Theologie der Caritas. Группа авторов

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Theologie der Caritas - Группа авторов Studien zur Theologie und Praxis der Caritas und Sozialen Pastoral

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Aufgaben, Menschen diesen Weg in das Leben zu lehren und ihnen aufzuzeigen, was es heißt und was es für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft bedeutet, den Weg der Nächstenliebe und der Solidarität zu gehen.

      Ich bin überaus dankbar, dass wir an unserer theologischen Fakultät den Lehrstuhl für Caritaswissenschaft haben. Er ist nicht nur ein „Alleinstellungsmerkmal“ unserer Universität, er ist zugleich eine programmatische Aussage dazu, dass das Evangelium und die Theologie dem Leben dienen und den Menschen zugewandt sind – und das aus der Mitte des Evangeliums.

      Herr Kardinal Cordes hat uns vorhin in seinem öffentlichen Vortrag nicht nur die Redaktionsgeschichte der für die christliche Liebestätigkeit grundlegenden Enzyklika „Deus caritas est“ Papst Benedikts dargelegt, sondern uns auch neu deren Bedeutung vor Augen geführt. Es gibt für uns Christen keine größere und tiefere Aussage über Gott als die: „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,16). Die Auslegung und Entfaltung dieser Aussage und deren Anwendung auf das Leben ist zu Ihrer Lebensaufgabe, lieber Herr Professor Pompeÿ, geworden. Sie haben sie mit vollem und breitem Engagement wahrgenommen und nicht nur all Ihre Kraft, Sie haben Ihr Herz eingebracht und haben damit ausgestrahlt weit über Freiburg hinaus: Nicht nur in den Osten Europas, in die Slowakei, nach Kroatien und St. Petersburg, sondern auch in den Süden nach Spanien, ja bis auf andere Kontinente.

      So gelten Ihnen nicht nur meine herzlichen Glückwünsche zu Ihrem achtzigsten Geburtstag, den sie vor vier Tagen feiern durften, sondern vor allem mein herzlicher Dank für Ihr großes, fruchtbares und nachhaltiges Wirken als Professor. Ich stehe mit Respekt und Hochachtung vor Ihrer Lebensleistung und der breiten Ausstrahlung Ihres vielfältigen Engagements. Mein Gebet und meine guten Wünsche begleiten Sie weiterhin. Möge Gott Ihnen noch viele gesegnete Jahre voller Gesundheit und Schaffenskraft schenken.

      1 Am 24.11.2016 beim Empfang im Priesterseminar Collegium Borromaeum.

       Grußwort von Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Freiburg1

      Sehr geehrter, lieber Herr Prof. Dr. Pompeÿ,

      meine sehr geehrten Damen und Herren,

      es freut mich sehr, dass Sie mir die Möglichkeit geben, anlässlich Ihres 80. Geburtstages, Herr Prof. Pompeÿ, für den Deutschen Caritasverband das Wort zu ergreifen. Ist doch die Verbindung zwischen dem Arbeitsbereich Caritaswissenschaft an der Universität Freiburg und dem Deutschen Caritasverband traditionell sehr eng.

      Auf der Homepage des 1925 gegründeten Instituts lässt sich dazu lesen: „Es stellt seither am Standort der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes ein Freiburger Spezifikum dar und hat zum Ziel, ‚der wissenschaftlichen Forschung und dem Unterricht auf dem Gebiete der Caritas‘ (§1 der Institutssatzungen im Gründungsjahr) zu dienen.“2 In diesem Selbstverständnis leisteten die unterschiedlichen Lehrstuhlinhaber und damit auch Sie wichtige Arbeit für ein umfassenderes Verständnis der Sozialen Arbeit aus christlich-katholischer Perspektive. Wie wichtig gerade Lorenz Werthmann dem Gründer des Deutschen Caritasverbandes diese wissenschaftliche Durchdringung war, zeigt sich daran, wie er die zentralen Aufgaben des noch jungen Deutschen Caritasverbandes umschrieb: Organisieren, Studieren und Publizieren.

      So trägt die Tagung zum Anlass Ihres Geburtstages den passenden Titel: „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient.“ In Ihrem Wirken wurde für mich immer wieder deutlich, dass Theologie nicht bei sich stehen bleiben darf, will sie dem Glauben als ihrem Gründungsimpuls treu bleiben. Dies wurde mir während meines pastoraltheologischen Studiums Ende der 70iger Jahre in Würzburg deutlich, als ich Ihnen das erste Mal in den Vorlesungen und Übungen zur Pastoralpsychologie begegnet bin. Ihnen ging es immer um den Menschen und damit um das, was ihn in seinem Leben trägt, unterstützt und ihm damit dient.

