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Frau abzufeuern.

      Sally seufzte. „Also gut, Cleve! Einverstanden! Holst du die Pferde?“

      Er nickte stumm und wollte von dem Felsblock rückwärts das Plateau überqueren. Da tauchten die ersten beiden Angreifer zwischen einigen Felsklötzen seitlich der Aufstiegsrinne auf und begannen sofort zu schießen.

      Sally und Cleve warfen sich instinktiv flach auf den Boden. Sie schossen gleichzeitig. Ein Bandit verschwand rückwärts kippend zwischen dem Geröll, der zweite duckte sich fluchend in Deckung zurück.

      Nun wurde es überall am Rand des halbkreisförmigen Felsplateaus lebendig. Revolver und Gewehrläufe erschienen hinter Felsblöcken. Jemand schrie wild: „Drauf auf sie, Leute! Bringt es zu Ende!“

      Schüsse knatterten in rasender Reihenfolge los.

      Cleve Milburn ächzte entsetzt. Sallys Hand krallte sich plötzlich in seine Schulter.

      „Cleve! Sieh nur, Cleve sieh!“

      Das Hämmern der Schüsse dauerte an. Schmetternde Schläge gegen kantiges Gestein waren zu hören. Staubfontänen spritzten zwischen dem Geröll empor. Banditen fluchten und schrien.

      Cleve Milburn hob den Kopf und sah den nächsten Angreifer eben mit einer halben Drehung zusammenbrechen. Die anderen warfen sich hastig in ihre Deckung zurück. Und jetzt erst erfasste Cleve, dass die rasenden Schüsse vom Tal heraufkamen, aus einem Gewehr blitzschnell abgefeuert.

      Sekunden später sahen er und seine Schwester unten vor dem Hang einen Reiter zwischen verkrüppelten Kiefern und Felstürmen auftauchen.

      Ruhig und aufrecht saß er im Sattel eines rotbraunen Pferdes. Er schien eben sein Gewehr nachgeladen zu haben, denn er zog den Kolben wieder an die Schulter hoch. Und schon wieder stach Mündungsflamme um Mündungsflamme aus dem kurzen, blinkenden Lauf. Der Mann repetierte und schoss mit einer Geschwindigkeit, wie sie Cleve Milburn noch bei keinem Gewehrschützen erlebt hatte.

      Neben ihm schien Sally beim Anblick dieses Reiters zu erstarren. Ihre Arme fielen herab.

      „Tonto!“, stieß sie hervor.

      Der junge bärtige Mann in der staubbedeckten Reiterkleidung feuerte das halbe Magazin auf den Felshang ab, wo die Banditen kauerten. Dann schwang er mit einem schrillen Kriegsruf die Waffe über den Kopf und lenkte seinen Fuchshengst hinter die Kiefern und Felstürme zurück. Ein Schleier von Pulverrauch zerwehte an der Stelle, wo er sich eben noch aufgehalten hatte.

      Das Echo der Schüsse verrollte an den Hängen der Elk Mountains. Tiefe Stille breitete sich aus.

      Sally Milburn hatte sich hinter dem Felsblock aufgerichtet und starrte wie gebannt ins Tal hinab. Cleve richtete sich halb hoch, fasste ihren Arm und zog sie in die Deckung zurück. Unruhe malte sich auf seinem Gesicht.

      „Ich fürchte“, murmelte er gepresst, „er kann uns auch nicht viel helfen!“ Sally schien die Worte gar nicht zu hören. Ein seltsames Leuchten stand in ihren Augen.

      Matter Hufschlag wehte vom Tal herauf. Die Stille am Felshang wurde von einer scharfen wütenden Stimme zerrissen.

      „Zu den Gäulen, Männer, los, los! Jeff, Dan und Will, ihr bleibt hier und achtet darauf, dass die beiden Vögel da oben nicht ausfliegen, klar? Ihr anderen kommt! Tonto darf uns nicht entwischen! Ihr wisst, dass er unser Versteck kennt! Dieser verfluchte Coyote! Der Teufel soll ihn holen!“

      Am Stiefelscharren und am Poltern von Gestein erkannten die Milburn Geschwister, dass sich die Banditen hangabwärts zurückzogen. Unten schnaubten und wieherten Pferde.

