles andere im Park kostet extra, z. B. Quad­bahn, Bogenschießen und Pferdereiten.

      ♦ April bis Okt. tägl. 10-20 Uhr (2020 nur Sa/So geöffnet). Eintritt ca. 10 €, Kind 4-11 J. 6 €, unter 4 J. frei. Tel. 28970-29297, www.labyrinthpark.gr.

      Im Bereich von Liménas Cherso­nísou sind zahlreiche sandige Bade­buch­ten in die weichen Kalksteinfelsen ein­gelagert. Überall bieten Tavernen Liegen und Sonnenschirme (gegen Gebühr), oft auf Grünflächen, aber auch ma­le­risch auf Felszungen. Der lan­ge Strand von Anissáras liegt gut 2 km außerhalb.

      Unmittelbar im Ort erstreckt sich ein schmaler Sandstrand, der meist bis zum letz­ten Fleck mit Liegestühlen und Sonnenschirmen voll gestellt ist. Bes­ser ist der etwa 400 m lange, weiße Sand­strand westlich vom Fischerhafen, aller­dings schließen sich direkt da­ran die große Anlage des Creta Maris und andere Ho­tels an, deshalb ist es auch hier immer ziemlich voll. Rich­tung Nor­den folgen mehrere in den Ufer­fel­sen ein­ge­lagerte Sandbuchten (→ näch­s­ter Ab­schnitt). Ruhe findet man auf den Fels­plat­ten am vorderen Ende des Hafenkaps, di­rekt un­ter­halb des Pla­teaus mit der by­zan­ti­nischen Basilika.

In vielen Restaurants kann man direkt am Strand essen

      In vielen Restaurants kann man direkt am Strand essen

      Der folgende Strand von Lychno­státis gleich hinter dem Museum ist im Hochsom­mer eine Oase der Ruhe im Gegensatz zu den weiter westlich lie­genden Stränden, in der Bar kann man Getränke und einen Imbiss im Schatten von Kasuarinen zu sich nehmen.

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