Typisch Japan. Beth Reiber

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Typisch Japan - Beth  Reiber

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gekleidet – von der Sommersonne erholen.

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      Heiße Sommersonne an einem von Okinawas tropischen weißsandigen Stränden.

      Herbst

      Japan in Rot gezeichnet

      Wenn Ende September die Hitze anfängt abzuflauen, spürt man förmlich den kollektiven Seufzer der Erleichterung in Japan. In den Häusern werden die Elektro-Ventilatoren eingepackt und die Fenster weit geöffnet, denn jeder genießt es, wieder frische Luft atmen zu können. Es spielen mehr Kinder in den Parks, und überall im Land verfärben sich die Blätter herbstlich.

      Erdige Aromen

      Auch wenn es in dieser Zeit Wirbelstürme geben kann, ist das Wetter im Oktober, November und noch im frühen Dezember bezaubernd – tagsüber warm, kühl in der Nacht und überwiegend trocken und sonnig. Die Herbstküche ist ebenso besonders. Ende November ist es kalt genug für die Nabe-Feuertöpfe. Auch die teuren Matsutake-Pilze kommen wieder auf die Teller: einfach gegrillt, um ihr erdiges Aroma zu betonen, gedämpft mit Reis als matsutake gohan oder zusammen mit Shrimps, Hühnchen und saisonalen Ginkgonüssen für dobin mushi. Diese klare Suppe wird in einer kleinen Teekanne gedünstet und in einer Teetasse mit einem Spritzer Sudachi-Zitrusfrucht serviert.

      Wertschätzung der Natur

      Ähnlich wie die Kirschblüten im Frühling sind im Herbst die koyo (Herbstblätter) ein Naturschauspiel. Es gibt zwar kein Pendant zu den Hanami-Festen, aber die Menschen besuchen die Parks und reisen in die Berge, um das bunt gefärbte Laub zu bestaunen. Die gelben Blätter entlang der Ginkgo Avenue im Meiji-Jingu-Gyoen-Park sind der Hit, genauso wie das strahlende Rot und Gelb im Rikugi-en-Park. Am Eikando-Tempel in Kyoto stehen die Menschen für das tiefrote Blattwerk der Ahornbäume Schlange. Abseits der Städte ist es weniger überfüllt, wie etwa an den fünf Fuji-Seen nahe dem Berg Fuji und im Nationalpark Daisetsuzan in Hokkaido. Der Berg Hachimantai zwischen den Präfekturen Iwate und Akita in Tohoku präsentiert einen wahren Herbstfarbenrausch, der am schönsten aus einer der vielen heißen Quellen der Region anzuschauen ist.

      Herbstfestivals

      Neben Naturschauspielen bietet der Herbst auch Großereignisse wie Kyotos Jidai Matsuri Ende Oktober. Bei dem Fest prozessieren mehr als 1000 Teilnehmer, die Personen aus der japanischen Geschichte darstellen. Am Tosho-gu-Schrein in Nikko (UNESCO-Welterbe) findet Mitte Oktober das Große Herbstfest mit Yabusame-Vorführungen (Bogenschießen zu Pferd) statt. An Halloween ist es abends in Shibuya in Tokyo noch warm genug für die größte Kostümparty des Jahres. Sie zieht jährlich etwa eine Million Menschen an, und es kann ziemlich laut zugehen. Nichts für Kinder also. Viel unauffälliger ist das Shichi-Go-San Mitte November. Bei diesem nationalen Fest werden Kinder im Alter von drei, fünf und sieben Jahren in bunte Kimonos gesteckt. Zusammen mit ihren Familien besuchen sie dann die Schreine, um für zukünftiges Glück zu beten.

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      Herbstlich gefärbtes Blätterwerk am Kiyomizu-dera-Tempel in Kyoto.

