Der Glückskompass. Michael Kunze
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Opioide. Sie schüttet unser Nervensystem aus, wenn wir bekommen, was wir begehrt haben. Opioide (zum Beispiel Endorphine, Enkephaline und Dynorphine) entstehen häufig auch bei starker körperlicher Anstrengung und Stress und wirken schmerzlindernd. Unter anderem sind sie die Ursache für das sogenannte Runner’s High, das Läufern das euphorische Gefühl gibt, unendlich lange weiterlaufen zu können.
Unsere körpereigenen Opioide schütten wir aber auch bei positiven Erfahrungen aus. Sie stärken unser Ich-Gefühl, unser Gedächtnis und unser Lernvermögen. Sie sorgen für das Glücksgefühl nach einer bestandenen Prüfung oder nach einer Beförderung. Wohlbefinden und Lebensfreude machen sich mit ihnen breit. Einen solchen Effekt haben auch Drogen wie Opium oder Heroin, allerdings gepaart mit den bekannten problematischen Neben- und Folgewirkungen.
Oxytocin. Es bildet den biochemischen Hintergrund zwischenmenschlicher Bindungen und des Vertrauens. Oxytocin ist sowohl Ursache als auch Wirkung von Bindungserfahrungen mit Freunden, Familie oder Partnern. Es macht uns kooperativer, partnerschaftlicher, fairer und treuer, entspannter und weniger ängstlich. Dieses angenehme Gefühl bewegt uns dazu, neue Beziehungen einzugehen, zusammenzuarbeiten und bereits bestehende Beziehungen zu pflegen. Stabile Partnerschaften sorgen am ehesten für ein hohes Niveau an Oxytocin-Ausschüttung.
In der menschlichen Natur liegt nicht, wie oft behauptet, das eigennützige Verfolgen von Zielen. Vielmehr drängt uns unsere Körperchemie zur Teilhabe an sozialen Gemeinschaften und zur Bildung von Beziehungen mit anderen Individuen. Als ursprünglich schwaches Glied in der Nahrungskette hätte sich die Spezies Mensch anders auch gar nicht durchsetzen können. Deshalb können wir in der Interaktion mit anderen das meiste Glück finden.
Wie wir die Ausschüttung der glücksbringenden Botenstoffe im Detail beeinflussen können, davon handeln die folgenden Kapitel.
GLÜCK LESEN
Der kleinste gemeinsame Nenner des Glücks ist also ein biochemischer Vorgang, ausgelöst durch bestimmte Reize. Welche inneren und äußeren Reize wir wahrnehmen, wie wir sie wahrnehmen und wie wir sie verarbeiten, hängt zu einem großen Teil von unseren Einstellungen ab. Die Reize von außen, die unser Glück befeuern, spielen auch eine Rolle, allerdings eine geringere, als wir gemeinhin annehmen. Es ist also nur ein Teil der Wahrheit, wenn wir denken, das Glück liege auf der Straße, irgendwo da draußen. Damit übersehen wir leicht unsere beste Chance, glücklich zu werden: indem wir selbst das Richtige dazu beitragen. Wir können die Ausschüttung der Glückshormone in uns selbst begünstigen und sogar provozieren. Wie das funktioniert, zeigt dieses Buch.
Im folgenden Teil werden Sie sehen, wie unsere inneren Einstellungen und die daraus resultierenden Handlungen unser Glück bewirken oder verhindern können. Dabei geht es auch um eine der Kehrseiten des Glücks, die Enttäuschung. Wie gehen wir mit Enttäuschungen so um, dass sie unser Glück möglichst wenig beeinträchtigen?
Außerdem lesen Sie in diesem nächsten Teil über einfache Praktiken wie Dankbarkeit, Freundlichkeit und das Leben im Moment, die uns helfen, gute Gefühle in uns selbst und bei anderen hervorzurufen. Gute Gefühle gehen mit der Ausschüttung von Glückshormonen einher. Je konsequenter und gekonnter wir gute Gefühle schaffen, desto eher können wir unser Glücksempfinden sogar dauerhaft verbessern.
Im dritten Abschnitt geht es um Geld. Wie viel Geld brauchen wir, um glücklich zu sein? Brauchen wir überhaupt Geld dafür? Wen macht Geld glücklich und wen nicht?
Der vierte Abschnitt dieses Buches beschäftigt sich mit Selbstfürsorge. Hier ist nachzulesen, womit wir uns selbst besonders guttun können. Wir können unser Wohlbefinden steigern, indem wir auf bestimmte Dinge achten, wie etwa Ernährung, Sport, Verspieltheit, Humor, Meditation, Aufenthalte in der Natur, gesunden Schlaf, der Entwicklung einer Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und einem guten Umgang mit dem Altern.
Im fünften Abschnitt geht es um unsere persönliche Weiterentwicklung. Welche Art von Zielsetzung bringt uns Glück? Bringt Erfolg automatisch Glück? Wie verhält es sich mit dem Lernen, mit guten Noten, Erkenntnissen, beruflicher Selbstverwirklichung und Leidenschaft in der Arbeit? Sie werden überrascht sein, auf welche Weise und wie sehr das alles mit unserem Glück zu tun hat.
Im sechsten Abschnitt schließlich behandeln wir das Glück, das wir mit anderen Menschen erleben können. Überall, wo wir interagieren, ist das Potential für Glückserfahrungen hoch, aber genauso die Gefahr der Enttäuschung und Verletzung. Worauf also sollten wir besonders achten, damit eine Beziehung glücklich werden kann? Was haben Sex, Kinder, körperliche Berührung, Freundschaft, Begegnungen auf der Straße und Soziale Medien mit Glück zu tun?
Zum Abschluss ziehen wir ein Fazit. Das Wissen der Welt über Glück läuft auf Empfehlungen hinaus, die sich in einigen wenigen Leitsätzen zusammenfassen lassen. Eine Empfehlung vorweg.
Lesen Sie das Folgende mit dem Bewusstsein, dass Sie selbst mehr als Sie glauben zu Ihrem Glück beitragen können, und zwar unabhängig von den Fährnissen des Lebens. Benutzen Sie es als Kompass, denn um Ihnen als solcher zu dienen, ist es gemacht. Versuchen Sie aber nicht, Glück damit zu erzwingen. Das würde nicht funktionieren. Warum, das erfahren Sie im nächsten Kapitel.
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