      Dazu gehört aber auch das Ringen um die entscheidenden Grundlagen und Perspektiven, von denen aus eine Theologie der Caritas auch für die Einrichtungen und Dienste der verbandlichen Caritas zu betreiben ist. Diesen Debatten mit meinem Doktorvater Rolf Zerfaß und seinen Schülern haben Sie sich immer gestellt und diese selbst engagiert geführt. Bei allen Unterschieden aber wäre es Ihnen nie in den Sinn gekommen, andere Meinungen und die dahinter stehenden Personen zu diffamieren. Sind doch gerade die Debatte und das Argumentieren notwendig, um im Sinne des Horizonts vom Reich Gottes eine Caritastheologie zu entwickeln. Denn „der Mensch ist der Weg der Kirche“ wie der Hl. Papst Johannes Paul II. sagte – und das gilt auch für die Theologie.

      Wie notwendig eine theologische Durchdringung caritativer Arbeit und ihrer Grundlagen ist, zeigt sich dieser Tage für mich in der nach wie vor aktuellen Flüchtlingssituation. Selten hat ein Thema gesellschaftlich so stark polarisiert. Christlicher Einsatz für den Nächsten ist davon nicht ausgenommen. So wird beispielsweise die Rede vom christlichen Abendland dazu missbraucht, Menschen auszuschließen oder diejenigen zu diskreditieren, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Gerade der christlich motivierten Flüchtlingshilfe wurde in den letzten Monaten immer wieder allein gesinnungsethisches und damit wirklichkeitsfremdes Handeln vorgeworfen. Dabei ist der häufig bemühte Gegensatz von Gesinnungs- und Verantwortungsethik letztlich ein Scheinwiderspruch, der Gefahr läuft, instrumentalisiert zu werden. Ist doch jedes Handeln von der Spannung zwischen Idealen und realen Konsequenzen geprägt. Und jede Übernahme von Verantwortung ist auf die Rückbindung an Werte und damit auf eine Gesinnung angewiesen. Eine polemische Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik ist daher gerade bei diesem Thema völlig unangemessen, weil sie dazu benutzt wird, politisches Handeln von ethischen Anforderungen loszusprechen.

      Eine Theologie der Caritas, die dem Menschen dient, muss sich also auf gesellschaftliche Diskussionen genauso einlassen wie auf theologische Debatten oder Fachdiskussionen im Bereich der Sozialen Arbeit.

      Dafür, dass Sie lieber Herr Prof. Pompeÿ, dies immer wieder um Gottes und der Menschen willen bis heute tun, sei Ihnen persönlich und im Namen des Deutschen Caritasverbandes ausdrücklich gedankt. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Geburtstag und Gottes Segen!

      1 Am 24.11.2016 beim Empfang im Priesterseminar Collegium Borromaeum.

      2 https://www.theol.uni-freiburg.de/disciplinae/ccs/fachprofil/geschichte1; Zugriff am 09.11.16.

       Einleitung

       Theologie der Caritas – ein verheißungsvolles offenes Arbeitsfeld

       Klaus Baumann

      Das Symposium zum 80. Geburtstag von Heinrich Pompeÿ trug wie diese Festschrift den Titel „Theologie der Caritas. Grundlagen und Perspektiven für eine Theologie, die dem Menschen dient“. Es bringt ein Herzensanliegen des Jubilars auf den Punkt. Die verschiedenen Beiträge zeigen Facetten eines offenen Arbeitsfeldes für die Theologie in ihren verschiedenen Teildisziplinen, angefangen von philosophischen Fragebereichen über die biblische, historische, systematische bis hin zur praktischen Theologie. „Caritas“ stellt ein stimulierendes Querschnittsthema für alle theologischen Disziplinen dar.

      Die Caritaswissenschaft als eigene Disziplin ist selbst in der praktischen Theologie angesiedelt und bietet ein konsequent interdisziplinäres Selbstverständnis und Arbeitsprogramm. Dazu gehört die eigenständige Aufnahme unterschiedlichster philosophischer und theologischer Ansätze und Beiträge, ihre Weiterentwicklung und Vertiefung wie auch das Aufwerfen neuer Fragen und Perspektiven in kommunikativer Wechselwirkung mit den mannigfachen Gestalten der Verwirklichung der Sendung der Kirche in ihrer „Caritas“. Die Frage, was den Menschen dient, besonders „den Armen und Bedrängten aller Art“ (Gaudium et spes [GS] 1), stellt das entscheidende erkenntnisleitende Interesse für die Caritaswissenschaft dar. Das gilt auch für ihr Interesse innerhalb der

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