Im Austausch mit der Welt. Andrea Franc
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Der Vorort und der Sozialstaat
Heimliches Imperium? Das Unbehagen im reichsten Kleinstaat der Welt
Der Mord an Hanns Martin Schleyer
Der Vorort unter Druck von rechts und links: Polarisierung der Innenpolitik
Gerhard Winterberger (1922–1993)
Die Schweizer Uhrenindustrie: Zugpferd und Sorgenkind
Wirtschaftsverbände der Schweiz
«Small is beautiful»: Der Vorort nimmt sich der KMU an
Der Verband und die internationale Wirtschaftspolitik der 1990er-Jahre
Sonderfall Schweiz: der Vertrag von Maastricht und ein diplomatisches Marignano
Martine Brunschwig Graf (*1950)
Die Ständige Wirtschaftsdelegation
Economiesuisse im 21. Jahrhundert: Rückbesinnung auf liberale Grundwerte
Johann Schneider-Ammann (*1952)
Vereinsmitglieder von Economiesuisse
Businesseurope und Business at OECD
Die Aufgaben von Economiesuisse in der Zukunft: im Austausch mit der Welt
Negativzinsen und die natürliche Zinsrate
Young Enterprise Switzerland und Junior Chamber International Switzerland
Das Swiss Economic Forum und das World Economic Forum
In most of the manufacturing cantons of Switzerland the power of legislation is not only indirectly, but directly, in the hands of the whole body of the people. Were their commercial economy opposed to the common interest, it could not exist for a day. Sir John Bowring, 1836
Vorwort
Im Jahr 2020 hätte Economiesuisse, der weltweit älteste nationale Unternehmerverband, sein 150-Jahre-Jubiläum gefeiert. Doch aufgrund der Corona-Krise mussten alle geplanten Jubiläumsaktivitäten auf das nachfolgende Jahr verschoben werden. Entweder war das Risiko von weiteren Ansteckungen mit dem Virus zu hoch oder grössere Veranstaltungen waren zeitweise gar nicht mehr erlaubt. Trotzdem lohnt es sich, kurz innezuhalten und uns zu besinnen, wie die Schweizer Unternehmen bisher auf Krisen reagiert und diese mit freiheitlichem Unternehmertum gemeistert haben.
Die Gründung unseres Verbands erfolgte am 12. März 1870 im Hinblick auf die Totalrevision der Verfassung des noch jungen Schweizerischen Bundesstaates. Exponenten der kantonalen Handelskammern gründeten einen nationalen Verein, um die Anliegen der Unternehmen vertreten zu können. Als ein europaweites Novum schrieb sich die Schweiz die freie Marktwirtschaft in die Verfassung von 1874. Die «Handels- und Gewerbefreiheit», so der etwas sperrige Ausdruck, sollte auf dem gesamten Gebiet der Eidgenossenschaft gelten. Allerdings legte unsere damalige Verfassung auch fest, dass die freie Marktwirtschaft in Notzeiten, zum Beispiel bei «Epidemien und Viehseuchen» (Art. 31b), eingeschränkt werden darf. Genau das haben wir in den vergangenen zwölf Monaten erlebt.
Während wir in «unserem» Jubiläumsjahr also einer Pandemie gegenüberstanden, fiel das 75-Jahre-Jubiläum auf den 12. März 1945, als der Zweite Weltkrieg noch in vollem Gange war. Als der Verband nach Kriegsende im September 1945 dem Jubiläum gedachte, lag Europa in Trümmern. Zum 100-jährigen Bestehen 1970 durfte der Verband hingegen auf ein bisher nie gesehenes Wirtschaftswachstum, das «Wirtschaftswunder», in ganz Europa zurückblicken.
Zum 150-Jahre-Jubiläum im Jahr 2020 dürfen wir aufgrund der aktuellen Pandemie mit Dankbarkeit feststellen: Die Schweiz funktioniert. Die oft als schwerfällig belächelte Vereins- und Verbandskultur des Landes hat sich in der Corona-Krise als konstruktive Kraft erwiesen. Allein im Bereich Wirtschafts- und Berufsverbände gibt es heute – arbeitgeber- und arbeitnehmerseitig – mehr als 1700 Organisationen, die für ihre Mitglieder praxistaugliche Lösungen ausarbeiten. Als Wirtschaftsdachverband repräsentiert Economiesuisse auf nationaler Ebene 20 kantonale Handelskammern, rund 100 Branchenverbände und rund 100 000 Unternehmen mit rund zwei Millionen Arbeitsplätzen in der Schweiz und nochmals über 2,1 Millionen Arbeitsplätzen im Ausland, viele davon im globalen Süden.
Die Schweiz ist nicht nur in Europa, sondern global stark vernetzt. Langfristige Investitionen, Know-how-Transfer