      Winter

      Warm halten und nach vorn sehen

      Wenn Ende November in Tokyo die letzten Herbstblätter zu Boden fallen, schleicht sich ganz langsam der Winter ein. Bei größtenteils blauem Himmel kann die Luft so trocken werden, dass die Haut zu reißen droht. In den Automaten werden viele Kaltgetränke gegen warme ausgetauscht. Abends hört man die eingängige Musik der Süßkartoffelwagen, die mit ihrem karamellisierten Kohleduft die Winterzeit einläuten. Und sobald die Halloween-Dekoration abgehängt wird, strahlt mit der Winterbeleuchtung festliche Vorfreude durchs ganze Land.

      Wärmende Gerichte

      Von Dezember bis Ende Februar ist es in vielen Teilen Japans sehr kalt. Um sich aufzuwärmen, schwören jetzt viele auf saisonale Speisen wie Schmorgerichte, Currys und Eintöpfe wie oden. Die auffälligste Köstlichkeit dieser Jahreszeit kommt in ganz Japan gegen Ende Dezember mit osechi-ryori (traditionelle Neujahrsgerichte) auf die Tische – oder in verzierte Lackkartons. Diese wunderschönen Boxen präsentieren hübsch aufgeteilte Portionen Bohnen, Fleisch, Fisch und andere kleine Häppchen, die alle eine eigene Bedeutung haben. So symbolisieren schwarze Bohnen Gesundheit, und der Seetang kobu wird mit yorokobu oder Freude assoziiert. Bei den roten und weißen Fischpasteten kamaboko steht Weiß für die Reinheit, und Rot ist die Farbe für Glück. In jeder Box gibt es mehr als ein Dutzend Dinge zu probieren. Zu Silvester werden oft Soba-Nudeln gereicht. Sie sollen ein langes Leben symbolisieren.

      Weihnachten und Neujahr

      Japans Winterimpressionen sind vielfältig: von starkem Schneefall in Hokkaido bis zu angenehmer Wärme in Okinawa. Weihnachten aber ist überall gleich. Der Weihnachtsmann besucht die Grundschulen, in den Eingangshallen werden Bäume aufgestellt, und KFC macht wieder ein Bombengeschäft mit Weihnachtshähnchen. Aber kaum jemand nimmt Urlaub, und am 25. Dezember ist alles vorbei. Silvester ist ähnlich unspektakulär. Die Zeit wird für die Familie und zur Erholung fürs nächste Jahr genutzt. An Neujahr dreht sich viel um Fernsehen und Essen. So sitzen die Japaner gern unter dem kotatsu (geheizter Tisch) und verputzen osechi-ryori, während sie den Kohaku-Uta-Gesangswettbewerb schauen.

      Winterfeierlichkeiten

      Was manche die Völlerei vergessen lässt, ist hatsumode: der erste Schreinbesuch des Jahres, um für Glück im neuen Jahr zu beten. Viele strömen zu den glückbringenden Schreinen wie Meiji Jingu in Tokyo und Ise Jingu in der Präfektur Mie. Andere zieht es an die Küste oder in die Berge, um hatsuhinode, den ersten Sonnenaufgang des Jahres, zu sehen. Wenn die Ferien vorbei sind, gibt es viele Events, zu denen die Menschen trotz Kälte pilgern – keines aber ist so groß wie das Sapporo-Schneefestival in Hokkaido mit seinen gigantischen Eisund Schneeskulpturen rund um Sapporo.

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      Schneebedeckte Landschaft in der Präfektur Fukushima.

      Die erste Begegnung

      Erleben Sie den Rhythmus des Alltags

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      Von links nach rechts: Shinjuku ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Tokyo mit dem frequentiertesten Bahnhof der Welt. Stäbchen werden fürs Kochen, Servieren und zum Essen benutzt.

      Die erste Reise nach Japan ist ein aufregendes Erlebnis. Es ist überraschend einfach, sich dem Rhythmus des täglichen Lebens dort anzupassen. Das Essen, die Sprache und die Etikette, die jede Interaktion lenkt – sie alle machen den Reiz aus, Japan zu entdecken.

      Tauchen Sie ein in den japanischen Alltag, fahren Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, verstehen Sie die Bedeutung von guten Manieren, treffen Sie Einheimische und entschlüsseln

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