Feurige Zeichen aus höheren Dimensionen. Illobrand von Ludwiger
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»Wir fürchten uns vor allen Phänomenen, die uns auf das Gebiet der ›Geisterjäger‹ treiben, was uns aus dem Bereich reiner Forschung hinauswirft. Die Phänomene sind für den Geschmack der Leute zu schillernd, das Verhalten ähnelt mehr der sprichwörtlichen Magie als dem typischen Niveau von PSI oder den bekannten Kräften der Physik.«
»PSI-Phänomene können sich niemals mit der klassischen Physik aussöhnen«, vermutet J. Beloff: »Die moderne Physik ist, woran wir ständig erinnert werden, völlig davon verschieden. Sie hat ihr eigenes Budget von Paradoxien und scheint Erfolg versprechender zu sein als alle möglichen Arten zur Erklärung des Paranormalen.«
Jede neue Entdeckung sollte von der Wissenschaft zur Kenntnis genommen werden, auch wenn sie noch so seltsam und unvereinbar mit bestehenden Gesetzen erscheint, denn kleine Anomalien können zu weitreichenden Entdeckungen führen. Starke Anomalien verhindern allerdings jede wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Fakten bereits im Vorstadium, da jeder Wissenschaftler die Kluft zwischen bekannten und den außerordentlichen Phänomenen sofort erkennt und seine Unfähigkeit zu einer Erklärung im Rahmen des gegenwärtigen Paradigmas genau einschätzen kann.
Der Teilchenphysiker und Mitarbeiter von Heisenberg, Hans-Peter Dürr, stellte fest (Dürr 1997):
»Jeder zeigt seine Schmerzgrenze zwischen dem, was er noch zu glauben bereit ist, und dem, was er für baren Unsinn hält, an einer anderen Stelle. Diese Grenze wird von objektiven und subjektiven Faktoren bestimmt.«
Die amerikanische National Academy of Sciences behauptete im Jahr 1987, dass nicht einmal die außersinnliche Wahrnehmung bestätigt werden könne (Griffin 1987), und in einem Erlass des National Research Council – quasi der »Wissenschafts-Vatikan« – von 1988 wird erklärt:
»Den existierenden Beweisen, sowohl statistischen als auch andersartigen, auch unabhängig davon, wie stark sie sind, kann ohne eine überzeugende und umfassende Theorie keinerlei Wert beigemessen werden.«
Was erlebt wird, existiert im wissenschaftlichen Sinne nur dann, wenn es eine theoretische Deutung dafür gibt!
Weil dieses Vor-Urteil in der Wissenschaft allgemeine Gültigkeit hat, könnte man so vorgehen, dass man zunächst alle ungewöhnlichen Fakten ohne eine gründliche Untersuchung zu einem vorwissenschaftlichen Datenmaterial macht und mit diesem eine Erweiterung des bestehenden theoretischen Modells versucht. Ist dieses »überzeugend und umfassend«, dann erst kann mit einer tieferen finanzierten wissenschaftlichen Analyse der bis dahin ausgeschlossenen nicht-wissenschaftlichen Fakten begonnen werden.
Demnach ist der erste Schritt, alle seltsamen Erscheinungen zu sammeln, spielerisch so zu tun, als seien sie exakt, und zu versuchen, ein theoretisches Modell für diese und alle anerkannten Phänomene aufzustellen. Jetzt muss man manche unglaublichen Fakten nicht mehr für Wissenschaftskollegen auf eine glaubhafte Weise hin reduzieren und sich dem Wissenschaftsbetrieb anbiedern – so, wie dies die wissenschaftlichen Parapsychologen tun müssen, um ernst genommen zu werden –, sondern man kann die seltsamsten Phänomene einer Datei zuführen. Denn die gesammelten Daten werden ja nicht als »wissenschaftlich« ausgegeben.
1. Kugelblitze
1.1 Allgemeine Eigenschaften
Im Folgenden sollen die vielen Beobachtungen flammender Lichterscheinungen zusammengestellt und untersucht werden, die wissenschaftlich noch nicht verstanden werden. Mit diesen muss eine theoretische Erweiterung der Physik vorgenommen werden, um sie zu erklären. Dabei wird vorausgesetzt, dass es sich bei diesen Berichten um nachgewiesene Fakten handelt, was in Anbetracht der gewaltigen Anzahl sich gegenseitig bestätigender Zeugen als gesichert werden kann.
Das Phänomen der Kugelblitze wird heute allgemein noch immer nicht als ein Naturphänomen akzeptiert, weil es noch keine »überzeugende und umfassende« Theorie dafür gibt. Das mag daran liegen, dass die Kugelblitzforscher besonders unglaubliche Effekte, die von Kugelblitzen erzeugt werden, aus Glaubwürdigkeitsgründen verschweigen.
