Beten bei Edith Stein als Gestalt kirchlicher Existenz. Christoph Heizler
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260 Schärtel, T.: Artikel „Gestalt“, in: Franz, A./Baum, W./ Kreuzer, K. (Hg.): Lexikon philosophischer Grundbegriffe der Theologie, Freiburg 2003, S. 169–171, hier S. 169.
261 Ebd. S. 169. Gestalt zeichnet sich in ästhetischer Perspektive durch acht Merkmale aus, in denen sich die Eigenart dieser Erkenntnisweise spiegeln. Darin wird der besondere Bezug zwischen Subjekt und Objekt erkennbar, der in der Gestaltwahrnehmung gegeben ist: „In ontologischer und erkenntnistheoretischer Hinsicht deutet die Rede von G. a) die Bezugnahme auf eine Ganzheit an, b) deren Eigenschaften nicht einfach aus der Summe der Teile abgeleitet werden können […] und c) deren Wahrnehmung sich ebenfalls als in sich vollständige, nicht in Teilwahrnehmungen zerlegbare Operation darstellt, die d) – sofern es um das Gewahrwerden der G. gerade in ästhetischer Hinsicht, d. h. mit Bezug auf das Schöne geht – ebenfalls eine spezifische epistemische Signatur hat. […] e) Andererseits schließt die Betonung des Form-Elements, das mit der Rede von G. mitgesetzt wird, eine begriffliche Bestimmung des als Gestalt Wahrgenommenen durchaus ein, f) geht aber über die herkömmlichen Operationen der begrifflichen Bestimmung eines Gegenstandes im Vollziehen des Erkenntnisaktes hinaus, weil die in die Perspektive des Schönen vollzogene Wahrnehmung von G. nicht den Status einer (für den Prozess wissenschaftlicher oder lebensweltlicher Orientierung unentbehrlichen) Gegenstandserkenntnis hat. g) Vielmehr wird die Gegenstandsdistanz des Subjekts im Rekurs auf die im Akt der G.-Wahrnehmung erfahrbare Besonderheit seines Welt- und Gegenstandsbezuges sowohl wachgerufen als auch überbrückt, h) insofern als die wahrgenommene G. Eigenschaftszuschreibungen, die gewöhnlich dem Subjekt vorbehalten sind, spiegelt.“ Schärtel, Gestalt, S. 169–171.
262 Vgl. zum Ganzen des Gestaltbegriffes im Rahmen der Erkenntnislehre und Theologie Manz, U.: Das Wesen der Gestalt. Ein Beitrag zur theologischen Erkenntnislehre, München 1990.
263 Vgl. zum Ort seiner Gestaltüberlegungen im Rahmen seiner Philosophie Henrici, P.: Zur Philosophie Hans Urs von Balthasars, in: Lehmann, K/Kasper, W. (Hg): Hans Urs von Balthasar – Gestalt und Werk, Köln 1989, S. 237–260, besonders S.243 ff.
264 Guido Sommavilla SJ weist auf eine Bibliographie von 1980 hin, der zufolge Balthasar bereits damals „siebzig Bücher (sowie 358 Artikel, 79 Beiträge zu verschiedenen Autoren, 79 große und kleine Übersetzungen, 115 Vor- und Nachworte und 85 Rezensionen) geschrieben und veröffentlicht hatte.“ Sommavilla, G.: Opfer und Stellvertretung. Erinnerungen eines Übersetzers, in: Lehmann, K./Kasper, W. (Hg.): Hans Urs von Balthasar. Gestalt und Werk, Mainz 1989, S. 277–284, hier S. 277.
265 Vgl. dazu Henrici, P.: Artikel „Balthasar, Hans Urs v.“, in: LThK, 3. Auflage, Freiburg 1993, Bd. 1, Sp. 1375–1378, hier Sp. 1376–1377.
266 Vgl. zum Gestaltbegriff als ästhetischer Grundkategorie der Theologie Balthasars Wedler, E.-M.: Splendor caritatis. Ein ökumenisches Gespräch mit Hans Urs von Balthasar zur Theologie der Moderne, Erfurter Theologische Studien, Bd. 94, Würzburg 2009, S. 119–165, besonders 136 ff.
267 Tück, J.-H.: Zur bleibenden Aktualität Hans Urs von Balthasars. Drama zwischen Gott und Mensch, in: HerKorr 59 (2005) S. 389–393, hier S. 390.
268 Balthasar, H. U. v.: Unser Auftrag. Bericht und Weisung. Einführung in die von Adrienne von Speyer gegründete Johannesgemeinschaft, 2. Auflage, Einsiedeln 2004, S. 32.
269 Dank des Preisträgers an der Verleihung des Wolfgang Amadeus Mozart-Preises am 22. Mai 1987 in Innsbruck, in: Guerriero, E.: Hans Urs von Balthasar – Eine Monographie, Freiburg 1993, S. 419–424, hier 420 f.
