Typisch Japan. Beth Reiber

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Typisch Japan - Beth  Reiber

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Ihr Verständnis für die Kultur tiefer werden.

      Herumkommen

      Japan besitzt das effizienteste öffentliche Verkehrsnetz der Welt. So sollte also jede Reise zu fast allen Destinationen im Land mit dem Zug oder Bus schnell, stressfrei und komfortabel sein. Für die vielen Pendler, die für die Fahrt zur Arbeit auf Züge und U-Bahnen angewiesen sind, stellt es sich jedoch etwas anders dar. In Tokyo fahren täglich 20 Millionen Menschen mit Zügen. Das führt zu einer unglaublich betriebsamen Rushhour. Was die Fahrt durch das tägliche Gedränge erleichtert, sind gute Zugmanieren. Wichtigste Regeln sind: keine lauten Unterhaltungen und den Rucksack oder das Gepäck vor sich stellen, um Platz für andere zu schaffen.

      Verkehrsschilder sind für gewöhnlich auf Japanisch und Englisch, was das Zurechtfinden erleichtert. Allerdings kann es in kleinen Städten auf dem Land zu einer Herausforderung werden, den gesuchten Ort zu finden. Nicht alle Straßen haben Namen, und die Hausnummern an Gebäuden in einer Siedlung können nach dem Bauzeitpunkt sortiert sein. Kommen Sie nicht weiter, fragen Sie einen Polizisten. In Kyoto verbringt ein Polizist 90 Prozent seiner Zeit mit Wegbeschreibungen.

      Etikette

      Japaner sind bekannt für ihre Zurückhaltung. Aber alle, die schon laut mit »Irasshaimase!« (»Willkommen!«) beim Betreten eines Ladens oder eines Restaurants begrüßt wurden, wissen, dass die Kultur nicht immer so reserviert ist, wie sie scheint. Trotzdem gibt es Regeln, die Sie kennen sollten. Zwar erwartet niemand von Ihnen, dass Sie alles richtig machen. Aber das Respektieren der Regeln – es geht stets um die Wertschätzung von Harmonie (wa) – zeigt guten Willen und erleichtert den Umgang.

      Verbeugung Beim ersten Treffen ist es höflich, sich als Zeichen des Respekts zu verbeugen. Es ist ebenso eine Geste zur Danksagung und beim Abschied.

      Schuhe Überall, wo Tatami-Matten liegen – und immer bei jemandem zu Hause –, müssen Sie Ihre Schuhe ausziehen, um keinen Dreck ins Haus zu tragen.

      Badezimmer In fast jedem Bad eines Wohnhauses oder ryokan (Traditionsgasthof) stehen Pantoffeln vor der Tür. Ziehen Sie dort Ihre Schuhe aus und schlüpfen Sie in die Schlappen. Egal, ob in einem öffentlichen Bad oder in einer heißen Quelle, Sie müssen sich im Nassraum auf dem dafür vorgesehenen Schemel waschen, bevor Sie ins Bad gehen, denn das ist nur zur Entspannung gedacht.

      Stäbchen Zeigen Sie nie mit Stäbchen auf Personen, wedeln Sie damit nicht herum und spießen Sie kein Essen auf. Und niemals sollten Sie sie in eine Schale mit Reis stecken, da das ein Trauerritual ist.

      Geld Selten wandert Geld von Hand zu Hand. Möchten Sie zahlen, legen Sie es auf ein dafür vorgesehenes Tablett. Trinkgeld hat keine Tradition, und so wird es Ihnen auch immer wieder zurückgebracht.

      Shoppen Damit beim Anprobieren keine Make-up-Flecken auf die Kleidung kommen, nehmen Sie die Tüten an, die Ihnen vor der Ankleide angeboten werden, und bedecken Sie damit Ihr Gesicht.

      Kommunikation

      Wenn Sie vor dem Abflug noch Zeit haben, ein paar nützliche Sätze Japanisch zu lernen, ist das toll. Wenn nicht, kommen Sie ebenso gut durch. Sie müssen kein Japanisch sprechen, um zu kommunizieren: Respektvolles Verhalten und gute Manieren bringen Sie schon sehr weit.

