Erziehen nach Montessori für Dummies. Noemie d'Esclaibes
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Von Amerika in die schwarzen Jahre
Im Laufe der Jahre reiste sie unermüdlich, gab Unterricht in Spanien, Holland, Deutschland, Frankreich und Australien und betreute die Gründung neuer Schulen. Maria Montessori hinterließ überall großen Eindruck, denn sie erwies sich als beste Fürsprecherin des Kindes. Sie glaubte, dass ihre Entdeckungen mit der Zeit über den Bereich der Kindheit hinausgehen und die Gesellschaft als Ganzes erreichen und verbessern würden. Um sicherzustellen, dass ihre Gedanken gut verstanden werden, beschloss sie, viel zu schreiben. Sie verließ sich mehr und mehr auf ihren Sohn Mario, der ihr ebenbürtig wurde und sie vor all denjenigen beschützte, die versuchten, auf die eine oder andere Weise mit ihr in Kontakt zu treten. Maria Montessoris Wunsch nach Weitergabe ihres Wissens schien unersättlich zu sein.
1913: Maria Montessori unternimmt ihre erste Reise in die USA. Graham Bell, Erfinder des Telefons, gründet eine Montessori-Gesellschaft, deren Vorsitzende die Tochter von Präsident Wilson ist. Der Gesellschaft treten rund 5.000 Menschen bei, um an einer von Maria Montessoris Konferenzen teilzunehmen. Danach entstehen etwa 100 Montessori-Schulen in Amerika.
1914: Sie veröffentlicht ihr zweites Buch über ihre Methode: Mein Handbuch.
1915: In New York wird das Buch Praxishandbuch der Montessori-Methode veröffentlicht.
Die Ausstellung »Das neue Kind«
Anlässlich der Weltausstellung in Kalifornien richtet Maria 1915 eine Montessori-Klasse in einem Glasbau ein. Sie wird von Helen Parkhurst geleitet, einer ihrer früheren Studentinnen. Die Besucher können sich setzen und die Kinder durch die Glaswände beobachten. Diese Ausstellung besuchen mehr als 18 Millionen Interessierte. Diese Initiative, die »das neue Kind« zeigt, gewinnt zwei Goldmedaillen der Ausstellung in der Kategorie Ausbildung und bringt Tausende von Fachleuten im Bereich Ausbildung zusammen.
1917: Ihr Sohn Mario bleibt in den USA und eröffnet eine Montessori-Klasse in Kalifornien, in die auch die Kinder amerikanischer Stars wie Douglas Fairbanks und Mary Pickford gehen. Maria reist nach Los Angeles, wo sie einen Kurs gibt und 1917 die Hochzeit ihres Sohnes mit seiner ersten Frau besucht. Anschließend verlässt sie die USA für sehr lange Zeit.
1919: Maria Montessori ist 49 Jahre alt und lebt in Barcelona, reist aber ohne Unterlass. Sie unternimmt ihre erste offizielle Reise nach London und leitet dort sieben internationale Vorlesungen zur Ausbildung für 250 Studenten.
1922: Eröffnung eines Kinderhauses in Wien durch Anna Freud, die Tochter des berühmten Psychoanalytikers. Maria Montessori besucht die Schule 1923, im Jahr des Erscheinens von Das Kind in der Familie.
1926: Maria verbringt den Herbst in Südamerika, wo sie eine Reihe von Konferenzen abhält und durch ihre Anwesenheit die Montessori-Bewegung in Argentinien anregt. Im selben Jahr spricht sie vor dem Völkerbund in Genf über »Erziehung und Frieden«. 1929: Es wird offiziell: Maria gründet mit ihrem Sohn Mario die AMI (Association Montessori Internationale), die alle Aktivitäten der Montessori-Schulen und -Gesellschaften auf der ganzen Welt regelt, ebenso wie der Schulung der Lehrer. Maria Montessori ist die Vorsitzende. Der Sitz der Gesellschaft ist in Berlin. Die Gesellschaft gestattet ihr, die Kontrolle über die Montessori-Bewegung zu behalten, damit diese Methode nicht verwässert oder von anderen eingenommen wird. Maria und Mario sind der Meinung, dass die Methode von den Regierungen akzeptiert und in öffentlichen Schulen unter der Leitung von Maria Montessori unterrichtet werden muss.
