Erziehen nach Montessori für Dummies. Noemie d'Esclaibes
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Erziehen nach Montessori für Dummies - Noemie d'Esclaibes страница 7
Die Montessori-Pädagogik ermöglicht es den Kindern, den Planeten und andere zu respektieren, und gleichzeitig Vertrauen in sich selbst zu entwickeln. Angewandt in Schulen, ob privat oder öffentlich, bietet sie eine Antwort auf viele der praktischen Schwierigkeiten, mit denen Erzieher und Lehrer tagtäglich konfrontiert sind: Mangel an Lust, Spaß, Selbstständigkeit und so weiter, ein widersprüchliches Verhältnis zu Wissen, nicht erkannte Schwierigkeiten, Übersättigung. Sie gibt den Kindern die Möglichkeit, sich auf die Arbeit zu freuen – eine Lösung für die zunehmende Schulphobie. Sie macht die Schule zu einem Ort der Freude, der Entdeckung und des Lernens und nicht zu einem Tunnel voller sinnloser Zwänge.
Wir haben dieses Buch geschrieben, damit jeder diese Pädagogik kennenlernen und ihre Grundlagen verstehen kann. Es ist gut, wenn sie sich mehr und mehr in unserer Welt ausbreitet, aber sie wird sich auch immer wieder verändern. Maria Montessori hat bewusst kein Patent auf ihre Methode angemeldet, damit diese sich mit der Zeit weiterentwickelt. Somit kann jeder einfach behaupten, die Konzepte zu beherrschen oder nach der Methode zu unterrichten. Dieses Buch soll Ihnen ermöglichen zu begreifen, was Maria Montessori ursprünglich umsetzen wollte. Dies ist notwendig, um nicht Fehlinterpretationen zu übernehmen und damit von ihrem ursprünglichen Projekt abzuweichen.
Brauchen Sie weitere Argumente? Schlagen Sie dieses Buch auf und haben Sie Vertrauen. Gehen Sie in Ihrer eigenen Geschwindigkeit vor. Sie können es schaffen! Der morgige Tag gehört Ihnen.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Wir haben dieses Buch so gestaltet, dass es die Pädagogik für verschiedene Altersgruppen erklärt. In jedem Teil werden Sie sowohl die Philosophie als auch das wichtigste Material entdecken. Natürlich können Sie einige Elemente aufgreifen und zu Hause anwenden. Wir haben dieses Buch für alle Zielgruppen angelegt: Eltern, Erzieher, Bildungsexperten, Neugierige und andere.
Montessori für Dummies besteht aus sechs Teilen, unter anderem dem für die Reihe berühmten Top-Ten-Teil. Nach einem Überblick über die Pädagogik selbst, ihren Ursprung, ihre Hauptprinzipien und ihre Reichweite in der heutigen Welt wird die Methode nach Altersgruppen vorgestellt.
Teil I: Was ist Montessori-Pädagogik?
Montessori, was ist das? Der Name einer Pädagogik, die seit mehr als einem Jahrhundert in aller Munde ist und nun scheinbar überall angewendet wird! Man findet sie in Klassenzimmern mit Regalen voller interessanter Lernmaterialien, in den Auslagen von Buchhandlungen und sogar bei Friedenskonferenzen! Aber Montessori ist auch das außergewöhnliche Ziel einer italienischen Frau, Maria Montessori, die die bemerkenswerte Intuition hatte, dass ein Kind etwas anderes sein kann als ein Schulkind, das bestraft und diszipliniert werden muss. Die Methode ist eine Philosophie, die Selbstständigkeit, Vertrauen und Wohlwollen fördert. Sie wird von einer Reihe von Lernmaterialien begleitet, deren Relevanz heute von den Neurowissenschaftlern bestätigt und von Eltern und Lehrern anerkannt wird. Ihre Hauptprinzipien zu verstehen, bedeutet, der Erziehung neues Leben zu geben. Gleichzeitig können wir darauf vertrauen, dass wir mit diesem neuen Umgang mit unseren Kindern eine bessere Welt für morgen schaffen!
Teil II: Montessori für Kinder von 0 bis 3 Jahren
Nach einem ihrer Besuche in Indien erkannte Maria Montessori, dass die ersten Lebensjahre eines Kindes entscheidend sind, und dass das Kind von Geburt an eine Erziehung erhalten sollte, die seine Selbstständigkeit fördert. Obwohl sich die meisten ihrer Schriften und Reden auf das Kind ab dem dritten Lebensjahr konzentrieren, schenkt sie den tiefgreifenden Bedürfnissen der Jüngsten, sowohl physisch als auch psychisch, große Aufmerksamkeit. Niemals zuvor wird sich ein Wesen so sehr verändern, entwickeln und entfalten wie zwischen 0 und 3 Jahren. Und genau um diese Erwartungen zu erfüllen, haben sie und ihr Team mit der Entwicklung spezifischer Materialien und Lernmittel für Kleinkinder begonnen. Der andere wesentliche Punkt, den sie sich vornahm, war die Ausbildung von Erwachsenen, die sich um Kinder unter 3 Jahren kümmern, denn diese kann nicht dieselbe sein wie die für ältere Kinder. Im Jahr 1947 bot ihre enge Mitarbeiterin Adel Costa Gnocci die erste Montessori-Ausbildung für die Betreuung von 0- bis 3-Jährigen an. All diese Initiativen zeugen von ihrem Wunsch, jedem Lebensalter die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken!