      Sie werden vielleicht feststellen, wie einfach und natürlich es ist, ins Gespräch zu kommen. Die meisten Japaner werden hocherfreut sein, dass Sie sich für ihr Land interessieren und die Menschen kennenlernen wollen. Auch wenn manche des Englischen nicht mächtig sind, haben viele Japaner Englischunterricht gehabt und werden es lieben, ihre Kenntnisse aufzufrischen.

      Auch in ungezwungenem Rahmen wie bei einem Sportereignis oder in einer izakaya (japanische Kneipe) werden Ihnen die Landsleute ihre Visitenkarte reichen – eine übliche Umgangsform beim ersten Kennenlernen. Nehmen Sie sie mit beiden Händen an und händigen Sie Ihre aus, sofern Sie eine dabeihaben. Stecken Sie die Karte sorgfältig in Ihre Brieftasche und stopfen Sie sie auf keinen Fall in die Hosentasche.

      Symbolik

      Farben haben in Japan eine große Bedeutung. Das geht zurück auf die frühe Geschichte des Landes, als sie den sozialen Status in der Gesellschaft darstellten. Auch Tiere haben dank Volkstum und Mythen eine faszinierende Symbolkraft. Halten Sie Ausschau nach diesen häufigen Motiven.

      Farben

      Akane Dieser Rotton wird für Schreine benutzt, er soll Schutz vor allem Übel garantieren und stärkt die Kraft der Geister.

      Weiß Die Farbe steht für Fromm- und Reinheit. An heiligen Orten hängt oft weißes Zickzackpapier (shide). Es markiert die Grenze von irdischer und spiritueller Welt.

      Schwarz Dieser Ton strahlt Würde und Förmlichkeit aus. Diese Farbe wird für die Roben der Buddhisten-Mönche verwendet.

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      Von links nach rechts: Die Torii-Pforten beim Shinto-Schrein sind akanerot. Weiße Luftschlangen in Zickzackform werden bei Shinto-Ritualen verwendet. Die Roben buddhistischer Mönche in Japan sind schwarz oder haben gedämpfte Farben wie Braun und Grau.

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      Von links nach rechts: Tanuki-Figuren tragen Sake als ein Symbol für Tugend. Winkekatzen wurden in der Edo-Zeit eingeführt.

      Violett Früher war die Herstellung purpurner Farbe schwierig, weshalb sie mit einem hohen Status assoziiert wurde. In traditionellen No-Theatern zum Beispiel lassen sich Kaiser und Götter leicht an ihren lila und weißen Kostümen erkennen.

      Blau In der frühen japanischen Sprache gab es keine Unterscheidung von Blau und Grün. Das ist der kuriose Grund, warum noch heute das Wort für Blau (ao) grünes Ampellicht und Blätter beschreibt.

      Tiere

      Koi Weil sie gegen den Strom schwimmen können, sind Karpfen ein Symbol für Ausdauer. Die verschiedenen bunten Koi-Karpfen stehen außerdem für Treue und Heirat.

      Kraniche Nach japanischen Legenden leben Kraniche 1000 Jahre lang, weshalb diese Vögel Glück und Langlebigkeit repräsentieren. Der Kranich ist auch eng mit Hochzeiten und Neujahrsfeiern verbunden.

      Fuchs Füchse gelten als die Boten der Shinto-Gottheit Inari und sind oft bei Schreinen zu finden. Altes Brauchtum malt sie auch als listige Gauner, die sich in Menschen verwandeln können. Es gibt die Theorie, dass die gängige Telefonbegrüßung »moshi moshi« eigentlich verwendet wird, weil sie ein Zungenbrecher für Füchse ist und beweist, dass man eine echte Person ist.

      Tanuki Diese Unterart des asiatischen Marderhunds wird als Meister der Tarnung und Formwandler gehandelt. Tanuki-Figuren mit komisch aufgeblasenen Hodensäcken sind erstaunlicherweise ein alltäglicher Anblick und bedeuten Glück.

      Katzen Die maneki-neko (Winkekatze) soll Glück, Freude, Wohlstand und

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