Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane. Pete Hackett

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Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane - Pete Hackett

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Graubart zuckte die mageren Schultern. „Warten Sie, bis Miss Mary kommt!“

      „Wer ist sie?“

      „Sie heißt Mary Lockwood. Ihrem Vater gehört eine Ranch unten in der Nähe von San Antonio. Er wurde vorgestern aus dem Hinterhalt erschossen.“ Das lederhäutige Gesicht des Alten verdüsterte sich. „Jetzt gehört ihr die Herde.“

      „Welche Herde?“

      „Well, wir sind mit dreitausend Longhorns nach Dodge City unterwegs. Wir lagern nördlich von Austin auf der anderen Flussseite.“

      „Ihr Vater wurde ermordet?“

      „Yeah! Mary steckt in argen Schwierigkeiten!“ Der alte Cowboy seufzte. „Aber sie gibt nicht auf. Wenn die Herde nicht in Dodge verkauft wird, ist die Ranch verloren.“

      „Ich verstehe dann noch weniger, warum sie sich dann eben neuen Kummer aufgeladen hat.“

      „Das ist ein Preis, der sich hoffentlich lohnt!“ Der Oldtimer fand sein trockenes Grinsen wieder. „Übrigens, mein Name ist Tipstone, Mike Tipstone. Sie können mich Mike nennen.“

      „Gerne! Mein Vorname ist Greg.“

      „Schön, Greg!“ Tipstone streckte seine knochige Hand herüber, und Greg drückte sie.

      Von der Stadt herüber wehte Hufschlag. Mike Tipstone stellte sich in den Steigbügeln auf und reckte den Kopf.

      „Miss Mary – da kommt sie schon!“ Er lenkte seinen struppigen Braunen halb hinter dem Strauchwerk hervor und winkte. „Hallo! Hier sind wir!“

      Das Hufgetrappel schwoll an. Das Mädchen kam im Galopp näher. Ihr anmutiger Körper passte sich schwingend den Bewegungen des Pferdes an. Ihre Wangen waren gerötet, als sie hinter den Cottonwoods anhielt. Sie nickte Greg kurz zu und wandte sich an Tipstone.

      „Mike, reite sofort zur Herde und sage Lee, dass er gleich aufbrechen soll.“

      „Wir wollten erst morgen mit dem Treiben anfangen, Miss Mary.“

      „Wenn wir warten, haben wir in Kürze Kinross und seine Leute auf dem Hals.“

      „Miss Lockwood“, mischte sich Greg ein, „ich möchte nicht, dass Sie und Ihre Leute meinetwegen …“

      „Lassen Sie nur!“, winkte Mary ab. „Kinross ist bestimmt das bedeutend kleinere Übel.“

      „Hoffentlich ist das kein Irrtum!“, murmelte Greg gepresst.

      Mary Lockwood hörte nicht mehr auf ihn. Sie sagte zu Tipstone: „Mr. Williams und ich werden einen Bogen schlagen und Kinross auf unsere Fährte ziehen. Ihr treibt inzwischen nach Norden weiter, wie es geplant war. Wir holen euch gegen Abend ein.“

      „Wie Sie meinen!“, nickte Tipstone, drückte seinem Braunen die Sporen in die Weichen und sprengte davon.

      Mary nickte Greg zu. Der Blick ihrer hellgrauen Augen ruhte kühl auf ihm. Irgendwie hatte Greg den Eindruck, dass sie ihn abschätze, und obwohl er sich sagte, dass er ihr und dem alten Mike eine Menge zu verdanken hatte, spürte er wieder diesen leichten Ärger. „Kommen Sie, Williams!“

      Sie wendete ihren Rehbraunen und ritt an. Greg folgte ihr. Ein schneller Blick über die Schulter zeigte ihm, dass Kinross und seine Leute die Stadt noch nicht verlassen hatten. Aber Greg machte sich keine Illusionen. Er kannte diese raue Rotte! Wochenlang hatten sie ihn gejagt. Jetzt da sie ihm so nahe gerückt waren, würden sie gewiss nicht aufgeben!

