Mindful Leadership. Janice Marturano

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Mindful Leadership - Janice Marturano

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General Mills, dass meine Achtsamkeitspraxis mich auch zu einer besseren Führungskraft machte. Gleichzeitig wurde mir die Belastung meiner Freunde, Kollegen und Bekannten aus anderen Bereichen immer deutlicher bewusst. Es war und ist noch immer unglaublich schwierig, mit Exzellenz zu führen. Diese Menschen arbeiteten sehr hart und waren erschöpft und auch frustriert, weil sie nicht über ausreichend Zeit und Raum verfügen, um die kreativen Lösungen, das Mentoring und das strategische Wissen einzubringen, die in ihren Möglichkeiten lagen.

      Ich begann mich zu fragen, ob das Achtsamkeitstraining, das ich mitgemacht hatte, nicht auch dazu genutzt werden könnte, einige der angeborenen mentalen Fähigkeiten zu kultivieren, die in direktem Zusammenhang mit exzellentem Leadership stehen. Es hatte auf mein eigenes Leben eine Wirkung, die weit über Stressbewältigung hinausging. Es verwandelte meine Art, dem Chaos des Lebens zu begegnen, und diese Veränderung wurde langsam für mein Umfeld spürbar.

      Eines späten Nachmittags saß ich an meinem Schreibtisch. Ich schaute auf meine Uhr und stellte fest, dass es an der Zeit war, nach Hause zu gehen. Ich bemerkte auch ein Gefühl der Zufriedenheit und Erfülltheit angesichts der getanen Arbeit. Fast augenblicklich erinnerte ich mich an Hunderte von Tagen, an denen das nicht der Fall gewesen war, an denen ich auf die Uhr schaute und schockiert war, dass es schon Zeit war, zu gehen, und mich fragte, wo der Tag nur geblieben war.

      Dieser kurze Augenblick war ein Durchbruch. Er machte mir klar, wie sehr sich mein Leben durch das Achtsamkeitstraining änderte. Auch wenn ich noch immer weit davon entfernt bin, die ganze Zeit über achtsam zu sein – die Veränderung besteht darin, für meine Familie und meine Arbeit präsent zu sein, anstatt mein Leben zu verpassen.

      Die Entdeckung mit meinen Kollegen teilen

      Im Herbst 2005 ging ich mit einem Freund zu einer Sitzung der leitenden Angestellten zum Thema Innovation. Wir hatten einen ganzen Nachmittag frei gehalten, um darüber zu sprechen, was den kreativen Prozess behinderte und was ihn beförderte. Wir probierten alle möglichen Methoden aus, die das Auftauchen neuer, bahnbrechender Ideen in Aussicht stellten.

      Wir saßen an kleinen Tischen und arbeiteten mit dem Seminarleiter daran, Hürden auf dem Weg zu mehr Innovation zu identifizieren. Nach vielen Stunden und wenig Fortschritt stand einer der Vizepräsidenten auf und sagte etwas frustriert klingend: „Also, es ist ja nicht so, dass wir keine großartigen Ideen haben. Wir haben kluge, kreative Leute. Aber wenn jemand seinem Team eine Idee vorstellt, dann passiert immer das Gleiche: Alle am Tisch stürzen sich auf einmal darauf, mit Kommentaren wie ‚Dafür haben wir kein Geld, die Geschäftsführung wird sich niemals darauf einlassen, so was Ähnliches gab es schon mal vor zehn Jahren, das wird zu lange dauern‘ und so weiter und so fort. Bevor die Idee überhaupt nur mal einen Atemzug lang existieren darf, um zu sehen, ob vielleicht etwas dran sein könnte, ist sie schon wieder vom Tisch.“ Die Gruppe konnte sich in seinen Worten gut wiederfinden.

      In diesem Moment wusste ich, dass ich einen Weg finden musste, Achtsamkeitstraining in die Entwicklung von Führungsexzellenz zu integrieren. Was der Vizepräsident beschrieb, war die Art und Weise, wie der menschliche Geist sich selbst Geschichten erzählt, die uns dann schließlich einschränken, individuell und kollektiv. Die Herausforderung würde jetzt sein, ein Training zu entwickeln, das für eine eher konservative Firma mit bereits gut ausgebildeten Führungskräften akzeptabel wäre.

      Um in kürzester Zeit den größtmöglichen Einfluss zu haben, würde ich zuerst an die Ebene der leitenden Angestellten und Direktoren herantreten müssen. Ich war selbst bereits seit einiger Zeit leitende Angestellte bei General Mills und kannte diese Gruppe von Profis als klug, engagiert und immer auf der Suche nach Exzellenz. Ich wusste auch, dass wir alle Zugang zu einer großen Bandbreite an den neuesten und besten Trainings für Führungskräfte hatten, ein Mindful-Leadership-Training würde sich also an sehr hohen Standards messen lassen müssen.

