Mosers Ende. Urs W. Käser
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URS W. KÄSER
Mosers Ende
Alpenkrimi
Impressum
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-086-6
E-Book-ISBN: 978-3-96752-584-7
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Umschlaggestaltung und Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag
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Stockfoto-Nummer: 437713483, 112851751
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Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Anmerkung für deutsche Leserinnen und Leser: In der Schweiz verwendet man den Buchstaben ß nicht, deshalb wurde für den in der Schweiz spielenden Text durchgängig die Buchstabenfolge ss verwendet.
Freitag, 20. Juli 2012
In vielen engen Kurven wand sich die steile Strasse durch das Reichenbachtal hinauf. Aus Erfahrung wusste ich, dass ich mich jetzt keiner Träumerei hingeben durfte, sondern konzentriert durch das Fenster blicken musste, um mir die sonst drohende Übelkeit vom Leib zu halten. Zum Glück nahm der Chauffeur die Haarnadelkurven nicht sportlich rassig, sondern langsam und gleichmässig, als wüsste er von meinem angeschlagenen Gleichgewichtsorgan. Wir waren nur drei Passagiere in diesem Nachmittagskurs. Christian Abegglen, las ich auf dem kleinen Schild, das oberhalb der Frontscheibe angebracht war. Der Name kam mir bekannt vor, wahrscheinlich war er es gewesen, der mich auch im vorletzten Sommer im Postauto hinauf gefahren hatte. Ich war bestimmt schon zum zehnten Mal in diesem Tal unterwegs, aber immer wieder von Neuem stellte ich mir die Frage, wer denn auf die Idee gekommen war, durch diesen steil ansteigenden Wald und die enge Schlucht einen Fahrweg zu bauen. Was erwartete einen denn hinter der Schlucht? Nein, nicht das Paradies, sondern ein tief eingeschnittenes Tal, im Winter dauerhaft im Schatten der hohen Berge liegend, im Sommer ein sonniger Weidegrund für das Rindvieh aus dem Unterland. Aber eben nicht nur dies! Direkt am schäumenden Bach, inmitten von blumenreichen Weiden und dunklen Tannen, mit einem spektakulären Blick auf die Felswände der Engelhörner, da stand es, seit bald hundert Jahren fast unverändert: Das Hotel Rosenlaui!
Wir waren noch mehrere Kilometer vom Hotel entfernt, aber vor meinem geistigen Auge sah ich es schon klar und deutlich: Die breite Fassade des 1904 erbauten, vierstöckigen Hauptgebäudes, im Erdgeschoss etwas nach links versetzt den Hoteleingang, rechts davon die hohen Fenster des Frühstückssaales. Darüber, in der ersten Etage, die grosse Bibliothek, daneben der Speisesaal, dann in der zweiten bis vierten Etage die Fremdenzimmer. Die cremefarbene Fassade, zu der die graublau gestrichenen Fensterläden einen schönen Kontrast bilden. Die meisten Zimmer mit einem kleinen Balkon mit schmiedeeiserner Brüstung. Die Fassade gekrönt von fünf separaten kleinen Steildächern, ein richtiges Bijou!
Mit fünf Minuten