      Wieder war die Stimme des Bandenführers zu hören: „Schneller, Teufel noch einmal, schneller! Wenn uns der Halunke entwischt, sind wir geliefert!“ Steigbügel klirrten, Sattelleder knarrte. Dann setzte Hufgetrappel ein.

      Zwischen den Felsen und Kiefern, wo Tonto verschwunden war, blitzte wieder ein Mündungsfeuer auf.

      „Da ist er, Sol!“, schrillte eine Männerstimme.

      „Ihm nach! Vorwärts!“

      Das Trommeln der Hufe nahm an Heftigkeit zu. In dichtgeschlossener Kavalkade preschten die Banditen von dem Steilhang fort quer über den Talgrund auf das Gewirr von verkrüppelten Bäumen und Felsbastionen zu. Staub hing in graugelber Fahne in der sonnenlichtdurchtränkten Luft.

      Sally Wilburns Hände waren verkrampft. Ihre Brust hob und senkte sich unter der dünnen schweißnassen Reitbluse. „Mein Gott! Ich wünsche nur, dass er ihnen entkommt! Sie dürfen ihn nicht erwischen! Sie dürfen nicht!“

      Ihr Bruder machte ein finsteres Gesicht.

      „Denk lieber an uns!“, murrte er. „Für uns hat sich kaum etwas geändert, und wenn diese Schurken erst einmal zurückkommen, dann sind wir geliefert!“ Er wischte sich fahrig über die Stirn, und sein Handrücken wurde nass von Schweiß.

      *

      Die drei Banditen, die Sol Denrick zur Bewachung der Milburns zurückgelassen hatten, kauerten am unteren Ende der Felsrinne und spähten zum Plateaurand hinauf. Einer von ihnen, ein narbengesichtiger Bursche mit wild blickenden Augen, legte die Hände trichterförmig vor den Mund.

      „Hallo, da oben! Glaubt nur nicht, dass wir euch vergessen haben! Wenn ihr einen kleinen Ausflug machen wollt, dann nur zu! Wir warten!“

      Die beiden anderen grinsten. Einer stieß den Narbigen mit dem Ellenbogen an.

      „Wie ist das Mädel, heh? Hübsch?“

      „Und wie! Aber nichts für dich, Amigo! Du bist schließlich nicht allein …“ „Sehr richtig!“ sagte eine trockene Stimme von der Seite her. „Und weil ihr so hübsch beisammen seid, würde mich interessieren, wie es aussieht, wenn sechs Hände zum Himmel greifen!“

      Die drei Desperados warfen sich, ihre Revolver hochreißend, herum. Keine sechs Schritte von ihnen entfernt stand Tonto, das Henry Gewehr im Hüftanschlag. Seine Miene war völlig ausdruckslos, nur in seinen graugrünen Augen war das Feuer unerbittlicher

      Entschlossenheit zu erkennen, das in ihm brannte.

      „Höllenfeuer! Das ist …“

      „Keine Reden!“, unterbrach Tonto den Banditen scharf.

      „Entweder ihr lasst auf der Stelle die Schießeisen fallen und nehmt endlich die Pfoten hoch, oder ihr kämpft! Alles andere ist reine Zeitvergeudung!“

      Es schien für ihn ganz selbstverständlich, dass er hier stand – allein drei Banditen gegenüber.

      Die Verbrecher schnauften und tauschten unsichere Blicke.

      Schließlich stieß der Narbengesichtige wild hervor: „Zum Satan mit dir! Wir sind zu dritt und …“

      Er schlug den Colt auf Tonto an und drückte ab.

      Einen Sekundenbruchteil früher krachte das Henry Gewehr. Der Narbige schrie erstickt auf und schlenkerte mit schmerzverzerrter Miene die Hand, über die die Gewehrkugel eine blutige Furche gezogen hatte. Der Revolver lag vor seinen Stiefelspitzen. Nur wenige Handbreit davon entfernt hatte sich die Kugel in die Erde gebohrt.

      Die

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