Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane. Pete Hackett

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Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane - Pete Hackett

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Bande kämpfen sollst! Ich will sagen, es genügt, wenn du das Versteck dieser Halunken aufspürst!“

      Kraftlos ließ sich der junge Mann auf das Bett sinken.

      „Das ist …“

      „Dein Urteil will ich nicht hören!“, unterbrach ihn der Minenbesitzer grob. „Ich habe die Bedingungen zu stellen, nicht du! Und erinnere dich daran, Milburn, dass du anderswo nicht mehr anfangen kannst! Nur hier in Silverrock, in meiner Mannschaft, bist du sicher! Ich habe dir deinen Steckbrief gezeigt, weißt du noch? Ich brauche nur den Sheriff in Gunnison zu verständigen, und im ganzen Land geht die Hetzjagd auf dich los!“

      „Ich weiß“, murmelte Cleve mühsam. „Ich weiß!“

      „Schön, dass du vernünftig bist!“ Monroe lächelte kalt. „Und nun die zweite Möglichkeit. Ich erwarte einen Mann namens Jim Trafford im Silverrock Basin. Er kann jeden Tag hier auf tauchen. Halt die Augen nach ihm offen, Cleve. Und wenn du ihn triffst, dann erschieß ihn!“

      Milburn gab sich einen Ruck.

      „Ich soll ihn … Monroe, warum?“

      „Das geht dich nichts an! Du hast zu tun, was ich sage, klar?“

      „Mister Monroe, ich bin kein Revolvermann! Ich bin als Transportbegleiter für Sie gefahren, und ich will das jederzeit wieder tun! Ich will …“

      „Was du willst, interessiert mich nicht! Ich habe dir deine Chancen geboten! Entweder du spürst das Baxter Camp in den Bergen auf, oder du erledigst diesen Jim Trafford, wenn er auftaucht! Andernfalls … nun ja, dein Steckbrief ist gut aufgehoben bei mir, und der Sheriff in Gunnison wird sich freuen, einen guten Tipp zu bekommen!“

      „Nein, nein, das nicht! Nur das nicht! Sally …“

      „Es liegt bei dir, ob sie noch mehr Kummer bekommt!“

      Cleve Milburn schluckte. Er starrte zu Boden und sagte heiser: „Ich werde tun, was Sie verlangen, Boss! Ich verspreche Ihnen, ich werde mein Möglichstes tun!“

      „Sehr schön, mein Junge! Ich habe es nicht anders erwartet!“

      Monroes Stimme war von hämischer Selbstsicherheit erfüllt. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, wandte er sich ab, und gleich darauf war Cleve Milburn allein …

      *

      Eine Woge aus Tabaksqualm, Schnapsdunst und Stimmengewirr brandete Tonto entgegen, als er die halbhohen Schwingtüren aufstieß und den Frontier Palace betrat.

      Die Tischreihen waren voll besetzt. Stühle wurden gerückt, Karten klatschten und Gläser klirrten. Beim Großteil der Gäste handelte es sich um Arbeiter aus den umliegenden Silberminen, das war an der derben, einfachen Kleidung, an den kräftigen Gestalten mit den schwieligen, erdverkrusteten Händen festzustellen. Die anderen Männer wären Bürger der Stadt.

      Als Tonto zur Theke ging, folgten ihm sämtliche Blicke. Er kümmerte sich nicht darum, bestellte einen Whisky, und der hemdsärmelige Barkeeper bediente ihn mit zuvorkommender Schnelligkeit.

      Der Duft eines herben Parfüms umfing Tonto plötzlich. Direkt neben ihm raschelte seidig ein Kleid. Eine leise Frauenstimme fragte: „Sie warten auf Monroe?“

      Er drehte sich halb und schaute in Sally Milburns Gesicht. Das gelbe Lampenlicht verstärkte noch den Glanz ihrer großen grünen Augen. Ihre Schultern waren bloß, die Haut schimmerte pfirsichfarben. Das enge Kleid betonte noch die erregenden Formen ihres biegsamen Körpers.