Teil III: Montessori für Kinder von 3 bis 6 Jahren
Ab einem Alter von 3 Jahren (in einigen Einrichtungen 2,5 Jahre) können Kinder in Montessori-Kinderhäuser aufgenommen werden. Diese Klassen, »vorbereitete Umgebungen« genannt, bringen Schüler von 3 bis 6 Jahren, also gemischten Alters und Niveaus, zusammen, um die Entwicklungsstufen der Kinder zu berücksichtigen. Dieser Zeitraum ist, wie bei den 0- bis 3-Jährigen, durch einen absorbierenden Geist gekennzeichnet und ermöglicht eine Festigung und Verstärkung des bisher Gelernten. Kinder in Montessori-Umgebungen folgen keinem Lehrplan, der ihrem Alter entspricht. Ihnen steht das gesamte Material zur Verfügung, das sie ganz individuell und abhängig von den sensiblen Phasen, in denen sie sich gerade befinden, verwenden können. Der Pädagoge gibt zum Beispiel keine bestimmte Tageszeit für Mathematik oder für Sprache vor. Es ist das Kind, das, geleitet von seiner eigenen Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen, entscheidet, welcher Aktivität es sich widmen möchte. Es kann einen Tag oder sogar mehrere Tage mit einem bestimmten Themengebiet verbringen. Der Erwachsene vertraut ihm und akzeptiert, dass es besser als jeder andere weiß, was in diesem Moment gut für es ist. Der Erwachsene kann es natürlich anleiten, ihm vorschlagen, eine neue Aktivität zu entdecken, wird sie ihm aber niemals aufzwingen. Das Kind lernt durch Handhabung, durch Experimentieren, es ist für sein Lernen selbst verantwortlich. Durch den Umgang mit dem wissenschaftlich erarbeiteten Montessori-Material erforscht es auf konkrete und spielerische Weise die Welt. Dies wird seine Kreativität fördern – eine unverzichtbare Eigenschaft, um selbstständig eigene Lösungen finden zu können. Maria Montessori erkannte schnell, dass Kinder in der vorbereiteten Umgebung, die von der ausgebildeten Erzieherin geschaffen wird, gerne arbeiten, angeregt werden und aktiv sind, um Neues zu lernen!
Teil IV: Montessori für Kinder von 6 bis 12 Jahren
Diese zweite Entwicklungsphase vom 6. bis 12. Lebensjahr ist eine Zeit der Stabilität für das Kind. Unter guten Bedingungen zeigt es große Ruhe und Gelassenheit. Es ist dann zu intensiver geistiger Arbeit in allen Disziplinen fähig. Wenn die Umgebung, die der Erwachsene in dieser Zeit vorbereitet, ihm die Mittel dazu bietet, wird es eine enorme Menge an Wissen in den verschiedensten Bereichen ansammeln. Zu Beginn dieser Phase setzt sich sein Charakter stark durch. Zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr lernt das Kind, indem es seine Umwelt mit den Sinnen aufnimmt, aber in dieser neuen Periode wird es zu einem Wesen, das fähig ist, sich Kultur anzueignen. Es fragt immer mehr nach dem Warum der Dinge, weil es sich in einer Phase der extrovertierten Intelligenz befindet. Das ist nicht immer einfach für Eltern! Aber ein unglaublicher Moment des Austauschs und der gemeinsamen Entdeckungen.
Teil V: Montessori für alle
Die Prinzipien der Montessori-Pädagogik und ihre enormen Entwicklungsmöglichkeiten für das Kind sind umso relevanter, wenn es um Profile geht, die mehr Hilfe benötigen. »Dys«-Kinder, autistische Kinder, ältere Menschen, sie alle haben Schwierigkeiten in ihrem täglichen Leben und müssen eine Methode finden, die es ihnen ermöglicht, Fortschritte zu machen sowie Vertrauen und Selbstständigkeit zu gewinnen. Und da Montessori-Schulen nicht nur für »andersartige Kinder« gemacht sind, wie wir allzu oft mit einem negativen Unterton hören, sind gerade diese Schulen in der Lage, alle Profile aufzunehmen und sich an verschiedene Situationen anzupassen. Die Idee bleibt die gleiche, nämlich sich mit dem, was man kann,