Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane. Pete Hackett

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Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane - Pete Hackett

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Es gefällt mir einfach nicht, dass eine ganze Meute einen Wehrlosen kaltblütig auf den langen Trail befördern will. Und noch etwas: Ein paar von euren Gesichtern kenne ich von früher her! Es sind keine angenehmen Erinnerungen. Das Thema Banditen klingt schlecht aus eurem Mund!“

      „Na schön!“, knurrte Kinross zornig. „Dann mach nur zu, Großvater! Du wirst schon sehen, wohin dich das führt!“

      „Natürlich werde ich das sehen!“, bestätigte der Alte grinsend. „Du, junger Mann, Williams oder wie du heißt, geh über die Straße. Neben dem Store stehen zwei Gäule, die mir gehören. Bring sie her!“

      Greg räusperte sich. Sein Blick wanderte zwischen dem Alten und den Kinross Leuten hin und her.

      „Na, was ist?“, krächzte der Graubart. „Jetzt fang du bloß nicht auch noch an, mir Schwierigkeiten zu machen.“

      Gregs Stimme war heiser. „Mister, Sie sollten sich diese Sache wirklich überlegen. Diese Männer sind rücksichtslose Revolverschwinger. Sie werden …“

      „Zum Kuckuck, Hombre! Willst du nun von diesen Burschen umgebracht werden oder willst du mit mir reiten?“

      Ein Lächeln glitt über Gregs Gesicht. Wortlos setzte er sich in Bewegung und verschwand im Schatten neben dem Store. Wie der Alte gesagt hatte, standen dort zwei Gäule – zähe struppige Cowboypferde. Greg schwang sich in den Sattel des einen Pferdes und nahm die Zügel des anderen in die Linke. Mit der Rechten holte er einen Spencer Karabiner aus dem Scabbard, lud die Waffe durch und lenkte die Pferde aus dem Schatten ins gleißende Licht.

      Sein Helfer hatte die Kinross Leute inzwischen gezwungen, die Hände zu heben. Die Gesichter der Banditen waren finster vor Wut. Als Greg die Pferde neben dem graubärtigen Cowboy zum Stehen brachte, zischte Kinross gehässig:

      „So! Jetzt versucht mal, mit heiler Haut aus der Stadt zu kommen! In dem Moment, da ihr eure Gäule herumlenkt, wird euch ein Kugelhagel aus den Sätteln fegen!“

      „Ein netter Wunsch! Nur wird er nicht in Erfüllung gehen!“, krächzte der Alte und trat neben sein Pferd. Er hob seine Stimme: „Miss Mary! Ich glaube, jetzt brauchen wir Sie!“

      „In Ordnung, Mike!“, antwortete eine helle entschlossene Frauenstimme.

      Greg zuckte unwillkürlich zusammen und wandte den Kopf.

      Aus einem engen schattigen Häuserdurchlass trabte ein hochbeiniges rehbraunes Pferd. Im Sattel saß eine junge Frau, schlank, blond und mit hellgrauen klaren Augen, die furchtlos auf die Banditen gerichtet waren. Ihre Kleidung war einfach: eine helle Bluse, ein geteilter Rock, halbhohe zierliche Stiefel, und auf ihrem Rücken hing ein flachkroniger Hut an einer Windschnur. Sie hielt eine Winchester 73 in den schmalen Händen, die Mündung war auf die Desperado Schar gerichtet.

      Greg warf dem Alten einen erstaunten Blick zu. Der Cowboy grinste. „Ein Prachtmädel!“, flüsterte er. „Wir werden uns völlig auf sie verlassen können.“

      „Zum Teufel!“, grollte Kinross. „Was soll das ganze Theater! Madam, Sie sind doch nicht so närrisch, sich in dieses Spiel einzumischen?“

      „Warum nicht?“ Die Stimme der Reiterin klang ruhig und fest. Sie hielt den Rehbraunen mitten auf der breiten Fahrbahn, kümmerte sich nicht um das Getuschel, das die Gehsteige entlanglief und zielte weiterhin mit dem Gewehr auf Kinross und seine Männer.