      *

      Als sein Gaul auf gleiche Höhe mit dem Mädchen gekommen war, wartete er darauf, dass sie zu sprechen beginne. Aber sie ließ ihr Pferd weiter im Galopp laufen, hielt den Blick starr geradeaus gerichtet und sprach kein Wort. Er musterte sie von der Seite. Ihr Gesicht war wohlgeformt, die roten vollen Lippen wirkten verlockend. Ihr langes Haar wurde im Nacken von einem Band zusammengehalten.

      Plötzlich drehte sie den Kopf und schaute ihm mitten ins Gesicht. „Sie sollten mehr auf den Weg achten, Williams!“ Ihre Stimme war fest und kühl wie vorher.

      Er presste die Lippen zusammen und trieb sein Pferd noch schneller an. Sie holte auf.

      „Wenn wir einen Bogen schlagen wollen, müssen wir uns mehr nach Osten halten!“, erklärte sie.

      Ohne seine Einwilligung abzuwarten, lenkte sie ihren Rehbraunen in diese Richtung. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr wiederum zu folgen. Der Ärger in ihm regte sich stärker.

      Nach einer halben Stunde durchfurteten sie den Colorado. Drüben dehnte sich endloses Grasland, flach wie eine riesige Tafel, nur gelegentlich durch eine Baum oder Buschgruppe aufgelockert.

      Greg hielt sich jetzt hinter dem Mädchen. Gelegentlich schaute er zurück, und einmal glaubte er, weit hinter sich eine dünne Staubwolke zu entdecken. Er war sich seiner Sache jedoch nicht sicher und verlor kein Wort darüber. Mary Lockwood hatte jetzt das Tempo verlangsamt. Sie bog nun von Osten wieder nach Norden ab. Die Sonne stand bereits dicht über dem westlichen Horizont – ein glutroter Ball, der einen purpurnen Schimmer über das einsame Prärieland schickte.

      Austin war viele Meilen im Süden zurückgeblieben, und was sich dort noch vor wenigen Stunden abgespielt hatte, wirkte jetzt fern und unwirklich.

      Als sie einen schmalen Wasserlauf erreichten, zügelte Mary ihr Pferd. Gierig senkten die Tiere ihre Köpfe zum kühlen klaren Nass hinab. Marys Haltung entspannte sich. Die Hände auf dem Sattelhorn verschränkt, drehte sie sich Greg zu.

      „Was hat Ihnen Mike bereits alles erzählt?“, fragte sie direkt.

      Er hob die Schultern.

      „Nicht viel! dass Sie mit dreitausend Rindern auf dem Chisholm Trail nach Dodge City unterwegs sind.“

      „Was noch?“

      „Dass Ihr Vater …“

      „Ja, er ist ermordet worden! Wir haben ihn gestern in Austin begraben.“ Die Ausdruckslosigkeit ihres hübschen Gesichts wirkte beklemmend auf Greg. Sie blickte starr auf den spiegelnden Wasserlauf, während sie weiterredete: „Irgendwer will verhindern, dass wir die Herde nach Dodge City bringen. Schon unten auf unserer Ranch bei San Antonio hatten wir Schwierigkeiten. Ich will ganz offen zu Ihnen reden, Williams. Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist alles andere als leicht.“

      „Miss Lockwood …“

      „Sie können mich ruhig Mary nennen, die anderen tun das auch.“ Er erwartete, dass sie bei diesen Worten lächeln würde. Doch das war ein Irrtum.

      „Ich biete Ihnen fünfzig Dollar im Monat, Williams, das ist ein guter Lohn, nicht wahr?“

      „Sie meinen, ich soll für Sie arbeiten?“

      „Mike und ich haben in Austin gesehen, dass Sie ein mutiger und revolvergewandter Mann sind. Einen solchen Mann brauche ich für meine Crew.“

      „Aber ich …“

      „Wenn Ihnen der Lohn nicht hoch genug ist, können wir noch darüber reden.“

      „Das

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