Erziehen nach Montessori für Dummies. Noemie d'Esclaibes

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Erziehen nach Montessori für Dummies - Noemie d'Esclaibes

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target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_66cacd13-0b30-567a-9159-84797cfd610f.png" alt="images"/> Ein paar Zahlen…

      Es gibt etwa 35.000 Montessori-Schulen auf der ganzen Welt, davon 5.000 Schulen in den USA und mehr als 600 in Großbritannien.

       In Deutschland gibt es etwa 1.000 Montessori-Einrichtungen (600 Kindergärten und 400 Schulen, davon 35 Prozent staatlich).

       In den Niederlanden haben die 160 Montessori-Schulen einen Vertrag mit dem Staat. Sie sind sehr beliebt. Etwa 5 Prozent aller Schüler haben einen Teil ihrer Schulzeit in einer Montessori-Schule verbracht.

       Eine der Inspirationsquellen der Schulreform in Finnland war die Montessori-Pädagogik. Seit dem Jahr 2000 liegt Finnland in der internationalen PISA-Studie der OECD in allen Klassifizierungen an erster Stelle. Andere Länder, wie beispielsweise Kanada oder Schweden (312 Montessori-Schulen), haben ebenfalls die Montessori-Pädagogik erfolgreich in die staatlichen Schulen integriert. Vor Kurzem wurde in England die Montessori-Pädagogik in mehrere öffentliche Grundschulen übernommen, womit maßgebliche Erfolge erzielt wurden.

      Maria Montessori wurde dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert, für die großartige Idee, die ihrer gesamten Pädagogik zugrunde liegt: eine Welt des Friedens zu schaffen. Sie hat die beiden Weltkriege durchlebt und verstanden, dass Kinder die Zukunft der Menschheit sind. Und nur wenn man ihnen erlaubt, sich frei zu entwickeln, mit Respekt für sich selbst und für andere, werden sie als Erwachsene wollen, dass Frieden auf der Erde herrscht.

      Maria Montessori beschrieb das Kind als einen »vergessenen Bürger«, obwohl es doch die Zukunft der Menschheit ist und in den Mittelpunkt aller Debatten gestellt werden sollte. Ungerechtigkeiten, Hindernisse, Tadel und Schuldzuweisungen verhindern, dass es sich frei entfaltet. Zeigt man dagegen Verständnis für die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Kindes und seine tiefsten Bedürfnisse, wird es selbstbewusst, respektvoll, stark, frei denkend und fähig, sich für das Wohl aller einzusetzen.

      Aus diesem Grund muss der Erwachsene unbedingt eine andere Haltung entwickeln, um die konflikthafte Beziehung zwischen dem Kind und dem Erwachsenen als schwacher und starker Partner aufzubrechen. Wenn der Erwachsene dem Kind erlaubt, sich zu entwickeln, indem er ihm ganz an seine Bedürfnisse angepasste Umgebungen und Materialien bereitstellt, hilft er ihm zu verstehen, dass alles im Universum ein harmonisches Ganzes bildet, von dem es nicht nur ein Teil ist, sondern in dem es auch eine unverzichtbare Rolle spielt. Das Kind wird sich für die ihm anvertraute Welt verantwortlich fühlen. Es wird also mit dem Gedanken aufwachsen, dass es lernen muss, sich um sich selbst zu kümmern, aber auch um andere und seine Umwelt, weil es gegenüber jedem von ihnen eine Rolle übernehmen muss.

      Wer war Maria Montessori?

      IN DIESEM KAPITEL

       Die Geschichte einer freien und engagierten Frau

       Vom ersten Kinderhaus zu einer vollständigen Lehrmethode

       Die Ursprünge einer innovativen Pädagogik

      Im Mai 1951 wurde von der AMI (Association Montessori Internationale) in London der neunte internationale Montessori-Kongress organisiert. An der Konferenz zum Thema »Bildung als Hilfe für die natürliche Entwicklung der kindlichen Psyche von der Geburt bis zur Universität« nahmen 150 Delegationen aus 17 verschiedenen Ländern teil. Mario Montessori, das Alter Ego seiner Mutter in ihrer Arbeit, sprach über ihre Methode. Bei den Abendveranstaltungen vermittelte Maria Montessori, damals 81 Jahre alt, ihre Bildungsphilosophie. Sie sprach vom Kind als »psychischem Embryo« mit der Fähigkeit, sich spontan »selbst zu erschaffen«, mithilfe einer mysteriösen inneren psychischen Kraft.