Dr. Walther Brand hatte 1923 einen ersten zusammenfassenden Bericht über Kugelblitze in Deutschland publiziert. Aber er hatte nur 215 aus einer ihm vorliegenden Sammlung von rund 600 Fällen aus den Universitätsbibliotheken in Marburg, Berlin, Göttingen und aus dem Observatorium in Hamburg ausgewählt. Alle Berichte, die »unmögliche« Eigenschaften enthielten, sortierte er aus (Brand 1923). Diese verständliche Rücksichtnahme auf die Akzeptanz durch seine Wissenschaftskollegen müssen wir nicht einhalten, weil wir keine wissenschaftlichen Fakten anzubieten versuchen. Wir haben bei der MUFON-CES und IGAAP wiederholt über das Kugelblitzphänomen berichtet (Beck 1981, Brand 1923, von Ludwiger 1978).
Im Jahr 1975 rief I. P. Stachanow in Russland seine Landsleute auf, ihm Erlebnisse, die sie mit Kugelblitzen hatten, zu schicken. Im Lauf von neun Monaten erhielt er bereits rund 1500 Berichte (Stachanow 1979). Bis zum Jahr 1980 gab es bereits 1600 Publikationen über Kugelblitze (Barry 1980). Mark Stenhoff zitierte 1999 bereits 2400 Veröffentlichungen (Stenhoff 1999). Bis 1980 wurden 60 Fotos von Kugelblitzen gemacht (Barry 1980).
Seit 1988 gibt es alle zwei Jahre Kongresse über Kugelblitze mit wissenschaftlichen Vorträgen des International Committee on Ball Lightning (ICBL). In einem Handbuch über Kugelblitze sind die wesentlichen Erkenntnisse über Kugelblitze zusammengefasst (Rakov & Ulman 2003).
Die weltweit geführten Datenbanken enthielten im Jahr 2013 bereits 4420 Kugelblitz-Beobachtungen. In Russland hatten 1989 das Ehepaar Grigoriev und O. Schireyaewa 5315 Fälle, hauptsächlich aus ihrer Heimat, zusammengetragen (Grigoriev et al. 1989). Eine Datenbank mit Berichten über Kugelblitz-Sichtungen in Deutschland und Österreich wurde 2006 veröffentlicht (Keul et al. 2006).
Das Phänomen der Kugelblitze ist ein sehr seltenes Phänomen. Eine gewöhnliche Kugelblitz-Sichtung, die sich im Haus ereignet, läuft etwa so ab, wie in folgendem Beispiel, das ich mit Erlaubnis der Berichterstatterin hier wiedergeben darf:
»Am 10. November 2013, ich war gerade im Urlaub, und meine beiden erwachsenen Kinder, damals 20 und 23 Jahre alt, blieben daheim. Ausgerechnet da ereignete sich ein ganz übles Gewitter über Witten. Beide bekamen eine leichte Panik, als sich der Himmel zuerst gelblich, später orange-gelblich über das ganze Gebiet hin verfärbte und auch nach Ende des Gewitters nur zögerlich zurückfärbte. Zu Beginn des ungewöhnlichen Unwetters rief mich meine Tochter an und schickte mir Bilder. Ich war ganz baff, aber auch besorgt, als ich einen solch gelb-orange farbigen Himmel sah. Da ahnte ich nicht einmal, was sonst noch passieren würde an diesem Tag.
Mein Sohn Gordon, der direkt unter dem Dach wohnt, verließ sein Zimmer während des Gewitters gegen 16. 30 Uhr und kam eilig eine steile, offene Treppe herunter, um zu seiner Schwester zu gehen, deren Zimmer sich in der ersten Etage befindet. Fast unten angekommen, vernahm er plötzlich ein leise wisperndes Geräusch, das sich ihm auffällig von hinten näherte und allmählich ein wenig lauter wurde. Er schaute sich hastig um, während er bereits ein feines Kribbeln im Oberkörper und vor allem im Gesicht verspürte, so wie hauchfeine Stromstöße. Auch standen ihm sämtliche Haare auf den Armen zu Berge, berichtete er mir im Nachhinein.
Er sah eine medizinballgroße Kugel durch die geschlossene Holztür meines Schlafzimmers fliegen oder schweben in etwa 1,60 bis 1,70 Metern Höhe. Sie flog in gleichbleibend rascher Geschwindigkeit durch den kurzen Flur, und das in etwa einem Meter Distanz an meinem panikgestimmten Sohn vorbei, der nicht schnell genug ins nahe Zimmer seiner Schwester kommen konnte.