Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane. Pete Hackett

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Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane - Pete Hackett

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fuhr splitternd in die Holzdecke.

      Tontos Rechte kam blitzschnell hoch, erwischte Nat Henshaw genau unter dem Kinn, und während der Desperado lautlos zusammensackte, riss ihm Tonto den Revolver aus der Faust.

      Der zweite Revolvermann schlug mit verzerrtem Gesicht seinen Colt auf Tonto an. Monroes Rechte zuckte in den Ausschnitt seiner grauen Jacke.

      Tonto ließ sich auf die Knie fallen und schoss die Petroleumlampe entzwei. Das Petroleum verlöschte, ehe es sich entzünden konnte. Schlagartig senkte sich undurchdringliche Finsternis über den Raum.

      Im Saloon waren die Klavierklänge verstummt. Männer schrien durcheinander. Tische und Stühle wurden in der Eile umgeworfen. Die Pendeltüren knarrten.

      Auf der Main Street tackten noch immer die Hufe. Schüsse dröhnten zwischen den Häuserfronten. Das Zersplittern von Fensterscheiben war zu hören. Mit schrillen Schreien trieben die Reiter die Gäule an.

      „Vorsicht!“, schrie jemand im Saloon.

      „Sie schießen auf alles, was sich bewegt. Großer Himmel! Sie haben die Stadt überfallen, diese Banditen! Sie haben …“

      Die Worte gingen im Bersten der Revolverschüsse unter.

      Inzwischen hatte Tonto in der Dunkelheit einen Stuhl ergriffen. Er schleuderte ihn in Richtung der Tür. In das laute Poltern hinein krachten zwei Colts, die Mündungsflammen stachen zur Tür.

      „Lynn!“, brüllte Monroe. „Versperr ihm den Weg, Lynn!“

      Geduckt glitt Tonto quer durch das Zimmer zum Fenster hinüber. Ganz nahe neben ihm feuerte ein Mann, und die Kugeln sirrten wieder zur Tür hinüber. Tonto stieß hastig den angelehnten Fensterflügel auf und ließ sich wendig über das niedrige Fensterbrett gleiten.

      Er landete federnd auf dem hölzernen Gehsteig.

      Drinnen schrie der Revolvermann: „Das Fenster, Boss! Er ist aus dem Fenster entwischt!“

      „Zum Teufel! Dann steh hier nicht herum! Los, ihm nach!“

      Tonto raffte sich hoch, rannte die Hauswand entlang und bog hastig in eine tintenschwarze Häuserpassage.

      Auf der Straße peitschten noch immer Schüsse. Staub wallte in dichten Schwaden im gelben Lampenlicht, das aus den erleuchteten Fenstern über die Fahrbahn fiel. Ein Reiterrudel sprengte in halsbrecherischem Galopp dem Ortsausgang zu. Überall stürzten jetzt Männer aus den Häusern und schossen wie verrückt hinter den Banditen her. Die Reiter verschwanden in der Nacht.

      „Mister Monroe“, schrillte eine Männerstimme, „das war die Baxter Bande! Wir müssen die Verfolgung aufnehmen, Mister Monroe! Wir …“

      „Unsinn!“ Monroes grollende Stimme kam von der Veranda des Frontier Palace.

      „Vielleicht wollten uns die Halunken nur in eine Falle locken! Wir haben Wichtigeres zu tun! Tonto ist entkommen! Jagt ihn, Leute, jagt ihn und bringt ihn mir, tot oder lebendig! Vorwärts!“

      Stimmengesumm lief die Häuserfronten entlang. Türen und Fenster klappten. Tritte pochten auf Veranden und Gehsteigen.

      Monroe schrie: „Lynn, sag den anderen Boys Bescheid! Sie sollen die ganze Stadt auf den Kopf stellen, um diesen verdammten Kerl zu erwischen! Los, los, Lynn, jede Sekunde ist kostbar!“

      Tonto wartete nicht länger. Es war bezeichnend, dass sich Monroe jetzt nicht um die Baxter Bande kümmerte, die ihm bereits so viele Schwierigkeiten gemacht hatte. Jetzt ging für ihn Jim Trafford vor, und seine Revolverleute würden alles daransetzen, seine Befehle auszuführen. Von dieser Minute an war Silverrock Todesgebiet für den Kämpfer aus Arizona!