      Ihr Blick war fest und forschend. Schweigend wartete sie auf Antwort.

      Er stellte das leere Glas auf die Theke zurück.

      „Sie haben recht, Ma’am!“

      „Nennen Sie mich doch Sally“, sagte sie lächelnd. „Ich bin keine reiche Lady – ich bin nur Tänzerin.“

      Er erwiderte ihr Lächeln. „Nun gut, Sally!“

      Ihre Miene wurde ernst. „Sie haben sich also entschieden, Tonto?“

      „Blieb mir eine andere Wahl?“

      „Nein, das nicht!“, murmelte sie mit jäher Bitterkeit. „Wir alle hier in Silverrock haben nur die eine Möglichkeit.“

      „Meinen Sie? Ich habe jedenfalls die andere gewählt!“

      Ein Schimmer von Überraschung glitt über ihre Miene. Impulsiv fasste sie mit beiden Händen seine Arme.

      „Tonto! Heißt das, dass Sie nicht auf Monroes Angebot eingehen?“

      Die Erregung in ihrem Blick erstaunte ihn.

      Ehe er antworten konnte, rief eine ungeduldige Stimme durch den Saloon: „Sally, dein Auftritt! Ich warte schon!“ Ein glatzköpfiger Mann stand neben einem aufgeklappten Klavier und schaute, auf die Zehenspitzen gestellt, zu ihnen herüber.

      Sally seufzte und ließ Tonto los. Das Feuer in ihren grünen Augen erlosch.

      „Ich komme schon, Rhett! – Tonto, ich sehe Sie nachher!“

      Anmutig glitt sie zwischen den Tischreihen davon. Tonto lehnte sich gegen die Theke. Drüben nahm der Glatzköpfige vor dem Klavier Platz. Sally Milburn stieg langsam die Stufen zu dem Podium im Hintergrund des Raumes empor.

      Der Kahlkopf schlug ein paar Takte auf dem Klavier an, und der dumpfe Lärm im Saloon erstarb jäh. Alle Augenpaare wandten sich dem Podium zu, auf dem jetzt Sally stand – genau an der Grenze zwischen Licht und Dunkelheit.

      Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, ein Lächeln, von dem jeder Mann im Saloon annehmen konnte, dass es ihm galt. Sie machte ein paar federleichte Tanzschritte, wie zur Übung – und die Menge im Frontier Palace staute den Atem.

      Tonto merkte plötzlich, wie sein Herz schneller schlug.

      Diese Frau da oben auf dem Podium besaß mehr als ein schönes Gesicht und eine wundervolle Figur – ein Hauch berückender Faszination strahlte von ihr aus, der jeden Mann gefangennahm.

      Sally Milburn nickte dem Klavierspieler lächelnd zu.

      Die Finger des Mannes begannen flink über die Tasten zu gleiten. Die Klänge breiteten sich durch den ganzen Raum aus und formten sich zu einer flotten Melodie.

      Sally Milburn raffte den rüschenbesetzten Saum ihres engen Kleides bis zu den Knien hoch, machte vor dem Publikum, noch immer das Lächeln auf den fruchtroten Lippen, einen anmutigen Knicks – und dann begann sie zu tanzen.

      In diesem Augenblick legte sich eine Hand auf Tontos Schulter. Eine raue Stimme sagte: „Kommen Sie! Monroe wartet im Nebenzimmer!“

      Einer der Männer, die Cleve Milburn am vergangenen Nachmittag gefangen in die Stadt gebracht hatten, stand vor Tonto – ein sehniger finsterblickender Bursche, dessen Revolverkolben mit Kerben übersät war.

      Mit einer Kopfbewegung zeigte er zur verschlossenen Nebenzimmertür hinüber.

      „Okay!“, sagte Tonto knapp und folgte dem Revolvermann.

      Hinter

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