270 Vgl. zur Bedeutung Goethes für Balthasar Legnowski, P.: Die „letzte säkulare Verwirklichung der Herrlichkeit“. Zur Goetherezeption Hans Urs von Balthasars, in: Kapser, W. (Hg.): Logik der Liebe und Herrlichkeit Gottes. Hans Urs von Balthasar im Gespräch, Mainz 2006, S. 134–145.
271 Vgl. dazu Kuhr, I.: Gabe und Gestalt – Theologische Phänomenologie bei Hans Urs von Balthasar, Regensburg 2012, S. 16.
272 Baltharar, H. U.: Geist und Feuer. Interview mit Michael Albus, in: HerKorr 30 (1976) 72–82, hier 75 f.
273 Vgl. Urban, B.: Edith Stein und die Literatur. Lektüren, Rezeptionen, Wirkungen, Stuttgart 2010, S. 39–52. Urban illustriert, wie Edith Stein schon früh mit Goethe in Kontakt kam, als ihr ältester Bruder ihr Vorträge über Schiller und Goethe hielt (ESGA 1, S. 377). Anschließend begegnete sie den Schriften Goethes in der Zeit auf dem Gymnasium und während des Germanistikstudiums (ESGA 1, S. 112, 132, 138, 145, 195 f., 258, 231, 236). In ihrer Vorlesung zur philosophischen Anthropologie „Der Aufbau der menschlichen Person“ von 1932/33 (ESGA 14) wird Goethes Faust zum Thema und seine Übersetzung des Johannesprologs, (vgl. Urban, Edith Stein, S. 38). Einen Vortrag widmet Stein dem Thema „Natur und Übernatur in Goethes Faust“ (ESGA 16, S. 157–168). Die Gestalt der Iphigenie bei Goethe wird von Edith Stein eigens aufgegriffen im Vortrag „Christliches Frauenleben“ von 1932 (ESGA 13, S. 79–114). Iphigenie komme ein „besonderer Symbolwert zu“ (ESGA 13, S. 81), und sie konfrontiere damit, „zu prüfen, welches die bildenden Kräfte sind, durch die eine Frauenseele zu dem Sein geführt werden kann, für das sie bestimmt ist“ (ebd. S. 88). Bernd Urban stellt zusammenfassend fest: „Der Rückblick zeigt: Herder (für die Dissertation), Lessing (‚Spezialgebiet‘ für das Staatsexamen), Schiller (für Gedankenwelt und ‚Weltanschauung‘) waren wohlbekannt, Goethe aber ist der Eckstein zwischen Husserl und Thomas von Aquin, die die längeren Seiten im Dreieck bilden.“ (Urban, Edith Stein, S. 53).
274 Vgl. z.B. ESGA 11–12, S. 215 ff. zum Thema ‚Pflanzenseele‘. Naturphilosophische Betrachtungen finden sich auch in der Vorlesung „Der Aufbau der menschlichen Person“ (ESGA 14). Dort spricht sie vom „Eigenwesen der Pflanzen“ (ebd. S. 39).
275 Auf Hedwig Conrad-Martius kommt Edith Stein im Vorwort von „Endliches und ewiges Sein“ eigens zu sprechen, vgl. ESGA 11/12, S. 7. Edith Stein zitiert in dieser Studie Conrad-Martius mehrfach, vgl. etwa ebd. S. 42 Fußnote 10, sowie S. 60 Fußnote 54, S. 100 Fußnote 89.
276 „Im theologischen Kontext kann der G.-Begriff dazu dienen, das Spezifikum einer religiösen Erfahrung (die den Status des Gewahrwerdens einer Offenbarung hat) in Anlehnung an eine ästhetische und in Abgrenzung von einer empirischen Erfahrung zu bestimmen. Zudem ist mit dem Schauen einer G. – wie dies in beeindruckender Weise H. U. v. Balthasar unterstreicht – eine Kategorie formuliert, die ihrerseits zwischen Wissen und Glauben vermittelt, insofern dieses Gewahrwerden Evidenz vermittelt, ohne dabei die freie Zustimmung des Subjekts zum Gehalt dabei in Abrede zu stellen. Zugleich ermöglicht es der in der Ästhetik klar umreißbare Zusammenhang von Gehalt und Gestalt, die geschichtliche Antreffbarkeit der Offenbarung (ihre zeitliche Signatur und ihre Instanzen) als mit ihrem Inhalt aufs engste verbunden zu denken. Balthasar bettet diese verschiedenen Vermittlungsfunktionen in einen allgemeinen, philosophisch plausibilisierbaren Zusammenhang von Wahrheit und Schönheit ein (vgl. Herrlichkeit I, bes. 110–120. 134–148).“ Schärtel, Gestalt, S. 171.
277 Henrici, Balthasar, Sp. 1376.
278 Ebd. Zum hermeneutischen Anliegen seiner die Inkarnation des ewigen Wortes auslegenden phänomenologischen Methode Balthasars und zur Verhältnisbstimmung von Theologie und Philosophie vgl. Greisch, J.: Eine phänomenologische Wende der Theologie?, in: Kasper, W. (Hg.): Logik der Liebe und Herrlichkeit Gottes. Hans Urs von Balthasar im Gespräch, Mainz 2006, S. 386–401.