      Maria Montessori ist in einem Zeitalter der Veränderungen, ja der Revolutionen geboren! Es ist also kaum erstaunlich, dass sie eine andere Denkweise über Dinge in der Bildung entwickelt hat. In jeder Phase ihres Lebens musste sie kämpfen, sich durchsetzen und neu erfinden. Dabei war sie nicht nur eine maßgebliche Figur im Bereich der Pädagogik, sondern auch eine freie und engagierte Frau, die sich jederzeit für ihre Mitmenschen eingesetzt hat. In ihrer Biografie entdecken wir eine wissenschaftliche und politische Persönlichkeit, deren Arbeiten die Schulen auf der ganzen Welt revolutioniert haben.

      Maria Montessori ist am 31. August 1870 in Chiaravalle geboren, einer Stadt in der Provinz Ancona in Italien. Ihr Vater, Alessandro Montessori, war ein früherer Offizier aus einer adligen und sehr konservativen Familie. Er arbeitete in der Finanzdirektion eines Tabakunternehmens. Trotz seiner revolutionären Denkweise und seiner Ideale aus der Jugend wurde er ein angesehenes Mitglied des Bürgertums und hielt streng an seinem »guten Benehmen« fest. In diesem Zeitalter brachte es die Karriere in der Finanzverwaltung mit sich, dass man oft umziehen musste. Die Regierung schickte ihn von Unternehmen zu Unternehmen in unterschiedlichen Regionen. Seiner Familie blieb keine andere Wahl, als ihm zu folgen.

      Eine Gesellschaft im Umbruch

      Mitten in der industriellen Revolution hatte Alessandro Montessori Schwierigkeiten, sich an die Dynamik der im Umbruch befindlichen Welt anzupassen. Seine Frau war sehr viel empfänglicher dafür und begrüßte den Wandel, zumal er auch eine hervorragende Zukunft für ihre einzige Tochter versprach.

      Als Maria Montessori fünf Jahre alt war, wurde ihr Vater als Oberbuchhalter nach Rom versetzt. Damit hatten die ständigen Umzüge ein Ende, Alessandro gewann seine Stabilität zurück und konnte seinen beruflichen Aufstieg in Ruhe fortsetzen. Maria wuchs anschließend in der Hauptstadt auf und nutzte das riesige kulturelle Angebot in ihrer Umgebung in vollen Zügen.

      Maria, die Rebellin

      Schon als Jugendliche hatte Maria Montessori konkrete Vorstellungen von ihrer Ausbildung. Und schon sehr früh begann sie, sich für Mathematik zu interessieren. Ihre Eltern wollten, dass sie Lehrerin wird, was ihrer Meinung nach ein hervorragender Beruf für die Mädchen der damaligen Zeit war, aber mit ihrem starken Charakter lehnte Maria das rundheraus ab. Sie wollte lieber Ingenieurwissenschaften studieren!

      In den Vorlesungen, die sie besuchte, war sie das einzige Mädchen. Doch empfand sie diese Situation überhaupt nicht als unangenehm. Sie war von der Biologie fasziniert. Außerdem erklärte sie schnell, dass es ihre Berufung sei, Ärztin zu werden, etwas, das in Italien vor ihr noch keine Frau erreicht hatte. Ein absoluter Skandal! In dieser Zeit durften keine Frauen die medizinische Fakultät besuchen. Die Familienmitglieder und Freunde waren schockiert und gegen diese Entscheidung, und insbesondere ihr Vater verbot ihr, ihren Berufswunsch umzusetzen.

      Nach einer langen Odyssee durfte sie schließlich studieren. Dennoch war dies sehr schwierig, weil ihr Vater strikt bei seiner Meinung blieb. Sie wurde nur von ihrer Mutter unterstützt, die an ihren Erfolg glaubte. Erst 1896, als Maria ihre Abschlussrede in Anwesenheit ihres Vaters hielt, erkannte dieser beim Anblick des begeisterten Publikums seinen Stolz, die erste

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