      Da ich angefangen hatte, Achtsamkeit insbesondere zu praktizieren, um meine Effektivität als Führungskraft zu verbessern, mehr Verantwortung zu übernehmen, mich tiefer mit den Menschen in meinem Leben zu verbinden und dabei im Gleichgewicht zu bleiben, hatte ich kein Interesse daran, das Training als Stressbewältigungs- und Gesundheitsförderungsprogramm anzubieten. Dieses mentale Training sollte dazu da sein, einen anderen Weg des Führens zu finden, einen Weg, der zuerst die Führungskraft unterstützen und dann weiter Einfluss auf die Firma als Ganzes haben würde, und vielleicht sogar noch darüber hinaus.

      Ich begann, mich mit einzelnen meiner Kollegen darüber zu unterhalten, erzählte ihnen von meinen Erfahrungen und lud sie ein, selbst ein neues Training auszuprobieren, das Saki und ich entwickelt hatten. Als ich vierzehn Teilnehmer beisammen hatte, fuhren Saki und ich mit ihnen zum ersten viertägigen Mindful-Leadership-Retreat in ein kleines Gästehaus in Minnesota. Das Retreat wurde dann unter dem Titel „Cultivating Leadership Presence Through Mindfulness“ bekannt. Es war ein intensives und einzigartiges Erlebnis, und ich war mehr als gespannt auf das aufrichtige Feedback der Teilnehmenden. Ein wenig besorgt war ich allerdings auch. Wie dachten die Leute wirklich darüber? Ich war schon zu lange in einer leitenden Position, um Erfolg als selbstverständlich vorauszusetzen. Ich wollte versuchen, ihn messbar zu machen und mehr über die genaueren Umstände des Erfolgs oder Misserfolgs zu erfahren.

      Ich verschickte einen einfachen Fragebogen mit fünf offenen Fragen:

      War das Retreat wertvoll?

      Gab es Teile darin, die wertlos waren?

      Was hat Sie überrascht?

      Ist das Training wertvoll für das Unternehmen?

      Falls ja, inwiefern?

      Als die Bögen zurückkamen, war das am meisten darin vorkommende Wort transformativ.

      Diese Antwort kam spontan, und als die zurückgekehrten Teilnehmer von ihren Kollegen nach ihren Erlebnissen gefragt wurden, sagten viele lediglich: „Du musst es auch machen.“ Eine virulente Ausbreitung begann und brachte wöchentliche Meditationssitzungen, alle zwei Monate ausgedehnte Praxistreffen und schließlich ein jährliches Retreat für ehemalige Teilnehmer mit sich. Es war zu keiner Zeit ein offizielles Programm der Firma. Es wurde durch die Führungskräfte selbst begonnen und weitergeführt, und sie waren es auch, die mich nach einer Weile baten, ein Angebot für alle Ebenen ihrer Abteilungen zu erstellen. Diese Nachfrage führte zur Entwicklung eines siebenwöchigen Kurses mit dem Titel „Mindful Leadership and Wellness“. Ein paar Jahre darauf wurde ich nach einem Training für neue Manager gefragt und entwickelte daraufhin ein zweitägiges Programm mit dem Titel „Leading differently: The Power of a Purposeful Pause“.

      Die Tatsache, dass sich dieses Training virulent ausbreitete und die Führungskräfte um mehr zusätzliches Achtsamkeitstraining zu ihrer Unterstützung baten und dann das Training für alle Angestellten in ihrer Abteilung zugänglich machten, spricht bezüglich der Effektivität von Mindful Leadership für sich. Indem sie durch das Training Konzentration, Kreativität, Klarheit und Mitgefühl entwickelten, fanden die Führungskräfte von General Mills den inneren Raum, um mehr Inspiration und Anteilnahme in ihr Arbeitsumfeld zu bringen, und sie sorgten dafür, dass auch ihre Mitarbeiter an dem Training teilnehmen konnten. Sieben Jahre später führt der Weg noch immer weiter, über fünfhundert Angestellte haben inzwischen an „Mindful Leadership and Wellness“ teilgenommen.

      2008 entschieden Saki und ich, das Training international anzubieten. Nochmals kontaktierte ich einzelne Führungskräfte, diesmal außerhalb von General Mills, und auch die ehemaligen Teilnehmenden von General Mills unterstützten mich auf diese Weise.

      Die Nachfrage nach den viertägigen Retreats wurde immer größer, bis Saki und mir schließlich klar wurde, dass die Arbeit mit Mindful Leadership eine eigene Non-Profit-Organisation und ausgebildete Anleiter erforderte, und zwar solche, die sowohl etwas von Führungsrollen verstanden

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