      „Ich werde dafür sorgen, dass Mike und Williams ungehindert aus der Stadt kommen. Lasst euch also nicht einfallen, irgendwelche Dummheiten zu machen! Ich bin auf einer Ranch in Süd Texas aufgewachsen und verstehe, mit diesem Gewehr umzugehen. Und einer Frau werdet ihr ja nicht in den Rücken schießen, oder?“

      Die Banditen tauschten wütende Blicke.

      Die Reiterin sagte ruhig: „Mike, du kannst aufsteigen!“

      Der Graubärtige schwang sich mit einer Geschmeidigkeit auf sein Pferd, die man seinem Alter nicht mehr zugetraut hätte. Er beugte sich zu Greg hinüber.

      „Was habe ich gesagt? Ein prächtiges Girl!“

      Er lenkte langsam sein Pferd herum. „Kommen Sie, Williams!“

      „Aber wir können doch Ihre Begleiterin nicht alleine …“

      „Doch, wir können! Haben Sie nicht gehört, was Mary vorher sagte? Oder glauben Sie wirklich, einer dieser Schufte würde es wagen, mitten in dieser Stadt, vor aller Augen auf eine Frau zu schießen? Nein, nein, junger Mann, seien Sie ganz unbesorgt!“

      „Ihr könnt reiten, Mike!“, rief Mary, ohne den Blick von den wutbebenden Desperados zu nehmen. „Ich komme bald nach!“

      „Okay, Miss Mary!“

      Mike nickte Greg aufmunternd zu. „Eine zünftige Sache, was? Erinnert mich an meine jungen Tage in Missouri.

      Damals ging es auch so lebendig zu!“ Seine kleinen wasserblauen Augen funkelten. Er drückte seinem Braunen die Sporen in die Flanken. „Hoh, vorwärts, mein Guter!“

      Er winkte den Banditen mit der Schrotflinte zu. „Auf ein herzliches Nimmerwiedersehen, Gentlemen!“ Sein Pferd schnellte vorwärts, Staub wirbelte auf. Mit einem schrillen Cowboyruf sprengte der Reiter die Straße entlang.

      Greg schaute das Mädchen zögernd an. Das Gewicht des Spencer Karabiners in seinen Fäusten schien sich zu verdoppeln.

      „Madam, ich …“

      „Sie sollten die Sache nicht unnötig verzögern, Williams“, unterbrach ihn Mary. Ihre Stimme war kühl und selbstsicher. Unwillkürlich fühlte Greg so etwas wie Ärger in sich.

      „Nun reiten Sie schon!“, hörte er das Mädchen fordern.

      Wortlos zog Greg das Pferd herum und jagte hinter dem alten Mike her, dessen geduckte Gestalt straßenabwärts von einer gelben Staubfahne verschleiert wurde.

      *

      Sie hatten die Stadt hinter sich gelassen. Gregs Begleiter trieb seinen Braunen hinter eine Gruppe hoher Cottonwood Büsche. Er rückte den alten verbeulten Stetson aus der Stirn, wischte sich den Schweiß vom Gesicht und rieb sich dann grinsend die Hände.

      „Geschafft!“, krächzte er. „Wie damals in Missouri, als ich noch ein junger Hüpfer war!“

      Erst jetzt schob Greg den Spencer Karabiner in den Scabbard zurück. Aus engen Augen spähte er über die Sträucher unruhig zur Stadt zurück.

      „Machen Sie sich um Miss Mary keine Sorgen. Sie wird gleich kommen. Wir warten hier auf sie.“

      Stirnrunzelnd stützte Greg die Hände aufs steile Sattelhorn.

      „Ich verstehe das alles nicht! Warum habt ihr mir geholfen? Ihr kennt mich doch gar nicht.“

      „Muss man jeden kennen, dem man hilft? Miss Mary und ich – wir haben nun mal was dagegen, wenn ein Haufen übler Burschen einem einzelnen Mann keine Chance lässt.“

      „Ist das der einzige Grund?“, fragte Greg gedehnt.

      Der alte Weidereiter blinzelte ihn an.

      „Sie

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