      Tonto machte sich keine Illusionen. Er musste fort aus der Stadt. Auf dem schnellsten Weg! Wie schnell er auch sein mochte, gegen diese Übermacht konnte er sich unmöglich behaupten.

      Er rannte den Häuserdurchlass entlang und bog dann in einen Hinterhof. Kurz blieb er stehen, um sich zu orientieren. Dann schlug er die Richtung zum Mietstall ein. Erst wenn er auf dem Rücken von Red Blizzard saß, würde er eine Chance besitzen, der gnadenlosen Hetzjagd zu entgehen.

      Die ganze Stadt hatte sich in einen Hexenkessel verwandelt!

      Während Tonto über Hinterhöfe hetzte, Bretterzäune überstieg und sich durch enge Häuserlücken zwängte, waren seine Gedanken wieder bei den Minuten, in denen er Elmer Monroe nach seinem Vater gefragt hatte.

      Warum hatte Monroe mit der Antwort gezögert? Warum hatte diese Frage ihn so offensichtlich getroffen?

      Diese Gedanken weckten eine fast wilde Hoffnung in Tonto. Ben Smolett hatte ihn vor dieser Hoffnung gewarnt. Er hatte ihm gesagt, dass damals vor jenen langen zwanzig Jahren alle Chancen gegen seinen ahnungslosen Vater gestanden hätten. Und er hatte ihn daran erinnert, dass Allan Trafford in dieser langen Zwischenzeit bestimmt etwas gegen seinen früheren Partner unternommen hätte, wenn er wirklich noch lebte.

      Zweifel befielen Tonto. Aber immer wieder musste er an Monroe denken! Hätte es nicht zum Wesen dieses machtgierigen, skrupellosen Mannes gepasst, ihm – Tonto – die Gewissheit über den Tod Allan Traffords höhnisch ins Gesicht zu schleudern? Warum hatte er es nicht getan?

      Fünfhundert Meilen hatte Tonto von Arizona aus zu den Elk Mountains in Colorado zurückgelegt, und doch hatte er jetzt das Gefühl, dass sein Trail nunmehr erst den Anfang fand.

      Wenn er lebend aus Silverrock entkam!

      Er musste es schaffen!

      Tonto bog um eine Schuppenecke und hatte den Mietstall vor sich. In stiller Schwärze lag das breite niedrige Brettergebäude. Der weite Korral dahinter war leer.

      Tonto wollte schon seine Deckung verlassen, da entdeckte er die schattenhaften Bewegungen drüben bei der Korralumzäunung und an der Mietstallecke. Für einen Moment glaubte er das matte Blinken von Metall zu erkennen.

      Flüstern trieb zu ihm her.

      „Jetzt haben wir ihn todsicher fest! Ich wette meinen Kopf gegen eine leere Patronenhülse, dass er hierher kommen wird. Und ehe er auch nur eine Hand an sein Pferd legen kann, haben wir ihn in ein Sieb verwandelt.“

      Hastig zog sich Tonto hinter die Schuppenecke zurück. Bitterkeit verkniff seine Mundwinkel. Sie hatten ihm den einzigen Ausweg versperrt – er saß in der Falle!

      *

      Irgendwo hinter Tonto in der Dunkelheit schnaubte leise ein Pferd. Er drehte sich um, seine Augen versuchten die Finsternis über dem engen Hinterhof zu durchdringen. Wieder war da dieses gedämpfte Schnauben.

      Tonto presste die Lippen zusammen, senkte die Hand auf den Revolverkolben und schlich geduckt in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Sand mahlte unter stampfenden Hufen. Einige Sekunden später erkannte Tonto die Umrisse eines Pferdes. Auf den Zehenspitzen näherte er sich ihm.

      „Tonto!“, rief eine leise Stimme.

      Er zuckte zusammen. Seine Hand schloss sich um den Kolben der Waffe.

      „Tonto!“ rief es wieder.

      „Sind Sie es, Tonto?“

      Jetzt

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