Rette die Welt. Aleksey Igudesman
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Rette die Welt - Aleksey Igudesman страница 5
HK: Du kannst zum Nachtisch haben, was du willst, aber es ist immer noch tautologisch.
„Das Leben ist holistisch” bedeutet, dass jeder Teil des Lebens „das Leben” ist.
Der Schlaf.
Das Lernen.
Die Zeiten, in denen wir versagen.
Die Zeiten, in denen wir erfolgreich sind.
Die Zeiten, in denen wir glücklich sind und die Zeiten, in denen wir es nicht sind.
Nur die Gesamtheit all dieser Dinge macht unser Leben zu dem, was es ist.
Dagegen kämpfen wir oft an.
Wir versuchen, das Schlechte und das Negative auszuschalten oder zu ignorieren.
Und dieser innere Kampf vergiftet uns und unser kreatives Potential.
Ohne schwierige Zeiten, ohne Zeiten, in denen wir uns wie tot fühlen, ohne Krankheit und Leid, sind wir nicht vollständig und dadurch nicht in der Lage, unsere volle Kreativität auszuschöpfen.
Wenn wir dies akzeptieren, kommen wir einer Sache näher, die ich als „Calma” bezeichnen möchte. Dies ist ein Wort, das ich buchstäblich gerade erfunden habe.
Das „Calma” ist der schöne Zustand, in dem wir unsere Kreativität frei fließen lassen.
Wir fühlen uns, als ob jeder Gedanke etwas wert sei.
Unsere Ideen sprudeln nur so aus unseren Köpfen und bringen uns vor Freude und Glück zum Lächeln.
Können wir diesen Zustand dauerhaft erreichen?
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht müssen wir das auch gar nicht.
Aber es lohnt sich, es immer wieder zu versuchen.
Und auf jeden Fall lohnt es sich, diesen Zustand immer und immer wieder zu erleben.
ICH BIN EIN LEERES BUCH MIT EINER MILLION BILDERN
Wann immer ich mich hinsetze, um ein neues Stück zu schreiben, mir einen Sketch auszudenken, eine neue Filmidee niederzuschreiben – sogar jetzt, während ich dieses Buch schreibe –, bin ich selbst ein leeres Buch.
Und das ist schön.
„Aber weiche sollen wir denn auswählen?”, höre ich dich fragen.
Naja, wenn du es ihnen erlaubst, dann werden sie dich auswählen.
Die Ideen werden zu dir kommen. Sind es gute Ideen?
Ich weiß nicht. Und es ist auch egal.
Die Ideen wählen dich aus und geben dir das glückselige Gefühl, dein wahres Potential zu nutzen.
Manche Leute nehmen vielleicht gleich die erste Idee und machen etwas daraus.
Andere nehmen die zweite Idee.
Wieder andere werden ihren Geist, ihre Gedanken, ihren Kopf durchforsten und gleich mit einem ganzen Haufen Ideen zurückkehren.
Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Sobald du aus deinem leeren Buch mit Millionen Bildern und Geschichten etwas ausgewählt hast, geht es einfach nur darum, es in die reale Welt zu transportieren und diesem Etwas Struktur zu geben.
Das dauert meistens am längsten.
Was nicht heißt, dass es weniger Spaß machen muss.
Es kann die Form eines Gedichts annehmen, eines Buches, einer Komposition, eines Gemäldes, es kann aber auch eine einfache Idee dafür sein, wie du eine Aufgabe, die dich gerade beschäftigt, besser bewältigen kannst.
Oder sogar, wie du netter zu den Leuten rund um dich sein, eine schwierige Situation bewältigen oder ein bekanntes weltweites Problem lösen kannst.
Ideen sind schnell und zahlreich, und sie werden zu dir kommen, das verspreche ich dir.
Die Ideen zu realisieren, braucht Zeit und ist eine Herausforderung. Die Umsetzung in die Tat ist aber das Wesentliche. Aber es gibt keine größere Freude, als wenn deine Träume in Erfüllung gehen und deine kreativen Ideen wahr werden, in welcher Form es auch immer sein mag.
DAS GLAS MIT INSPIRATION FÜLLEN
Das leere Buch unseres Lebens wird ständig mit Eindrücken gefüttert. Mit Bildern.
Bildern, die aus dem echten Leben stammen, Bildern von Mülltonnen, von schönen Bergen, von hässlichen Häusern, von Filmen, die wir sehen, Spielen, die wir spielen, Leuten, denen wir begegnen. All diese Bilder geben uns Information, die wir verarbeiten.
Manche Bilder vergessen wir, oder glauben es zu tun, andere hüten wir lebenslang wie einen Schatz. Aber all das macht uns zu hoch kreativen Individuen, weil all diese Bilder und Eindrücke uns jederzeit zur Verfügung stehen und uns helfen, auf kreative Weise wir selbst zu sein.
Wir füllen unser Glas mit Eindrücken. Und dann leeren wir es durch Kreativität.
„Aber so kreativ bin ich nicht!”, höre ich einen von euch in sich hinein murmeln.
Doch, bist du. Einfach dadurch, dass du einen beliebigen Satz sagst, sofern du ihn nicht auswendig gelernt hast, bist du schon kreativ.
Wir „lernen” vielleicht zu sprechen oder zu kommunizieren, aber in der Art, wie wir es tun, sind wir beim Sprechen immer kreativ. Wir improvisieren, wir denken uns Dinge aus. Und je mehr wir es tun, umso mehr Spaß haben wir und umso mehr genießen wir es. Vor allem ist aber die Sprache, die Kreativität und eigentlich alles, was wir tun, ein Spiel.
SPIEL DAS SPIEL
Am besten kann man durch das Spielen lernen. Um genau zu sein, kann man nur durch Spielen lernen. Und dabei so viel Spaß haben, dass man die Zeit vergisst. Auch die sogenannte Arbeit ist in Wirklichkeit ein verstecktes Spiel. Aber lass uns die Wörter „Arbeit” und „Lernen” erst einmal analysieren.
Was Menschen „Arbeit” nennen, ist reine Fiktion. Es existiert eigentlich gar nicht.
Wenn deine „Arbeit” zum Beispiel darin besteht, Autos zu verkaufen, dann verkaufst du eigentlich etwas. Und jegliche sogenannte Arbeit lässt sich leicht in ein lustiges Spiel verwandeln.