Kompetenzorientiert unterrichten - Das AVIVA. Willy Obrist

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Kompetenzorientiert unterrichten - Das AVIVA - Willy Obrist hep praxis

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für den kompetenzorientierten Unterricht unter institutionellen Rahmenbedingungen zu entwickeln. Wir gehen davon aus, dass eine Lehrperson entweder eher das direkte oder das indirekte Vorgehen wählt, also mehr oder weniger lenkend auf den Unterricht Einfluss nimmt (senkrechte Achse). Auf der waagrechten Achse werden die Lernenden in die Verantwortung genommen. Am rechten Pol (»eher geringe Selbstverantwortung«) werden die Lernenden den Unterricht gut meistern können, wenn sie hauptsächlich Oberflächenstrategien einsetzen; am linken Pol (»eher große Selbstverantwortung«) wird von den Lernenden schon sehr viel Selbststeuerung beim Lernen erwartet sowie ein mehr oder weniger autonomer Einsatz von kognitiven, metakognitiven und motivationalen ­Strategien.

      Wie lässt sich die Landkarte im Unterricht einsetzen? Die Lehrperson muss, nachdem sie eine inhaltliche und thematische Struktur erstellt hat, die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler einschätzen können; sie muss ferner in der Lage sein abzuschätzen, mit welchen Methoden die Lernenden sinnvollerweise an die Arbeit gehen. Sie muss sich schließlich überlegen, mit welchen Ressourcen und Strategien die Lernenden vertraut sein müssen, um mit den vorgegebenen Formen zu arbeiten. Lernende, die über wenig ausgeprägte metakognitive Strategien verfügen, können beispielsweise kaum ohne Vorbereitung erfolgreich an projektorientiertem Unterricht teilnehmen. Umgekehrt werden Lernende, die gut selbstständig arbeiten können, in einem weitgehend von der Lehrperson gelenkten und geprägten Unterricht nur widerwillig mitarbeiten.

      Das Ziel eines kompetenzorientierten Unterrichts muss es allerdings immer sein, zusammen mit den Lernenden den Weg auf der Landkarte von oben rechts (eher lenkend, Selbstverantwortung der Lernenden eher gering) nach unten links (wenig lenkend, Selbstverantwortung eher groß) zu gehen. Entscheidend für das Gelingen sind dabei motivationsfördernde Lernumgebungen und informationshaltige, unterstützende Rückmeldungen (vgl. Brugger 2010, S. 26–30, vgl. dazu auch den Abschnitt Rückmeldungen, → Lernjournal, Seite 123).

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      Fazit

      Kompetenzorientiert unterrichten heißt, die fünf Phasen des AVIVA©-Modells bei der Planung und Durchführung des Unterrichts sorgfältig zu beachten, den Lernenden den Weg mit verschiedenen Methoden mehr oder weniger strukturiert vorzugeben und sie durch die Wahl der Methoden in Situationen zu versetzen, die sie nur durch den klugen Einsatz von Ressourcen meistern können. Der gezielte (und kreative) Einsatz von geeigneten Ressourcen selbst ist dann das, was wir letztlich als (Lern-)Kompetenz bezeichnen.

      Viele Lehrpersonen arbeiten bereits heute nach diesem Modell: In der Unterrichtsvorbereitung analysieren sie die Vorgaben aus dem Lehrplan (Ziele und Inhalte) und machen sich Gedanken darüber, wie sie den Unterricht rhythmisieren können (Phasen im AVIVA©-Modell). Dann planen sie das methodische Vorgehen und überlegen sich dabei, welche Ressourcen die Lernenden in der Unterrichtseinheit neu erwerben, anwenden oder vertiefen sollen. Die zu erwerbenden Ressourcen sind in den Lehrplänen aufgeführt und in Lehrmitteln wie Handbuch Kompetenzen (Maurer/Gurzeler 2012) oder WLI-Schule – Wie lerne ich? Eine Anleitung zum erfolgreichen Lernen (Metzger 2001, 2002, 2008) differenziert beschrieben.

      Unser AVIVA©-Modell ist also nicht von Grund auf neu; es bringt aber die wesentlichen Elemente gut strukturierten, kompetenzorientierten Unterrichts in einen praxisgerechten, klaren Ablauf. AVIVA© zeigt, in welchen Phasen Lehrpersonen mit welchen Methoden welche Ressourcen bei den Lernenden gezielt aufbauen können.

      Die Vorteile:

      • Das AVIVA©-Modell ist Analysemittel und Orientierungsraster zugleich.

      Mit AVIVA© hat die Lehrperson ein Analysemittel zur Hand, das ihr zeigt, welche Ressourcen in welcher Phase mit welchen Methoden sinnvoll aufgebaut werden. Es werden also nicht beliebig Ressourcen aufgebaut und Kompetenzen gefördert; beides steht vielmehr in einem direkten Zusammenhang mit den Inhalten (vorgegeben durch die verschiedenen Phasen) und der Art und Weise, wie die Lehrperson die Inhalte vermittelt.

      • Das AVIVA©-Modell ist ein Koordinationsinstrument.

      Ein Unterricht, der nach dem AVIVA©-Modell geplant und durchgeführt wird, ist auch von außen beobachtbar und beschreibbar. Kolleginnen und Kollegen, die den Unterricht besuchen, können ihre Beobachtungen nach drei Aspekten gliedern: Phasen nach AVIVA©, Aktivität der Lehrperson, Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler. Die aufgeführten Kriterien ermöglichen es allen Beteiligten, den Unterricht zu analysieren, um daraus Optimierungsmöglichkeiten abzuleiten. Bei der Umsetzung der Bildungspläne ist die Transparenz auch für die Ausbildungskoordination der Lernorte (Berufsfachschulen/überbetriebliche Kurse/Betriebe) wertvoll und unterstützend.

      • Mit dem AVIVA©-Modell lässt sich selbstverantwortetes Lernen fördern.

      Wenn die Lehrperson den Lernenden das AVIVA©-Modell erklärt, wird es ihnen besser gelingen, Ressourcen systematisch und gezielt aufzubauen und ihr Lernen zunehmend selbst zu steuern, also kompetente, selbstverantwortliche Lerner zu werden.

      • Das AVIVA©-Modell erlaubt transparente Kompetenzförderung.

      Eine transparente Förderung der Kompetenzen von Lernenden ermöglicht ihnen die Selbstkontrolle und den Vergleich mit den Vorgaben aus den Bildungsplänen, was dazu beiträgt, dass das Qualifikationsverfahren optimal vorbereitet werden kann, welches sich förderlich auf die Motivation auswirkt.

      In den folgenden Kapiteln stellen wir die fünf Phasen nach dem AVIVA©-Modell näher vor und zeigen, mit welchen Methoden die Lehrperson die Lernenden gezielt dazu anregen kann, bestimmte Ressourcen aufzubauen. Bei den aufgeführten Methoden handelt es sich selbstverständlich nur um eine Auswahl. Jede Lehrperson kann und muss ihr Methodenrepertoire ihren Lernenden, dem Fach und den persönlichen Kompetenzen anpassen.

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