1931: Mahatma Gandhi, politischer Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, besucht die Montessori-Schulen in Rom.
1933: Die Nazis zerstören die Montessori-Bewegung in Deutschland systematisch und schließen alle Schulen, die diese Pädagogik anwenden. Maria Montessori verlässt das faschistische Italien, um sich in Spanien niederzulassen, wo sie weiter veröffentlicht.
1934: Der letzte Montessori-Kongress findet in Rom statt, bevor alle Montessori-Schulen Italiens durch Benito Mussolini geschlossen werden, der ihre Auflösung schon ein paar Jahre zuvor gefordert hatte. Diese plötzliche Schließung der Montessori-Schulen wird durch das Schulministerium beschlossen, das behauptet, viele der von Maria Montessori beschäftigten Lehrer seien Gegner des faschistischen Regimes.
1936: Maria Montessori muss Spanien überstürzt verlassen, als General Franco an die Macht kommt. Englische Freunde organisieren zusammen mit der Regierung ein Militärschiff und sie muss innerhalb weniger Stunden ausreisen. Dabei lässt sie praktisch alles zurück, was sie besitzt und geht ins Exil in Holland.
1937: Der sechste internationale Montessori-Kongress findet in Kopenhagen zum Thema »Erziehung und Frieden« statt.
1938: Maria Montessori hält eine Rede an der Sorbonne in Paris, wo sie für ein Erziehungssystem plädiert, das durch eine Reform der Moral zum Frieden führt. Ihre Zuhörer sind bereits davon überzeugt, während sich andere auf einen weiteren Krieg vorbereiten.
Veröffentlichungen von Maria
Im Jahr 1935 wird ihr Buch Das Kind veröffentlicht. Dieses Werk wird vielfach neu aufgelegt. Es enthält die wichtigsten Ideen, die anhand von zwei konkreten Beispielen belegt werden. Ein Jahr später erscheinen Das Kind in der Familie und Von der Kindheit zur Jugend. Diese Titel gehören heute noch zu den meistverkauften.
Von Indien zur Anerkennung
1938: Im Dezember beschließt sie, nach Indien zu gehen, wo ihre Bewegung sehr bekannt ist. Sie ist der Ansicht, dass sie sehr langandauernde Reisen im Land unternehmen muss, um ihre Anhänger zu treffen. Die politischen Anführer Indiens, wie beispielsweise Gandhi, unterstützen sie und glauben fest an ihre Methode.
1939: Im Alter von 70 Jahren geht sie mit Mario auf eine lange Reise durch das Land. Sie leitet einen Schulungskurs für mehr als 300 Studenten und Lehrer, die aus allen Regionen kommen. Der Aufenthalt dauert fast sieben Jahre, weil zu diesem Zeitpunkt der Zweite Weltkrieg ausbricht. Maria Montessori trifft in Indien auf ein Volk, das ihre Ideen ungeduldig erwartet und sofort bereit ist, sie bei der Umsetzung zu unterstützen. Jetzt scheint es keine Hindernisse mehr für die Realisierung ihrer Arbeit zu geben, aber erneut zerstören politische Ereignisse ihre Projekte.
1940: Italien tritt an der Seite von Deutschland in den Krieg ein. Im Juni wird Mario Montessori von der Kolonialregierung Indiens als »Landesfeind« verhaftet. Maria Montessori steht unter Hausarrest. Im August wird ihr Sohn auf Entscheidung des Vizekönigs freigelassen, in Würdigung der Leistungen von Maria und anlässlich ihres 70. Geburtstags. Sie dürfen das Land jedoch nicht vor Ende des Krieges verlassen.
1946: nach Ende des Krieges, am 30. Juli, kehrt sie nach sieben Jahren nach Holland zurück. An der Seite ihres Sohnes reist sie wieder nach England, um einen neuen Ausbildungskurs zu halten.
1947: Maria Montessori kehrt auf Einladung der italienischen Regierung nach Italien zurück und