Typisch Japan. Beth Reiber
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39 Kochi
Kyushu-Okinawa
Region Kyushu-Okinawa
Kyushu-Okinawa verbindet aktive Vulkane, hügelige Wiesen und sprudelnde heiße Quellen mit dem lockeren Tropenparadies des südlicheren Okinawa.
40 Fukuoka
41 Saga
42 Nagasaki
43 Oita
44 Kumamoto
45 Miyazaki
46 Kagoshima
47 Okinawa
Mini-Saisons
Traditionell hatte der japanische Kalender 24 Perioden, die in Mikro-Abschnitte unterteilt wurden, wie etwa higurashi naku (Abendzirpen der Zikaden).
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Millionen Menschen leben in Japan, das damit auf Platz 11 der bevölkerungsreichsten Länder der Welt liegt.
Frühling
Die Jahreszeit für den Neuanfang
Die rituellen Ausrufe »oni wa soto, fuku wa uchi« (»Dämonen heraus, Glück herein«) zu Setsubun am 3. Februar sind die ersten Zeichen für den Frühlingsbeginn in Japan. In Parks und Gärten sprießen langsam die Knospen, Ende Februar sind die ersten Pflaumenblüten zu sehen. Und jedes Jahr im März zur Zedernblüte ist wieder die Zeit für triefende Nasen und Mundschutz.
Frische Aromen
Während es zum offiziellen Frühlingsanfang, zum shunbun no hi am 21. März, auf Honshu, Kyushu und Shikoku bereits warm und sonnig ist, hängt Hokkaido temperaturmäßig noch hinterher. Okinawa dagegen ist jetzt die wärmste der fünf Inseln. In der neuen Saison macht das schwere Winteressen Platz für leichte Frühlingskost: Sansai-Gemüse kommt wieder auf die Teller, saftige Erdbeeren liegen in den Supermärkten, und frische Bambussprossen geben Gerichten die richtige Knackigkeit.
Rosarote Kirschblüte
Nichts läutet den Frühling schöner ein als die Kirschblüten, die das Land nach und nach in eine Palette von Rosatönen tauchen. Die Japaner feiern das Naturspektakel mit hanami (Blüten betrachten). Heute ist dieses Fest für die meisten Japaner zwar nur eine Gelegenheit, die Natur zu genießen und Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Kulturell aber steckt eine tiefe Bedeutung hinter dem Ritual. Das Betrachten der flüchtigen Existenz der Kirschblüten ist das Sinnbild hinter dem Konzept Mono no aware – die Freude und zugleich die Melancholie, die wir bei etwas so Schönem, aber Vergänglichem empfinden. Sie können hanami in ganz Japan erleben, die Blütenfront lässt sich mittels Apps verfolgen. Um sich unters Volk zu mischen, brauchen Sie nur eine Picknickdecke, eine Bento-Box und Getränke.
Voller Frühlingskalender
Hanami ist nicht das einzige Großereignis im Frühling. Am 14. März wird der »Weiße Tag« gefeiert, an dem Männer Geschenke machen – als Dank für das, was sie zum Valentinstag erhalten haben. In Japan schenken am 14. Februar nämlich nur Frauen. In die »Goldene Woche« (29. April – 6. Mai) fallen so einige Feiertage, an denen ganz Japan unterwegs zu sein scheint: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind proppenvoll, die Preise schießen in die Höhe.
Am dritten Wochenende im Mai findet in Tokyos Stadtteil Asakusa das sehr ausgelassene Sanja-Matsuri-Fest zu Ehren der Sensoji-Tempelgründung statt. Sargträger tragen – laut rufend, tanzend und schubsend – 100 Schreine durch die überfüllten Straßen.
Am 1. April startet das fiskalische und akademische Jahr. Für viele Unternehmen beginnt die jährliche Überweisungsrunde, an Universitäten, Gymnasien, Schulen und Kindergärten finden Aufnahmefeiern statt. Auch der Reisanbau startet: Jetzt werden die gezogenen Setzlinge ausgepflanzt.
Es blüht so schön, wenn in Kyoto die Kirschblüten (sakura) blühen.
Sommer
Fun, Feste und Familie
Der moschusartige Geruch von Anti-Mückenspiralen, das Rasseln der Zikaden, Sonnenschirme, die Schatten spenden – willkommen in Japans Sommer! Ab Ende Juni, wenn die Schwüle der kurzen Regenzeit den Jahreszeitenwechsel signalisiert, enthält jede Unterhaltung mindestens ein seufzendes »atsui!« (heiß). Wenn der Sommer dann wirklich beginnt, scheint es das meistverwendete Wort überhaupt zu sein.
Das Thermometer steigt
Je nach Region klettern die Temperaturen im Juli und August gern über 35 Grad Celsius, in Städten wie Kumagaya (Präfektur Saitama) sogar noch höher. Da schafft selbst die Abkühlung am Abend oft keine Linderung, da die Luftfeuchtigkeit bei Sonnenuntergang auf 90 Prozent steigt. Zum Glück gibt es in Japan kühlende Köstlichkeiten wie kakigori – geschabtes Eis mit einem Topping aus Fruchtsirup und Kondensmilch. Oder die süßlichen, kalten Nudeln somen. Gegrillter Mais, saftige Wassermelone und gekühlte Edamame sind Sommersnacks, die oft in den Dach-Biergärten, die in ganz Japan im Sommer aufpoppen, zum kalten Bier gereicht werden.
Sommerfeste
Wenn die Sommerfestsaison startet, dann ist dem Japaner keine Hitze zu groß, keine Luftfeuchtigkeit zu hoch. Dann gibt’s nur Spaß. Die Festivals sind sehr verschieden, haben aber Gemeinsamkeiten: die bunten Baumwoll-Kimonos yukata, die alle tragen, Straßenhändler, die gebratene Nudeln sowie kakigori verkaufen, und die Plastikventilatoren, die ein wenig Abkühlung bringen. Viele Feiern zelebrieren Mitte August Obon, wenn die Seelen der Vorfahren nach Hause zurückkehren. Bei dem Familienfest werden Laternen aufgehängt, um die Geister durch die Nacht zu lenken.
In Kyoto ist der Juli dem 1000 Jahre alten Gion Matsuri gewidmet. Höhepunkt des Monats ist eine Prozession riesiger Prunkwagen Mitte Juli. Beim mehrtägigen Awa-Odori-Fest in Tokushima auf Shikoku und der kleineren Tokyo-Version in Koenji (beide im August) gehen Tänzer und Musiker erst zur Dämmerung auf die Straßen, um frenetisch zu feiern. Im Sommer finden im Land auch vielerorts Hunderte von spektakulären Feuerwerken statt.
Kampf gegen die Hitze
Um der Hitze zu entkommen, folgen Sie den Japanern zu ihren beliebten Sommerorten. In die luftigen Alpen zum Beispiel, nach Hokkaido im tiefen Norden, wo Winterskigebiete wie Niseko kühleres Sommerklima zum Wandern oder für andere Aktivitäten bieten, oder in die weniger besuchte Region Tohoku mit ihrem Ackerland, schroffen Küsten und Bergketten. Es mag unlogisch klingen, aber auch die Thermalbäder sind sehr beliebt. Die Luft ist meist