Lebendige Seelsorge 5/2015. Группа авторов

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Lebendige Seelsorge 5/2015 - Группа авторов Lebendige Seelsorge

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sehr wichtig halte ich Josef Römelts Aussage: „Die Liebe lebt immer auch vom Glauben der beiden Partner an ihre Stabilität, besonders in den Konflikten. So macht sich der Glaube zum Anwalt der Hoffnung, dass das gemeinsame Leben trägt – eine Ressource, die in den raschen Rhythmen des gegenwärtigen Lebens unabdingbar notwendig ist. Sie erhebt Einspruch gegen die Skepsis, die immer schon mit dem Scheitern rechnet.“ Christliche Religiosität und Kirchennähe begünstigen Ehevertrauen und Ehestabilität. Gott als „Dritter im Bunde“ verbindet, stärkt, tröstet und beschwingt.

       KEIN KRATZER IM GLANZ

      „Diese Fruchtbarkeit der Liebe in den Kindern, welche die Zukunft in ihren kleinen Händen halten, kann durch kein noch so radikales berufliches oder gesellschaftliches Engagement eingeholt werden“: als Lyrik spricht auch mich das spontan an, doch die „Fruchtbarkeit der Liebe“ einer Mutter Teresa, eines Maximilian Kolbe oder Janusz Korczak erscheint mir nicht minder faszinierend.

      Schließlich wirbt der Autor hinsichtlich „christlicher Familien“ harmonisierend „für ein Verständnis, welches die unterschwellige Verachtung der gleichgeschlechtlichen Liebe, die auch in der offenen Gesellschaft als Versuchung nicht einfach verschwunden ist, überwinden hilft. Weil eine Verurteilung völlig unangemessen ist. Weil auch in ihr etwas jenseits dogmatischer, kirchenrechtlicher und liturgischer Hochform von der sakramentalen Würde menschlicher Liebe und Fruchtbarkeit Wirklichkeit wird.“ Als Politologe sticht einem hier ein Spagat des Theologen ins Auge: immerhin sind gleichgeschlechtliche Neigungen nach kirchlicher Lehre „objektiv ungeordnet“ und homosexuelle Akte sündhaft. Von nur weniger als der „Hochform“, von „unangemessener Verurteilung“ sowie „sakramentaler Würde“ könnte doch demnach keine Rede sein? Führt dieser Spagat nicht zur Überdehnung von doktrinärem Standbein und reflexivem Spielbein? Geht es hier vielleicht gar nicht „um eine zu enge kirchliche Moral“, die nur gelockert werden müsste, sondern um eine Moral auf humanwissenschaftlich überholter Grundlage? Dann müsste sich eine „Glaube und Vernunft“ verpflichtete Kirche „der Thematik der Homosexualität im Ganzen neu stellen“ (Karl Kardinal Lehmann) – ohne Angst davor, dass dies einen Kratzer im Glanz ihres überzeitlichen Wahrheitsanspruchs hinterlassen könnte.

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